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Gemeinde befürchtet schweren Eingriff

Linkenheim-Hochstetten lehnt Trasse für Güterverkehr auf eigener Gemarkung ab

Der Gemeinderat Linkenheim-Hochstetten hat sich gegen eine Schienenverkehrstrasse auf eigener Gemarkung ausgesprochen. Vom Tisch ist diese Möglichkeit damit noch nicht.

Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim: Viele Kommunen befürchten bei verstärktem Güter- und Personenverkehr weitere Lärmbelästigungen.
Viele Kommunen befürchten bei verstärktem Güter- und Personenverkehr weitere Lärmbelästigungen. Der Gemeinderat Linkenheim-Hochstetten lehnt das Projekt auf eigener Gemarkung ab. Foto: Uli Deck/dpa

Die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten spricht sich gegen eine Schienengüterverkehrstrasse auf ihrer Gemarkung aus. Diesen Beschluss fasste jetzt der Gemeinderat im Anschluss eines Vortrags von Gerd Hager. Der Verbandsdirektor des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein referierte im Gremium über die geplante Neu- und Ausbaustrecke der Bahn zwischen Mannheim und Karlsruhe und die Auswirkungen einer möglichen Trassenführung auf der Gemarkung.

Eingangs vermerkte Bürgermeister Michael Möslang (CDU), dass jetzt nach jüngstem Stand auch Linkenheim-Hochstetten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit tangiert sein könnte. Unlängst hatte sich bereits der Gemeinderat Eggenstein-Leopoldshafen mit dem nunmehr ebenso in der Prüfung befindlichen Korridor parallel zur B36 befasst. Hager wies im Linkenheimer Bürgerhaus darauf hin, dass das Projekt vermutlich erst in den späten 20er- oder 30er-Jahren realisiert wird.

„Das relativ aufwändige Verfahren findet im offenen Dialog mit den Bürgern statt und die Weichen werden jetzt gestellt“, betonte er. Aus einem Variantenvergleich sollen 2023 lediglich noch sechs oder sieben weiter zu verfolgende Linienvarianten hervorgehen. Prinzipiell könnte eine Trassenführung an der B36 dabei bereits herausfallen. Sie beinhaltet als massive Herausforderung eine komplette Untertunnelung von Karlsruhe ab Neureut.

Bürgermeister weist auf artenschutzrechtliche Folgen hin

„Ein Trassenkorridor, der an der B36 an Linkenheim-Hochstetten vorbeiführt, wäre ein herber Eingriff“, betonte Hager. Ob der Korridor westlich oder östlich der B36 laufen sollte, sei noch nicht vorgegeben. Die Landschaft würde sich in einem solchen Fall schwer verändern. Zudem würden große Bauwerke und Rampen entstehen einschließlich enorm dimensionierter Lärmschutzwände bei Abständen im Segment von 250 Metern zur Wohnbebauung.

Ein Trassenkorridor an der B36 wäre ein herber Eingriff.
Gerd Hager, Regionalverband Mittlerer Oberrhein

„Aber so weit sind wir noch nicht. Alles ist noch in Planung. Jetzt ist es vernünftig, Überlegungen anzustellen und sich frühzeitig einzubringen“, hob Hager hervor. Er verdeutlichte die Chance, Einfluss zu nehmen. „Allerdings müssen Belange vorgebracht werden, die fachlich Gewicht haben. Dann werden sie von der Bahn auch aufgegriffen“, legte er nahe.

Hager strich heraus, wie wichtig es sei, als Region zusammenzuarbeiten. Das gelte auch dann, wenn eine Gemeinde nicht oder nicht mehr betroffen sei. Er sei froh, dass Linkenheim-Hochstetten mit dabei sei, auch falls ein anderer Korridor auserkoren würde.

Im Beschluss begrüßte der Gemeinderat auch die Karlsruher Erklärung des Regionalverbands. In dieser wird die Verantwortung für den Güterverkehr anerkannt, aber auch die daraus erwachsende erhebliche Belastung für die Einwohner zur Sprache gebracht. Bürgermeister Möslang erläuterte, dass die Gemeinde im Verfahren bereits auf die ökologischen und artenschutzrechtlichen Folgen etwa im Blick auf Hauben- und Feldlerche hingewiesen habe.

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