Eine erkleckliche Spendensumme für einen guten Zweck und einen ersprießlichen Austausch von Politik und Einzelhandel hat eine Aktion im Edeka-Markt Kuhn in Linkenheim-Hochstetten erbracht.
Exakt 717 Euro und 16 Cent kamen zusammen, als der Europaabgeordnete Daniel Caspary (CDU) aus Weingarten und Linkenheim-Hochstettens Bürgermeister Michael Möslang (CDU) im Wechsel 40 Minuten lang an der Kasse saßen.
Den Verkaufswert der Waren, die in dieser Zeit übers Band liefen, stockte Inhaber Manuel Kuhn nach dem Kassensturz am Ende zur Scheckübergabe noch auf 1.500 Euro auf.
Gesammelte Spenden der Aktion gehen and die Lebenshilfe Karlsruhe
Die Spende geht an die Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung zur Unterstützung der inklusiven Kindertagesstätte, die im September im neuen Seniorenheim der Stiftung Geschwister Nees in Betrieb geht. Das Geld fließt in die Raumgestaltung mit Bewegungsangeboten.
Die Spende ermöglicht Anschaffungen, die das Budget übersteigen.Christina Speck Leiterin der neuen Kindertagesstätte
„Kinder mit Einschränkungen brauchen eine höhere Motivation und besondere Geräte. Die Spende ermöglicht uns Anschaffungen, die das normale Budget übersteigen würden“, erklärte Leiterin Christina Speck.
Der Kassenaktion voraus gingen Gespräche der Politiker mit Manuel Kuhn und Vertretern des genossenschaftlichen Edeka-Verbunds. „Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie sich Läden im Einzelhandel weiter entwickeln“, sagte Caspary. Ein Thema sei gewesen, wie die Politik darauf noch mehr achten könne.
Spendenaktion ermöglicht Abgeordneten Einblick in das Kaufverhalten
Er sprach ebenso wie Möslang die Regionalität und die verstärkte Einbettung regionaler Produkte an. „Es ist für mich ebenso spannend, in die Einkaufswagen schauen zu dürfen und zu sehen, wie sich Kaufverhalten verändert, verschiebt und die Leute auf die Preise achten“, fügte Caspary an mit dem Hinweis, dass sich in einer halben Stunde allerdings kein repräsentativer Querschnitt ergebe.
Auch Michael Möslang zeigte besonderes Interesse, direkt vom Kaufmann zu erfahren, wie die Preissteigerungen und Hamsterkäufe zustandekommen. Heute werde immer mit dem Finger auf den Handel gezeigt, auch wenn signifikante Preiserhöhungen auf die Hersteller zurückzuführen seien, merkte Manuel Kuhn an. Die Erhöhungen gebe man bei geringerer Charge keineswegs eins zu eins weiter, sondern verstehe sich als Anwalt der Verbraucher. Gleichzeitig strich er heraus, welch große Bedeutung für ihn das Lokale und Regionale habe.
Es ist für alle Seiten bereichernd und gewinnbringend.Julian Böcker, Leiter Unternehmenskommunikation in Brüssel
Aktionen mit Europaabgeordneten veranstaltet Edeka regelmäßig, berichtete Julian Böcker, der in Brüssel die Unternehmenskommunikation leitet. „Es ist für alle Seiten bereichernd und gewinnbringend. Die Abgeordneten erhalten einen Einblick in die Märkte und tauschen sich über bestimmte Themen aus“, sagte er.
Wie Caspary erklärte, sei Edeka auf ihn zugekommen. Er habe einen Betrieb in der Heimatgegend vorgeschlagen und Bürgermeister Möslang angesprochen. Dabei habe man alle möglichen Fragen rund um die Lebensmittelbranche behandelt wie Nahrungsmittelproduktion, Genehmigungen, Preise oder die Lage der Märkte.