Skip to main content

Bürgermeisterwahl Linkenheim-Hochstetten

Amtsinhaber Michael Möslang hat vor allem den Wohnraummangel im Blick

Wer wird neuer Bürgermeister von Linkenheim-Hochstetten? Was sind die Ziele der Kandidaten, was ihre Schwerpunkte? Die BNN stellen die Bewerber ums Bürgermeisteramt vor.

Michael Möslang steht vor dem Rathaus Linkenheim
Kandidiert für eine zweite Amtsperiode: Michael Möslang. Foto: Thomas Berger

Linkenheim-Hochstetten wählt am 29. Januar einen Bürgermeister. Doch wer sind die Kandidaten? Die BNN stellen sie vor und geben auch Einblick in ihr Privatleben.

Warum wollen Sie Bürgermeister von Linkenheim-Hochstetten bleiben?
Möslang

Wir haben in den vergangenen Jahren mit der Bürgerschaft zehn grundlegende Konzepte erarbeitet, an denen möchte ich in den nächsten Jahren weiterarbeiten. Vieles haben wir geschafft, einiges ist im Werden, vieles steht noch aus.

Außerdem gibt es eine sehr persönliche Komponente: Ich wohne hier mit meiner Familie und möchte mich dafür einsetzen, dass sich die Gemeinde weiter gut entwickelt. Ich bin aber auch mit Ende 30 noch kein bisschen amtsmüde. Für mich steht es nicht zur Diskussion, mich beruflich neu zu orientieren. Ich denke, dass ich eine sinnstiftende Tätigkeit habe als Bürgermeister. Ich kann am Ende des Jahres zurückblicken auf das, was geklappt hat. Darin liegt eine hohe Arbeitszufriedenheit.

Und warum sollten die Bürger Sie wählen?
Möslang

Ich denke, dass wir herausfordernde Zeiten vor uns haben. Mit mir hat die Bürgerschaft die Möglichkeit, jemanden zu wählen, der mit Erfahrung auf der einen Seite und Verwaltungskompetenz auf der anderen Sicherheit gibt in herausfordernden Zeiten des Umbruchs. Sei es der demografische Wandel, die Digitalisierung oder die Krisen unserer Zeit. Wir sind durch die Krisen, wie Corona-Pandemie oder die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, gut durchgekommen. Leistung verdient Vertrauen, genau darum werbe ich.

Was gefällt Ihnen an Linkenheim-Hochstetten – und was nicht?
Möslang

Besonders gut gefällt mir die soziale Struktur, die wir im Ort haben. Wir haben über 50 Vereine und sieben Glaubensgemeinschaften. Das macht den Ort sehr lebendig, gerade für eine Gemeinde im direkten Umfeld eines Oberzentrums. Das ist außergewöhnlich und macht meine Arbeit auch sehr vielfältig und abwechslungsreich. Darüber hinaus sind wir wunderbar eingebettet zwischen den Rheinauen und dem Hardtwald.

Linkenheim-Hochstetten ist eine wirklich lebenswerte und liebenswerte Gemeinde. Was gefällt mir nicht… Das ist schwierig. Ich denke, wir haben Bereiche, in denen wir Entwicklungspotenziale haben, beispielsweise die Ortseingänge. Da möchte ich dem Gemeinderat in den nächsten Jahren Vorschläge unterbreiten, wie man sie stärker profilieren kann. Aber ich habe keinen Punkt in der Gemeinde, der mir gar nicht gefällt.

Was ist Ihr Lieblingsort in Linkenheim-Hochstetten und warum?
Möslang

Das ist eine schwierige Frage. Ich habe keinen echten Lieblingsort, es kommt immer auf die Jahreszeit an und auf die Gesellschaft. Im Frühling bin ich mit meiner Tochter gerne auf der Spielstraße, im Winter jogge ich gerne am Mittelgrundsloch vorbei und beobachte, wie sich das Licht auf dem Wasser bricht. Im Herbst gehe ich gerne in den Auenwäldern spazieren, im Sommer kann man zugucken, wie die Sonne hinter dem Rohrköpflesee versinkt – da gibt es viele tolle Orte.

Welche Projekte wollen Sie in Linkenheim-Hochstetten umsetzen?
Möslang

Infrastrukturell gilt es bei uns, die Abwasserhaltung neu zu berechnen und grundlegend zu sanieren. Sowohl mit Blick auf den Klimawandel und die künftig häufiger zu erwartenden Starkregenereignisse als auch die anstehende Sanierung des Klärwerks. Darüber hinaus müssen wir bedarfsgerecht auf den Wohnraummangel reagieren.

Da ist zum einen eine moderate Innenentwicklung, die wir durch qualifizierte Bebauungspläne, insbesondere im Bestand, voranbringen müssen. Bebauungspläne für alle Ortsteile aufzustellen ist eine der dringlichsten, wenn nicht sogar die wichtigste Aufgabe. Und darüber hinaus die Entwicklung an den Ortsrändern mit kleinen Baugebieten. Beides werden wir brauchen, um entsprechend reagieren und auch um staatlich geförderten Wohnraum realisieren zu können.

Darüber hinaus gilt es natürlich, alle angefangenen Projekte weiter voranzubringen. Vom B36-Ausbau über die Radwegekonzeption, bis hin zur S-Bahn-Verlängerung nach Graben-Neudorf. Und schließlich gilt es, die eine oder andere mit der Bürgerschaft entwickelte Konzeption fortzuschreiben. Konkret denke ich hier in diesem Jahr an das Waldleitbild.

Was wäre Ihre erste Amtshandlung im Rathaus nach Ihrer Wiederwahl?
Möslang

Dankeschön sagen. Bei der Bürgerschaft, aber auch im Rathaus. Nichts von dem, was die letzten Jahre passiert ist, habe ich aus eigener Kraft heraus gemacht, das waren wir immer als Team. Nicht immer das ganze Rathaus, aber viele. Und auch danke schön sagen an den Gemeinderat. Die Zusammenarbeit ist wirklich außergewöhnlich gut hier.

Ich war früher in Böblingen und Kirchheim unter Teck und hatte auch Einblick in andere große Verwaltungen. Wir haben hier eine wirklich sachliche Zusammenarbeit und konstruktive Streitkultur mit dem Gemeinderat und innerhalb der Verwaltung eine gute, ämterübergreifende Zusammenarbeit. Das macht es mir leicht zu moderieren und auch komplexere Prozesse aufzugleisen und sie mit mehreren Fachbereichen abzuwickeln.

Wo soll Linkenheim-Hochstetten in acht Jahren stehen?
Möslang

Wir sind weiterhin schuldenfrei, die Gemeinde hat überall qualifizierte Bebauungspläne, wir haben das Erschließungsgebiet Nussbaumhecken entwickelt. Wir haben weiterhin eine lebendige Vereinsstruktur und –kultur. Und Gemeindeverwaltung und Gemeinderat beziehungsweise die örtlichen Gemeindeorgane insgesamt harmonieren.

nach oben Zurück zum Seitenanfang