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 Vorführungen und Live-Musik

Die Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten feiert im September ihr Jubiläumsfest

Im August 1975 haben sich die Feuerwehren in Linkenheim und Hochstetten als erste im Land zusammengeschlossen. Zusammengearbeitet haben sie schon früher.

Linkenheim-Hochstettens Feuerwehrkommandant Markus Wagner präsentiert die historischen Geräte, die beim großen Jubiläumsfest im September zum Einsatz kommen.
Kommandant Markus Wagner präsentiert die historischen Geräte, die beim Jubiläumsfest zum Einsatz kommen. Foto: Alexander Werner

Drei Tage lang feiert die Freiwillige Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten: Vom 23. bis 25. September findet im und um das Feuerwehrhaus das große Jubiläumsfest zum 150-jährigen Bestehen statt.

Es greift zurück auf das Jahr 1873, als die Linkenheimer Wehr im August gegründet wurde. Die Feuerwehr in Hochstetten folgte bald danach im Juni 1874.

Einheitswehr ohne Abteilungen

Im Zuge der Gemeindefusion 1975 wurde eine Einheitswehr mit einer Verwaltung ohne Abteilungen ins Leben gerufen. Dabei einigte man sich auch auf das fortan für Feiern maßgebliche Gründungsjahr 1873. Die im September 1975 endgültig beschlossene und mit der ersten gemeinsamen Hauptversammlung im November besiegelte Verschmelzung hatte eine besondere Note.

„Die Feuerwehren vollzogen diesen Schritt als erste in ganz Baden-Württemberg“, streicht Kommandant Markus Wagner heraus. „Ich freue mich über das Jubiläum sehr im Gedanken daran, was sich über 150 Jahre alles entwickelt und verändert hat.“

Spannend sei, was ein 93-jähriger Alterskamerad alles zu erzählen habe, der seit 73 Jahren bei der Feuerwehr sei und einen guten Teil ihrer Geschichte miterlebt habe. Beispielhaft spricht Wagner dabei an, wie die nach dem Zweiten Weltkrieg im Neuaufbau befindliche Wehr mit einfachsten Mitteln arbeitete.

Mitmachaktionen und historische Schauen

Augenfällig wird das am frisch restaurierten Tragkraftspritzenanhänger, der damals im Einsatz war. Er wird im Reigen der Vorführungen und Mitmachaktionen – auch der Jugendfeuerwehr – am zweiten Festtag von einem alten Unimog gezogen bei einer der beiden historischen Schauen eingesetzt. Das gilt auch für die originale, bereits 1872 bestellte Linkenheimer Feuerspritze, mit der die Wehr ab 1873 ausrückte.

Im Februar 1847 soll eine örtliche Löschgilde mit Handdruckspritze bei der Bekämpfung des Theaterbrands in Karlsruhe geholfen haben. Mit alten Uniformen und nachgefertigten Helmen soll bei den Vorführungen alles möglichst original wirken.

„Bei der mit Wasser rund zwei Tonnen schweren Spritze ist das Problem, dass sie einst kräftige Kaltblüter zogen, wie wir sie heute nicht mehr haben“, merkt Wagner an.

Historischer Raum mit Uniformen

Los geht die Feier am Samstagnachmittag mit dem Fassanstich und abendlicher Live-Musik der Seán-Treacy-Band. Am Sonntag geht es ab 11 Uhr weiter mit Vorführungen und Übungen.

Die Alterskameraden gestalten einen historischen Raum mit Uniformen und alten Unterlagen. Nach dem Handwerkeressen am Montag werden 300 Alterskameraden aus dem Landkreis erwartet. Den Abschluss bildet wiederum Live-Musik.

Wagner hebt hervor, wie die technische und strategische Entwicklung weiter voranschreitet. Er spricht die Digitalisierung und regelmäßige Fortbildungen in Geräte- und Fahrzeugtechnik an. „Eine Frage ist, wie es mit Elektrofahrzeugen weitergeht.“ Das gelte sowohl für Einsatzwagen wie für den Umgang mit E-Autos bei Unfällen.

Die Gemeinde unterstützt uns sehr.
Markus Wagner
Feuerwehrkommandant

Gemäß Feuerwehrbedarfsplan stehen Wiederbeschaffungen für mehr als 25 Jahre alte Fahrzeuge an. „Wir sind gut aufgestellt. Die Gemeinde unterstützt uns sehr“, sagt der Kommandant.

„Immer größere Bedeutung gewinnt die ganz anders als früher strukturierte und optimierte Überlandhilfe im Unterkreis.“ Angesichts des Zuwachses an hohen Gebäuden spielt dabei die Drehleiter eine wichtige Rolle.

Zu Einsätzen in der Umgegend rücken die beiden Wehren seit jeher aus. Etwa zu dem verheerenden Brandereignis 1927 in Liedolsheim und den Großbränden bei der Firma Husser 1924 am Stammsitz in Hochstetten sowie 1972 bei ihrem Sägewerk in Linkenheim. 1971 brannte die Türenfabrik Gehring, 1971 die Güterhalle der Bundesbahn in Linkenheim. Nachzulesen ist die Historie in der Jubiläumschronik, die erstmals rein digital für einen USB-Stick in Form des Feuerwehrturms erarbeitet wurde.

2006 erhielt die Wehr am Wall ein zentral gelegenes modernes Feuerwehrhaus. 2016 wurde oben die neue Atemschutzübungsanlage des Landkreises in dem zum Rettungszentrum mit dem Deutschen Roten Kreuz ausgebauten Bauwerk übergeben.

Die Wehr leistet gemeinsam mit dem DRK Linkenheim auch die örtliche Notfallhilfe. Bei 110 Kräften in der Einsatzabteilung sehe es beim Nachwuchs gut aus, sagt Wagner, mit erfolgreicher Jugendarbeit und aktuell 45-köpfiger Jugendfeuerwehr.

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