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Serie „Leben für den Sport“

„Es ist einfach eine wertvolle Erfahrung“: Handballer Lukas Wolter baut bei der HSG LiHoLi an der Zukunft

Tausende Ehrenamtliche sind in den Sportvereinen Badens engagiert. Wir stellen einige von ihnen vor und fragen, warum sie das eigentlich machen. Heute Lukas Wolter, der als Vorsitzender des Fördervereins der Handball-Spielgemeinschaft LiHoLi mit an einer erfolgreichen Zukunft bauen will.

Gemeinsam stark: Cornelius Herrmann, Robin Weber, Lukas Wolter und Jonas Stalter (von links) von der HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim.
Gemeinsam stark: Cornelius Herrmann, Robin Weber, Lukas Wolter und Jonas Stalter (von links) von der HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim. Foto: Jonas Seitz

Rund 50.000 Ehrenamtliche helfen in nordbadischen Clubs dabei, ein Sportangebot für knapp 790.000 Menschen auf die Beine zu stellen und am Leben zu halten.

Wie der Badische Sportbund Nord (BSB) in seiner Studie „Sozialrendite des Vereinssports“ beziffert, leisten die Ehrenamtlichen 8,5 Millionen Arbeitsstunden im Jahr, was einer Wertschöpfung von zirka 130 Millionen Euro entspreche.

An dieser Stelle würdigen die Badischen Neuesten Nachrichten jeden Freitag die Leistung von Menschen, die mit ihrem Engagement mit für eine lebendige und vielfältige Sportlandschaft sorgen.

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Wir fragen nach, warum sie ihre Freizeit opfern, was sie ärgert und was für sie der Lohn ist. An diesem Freitag: Handballer Lukas Wolter, Vorsitzender des Fördervereins der HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim (LiHoLi).

Warum ich das eigentlich angefangen habe:

Justin Seitz hat 2019 die Abteilungsleitung übernommen und die Idee gehabt, einen Förderverein zu gründen – und ich wollte mich einbringen. So bin ich da reingerutscht. Damals lief auch mein Studium (Internationales Management) noch und ich habe dieses Amt als Chance gesehen in Sachen Organisation, Strukturen, Führung. Und ich wollte gerne die Bürokratie kennenlernen, die dahintersteckt. Es ist spannend zu erleben, wie Entscheidungsketten im Zusammenspiel mit einer Kommune funktionieren. Und ich muss sagen, die Zusammenarbeit mit der Kommune funktioniert wirklich gut.

Warum ich dabeigeblieben bin:

Man sieht mit der Zeit, wie sich Puzzleteile zusammenfügen. Es ist schon immer unser Ziel, hier etwas langfristig aufzubauen, ein gutes Fundament für die Zukunft zu gießen. Darauf habe ich einfach Lust! Außerdem habe ich, durch meinen verständnisvollen Arbeitgeber, auch nach Abschluss meines Studiums die Zeit und die Möglichkeit, den Aufgaben weiter nachzugehen.

Was ich für Ziele habe:

Zusammen mit meinen Mitstreitern richten wir den Fokus vor allem auf den Nachwuchs. Wir haben dieses Jahr zum Beispiel zum zweiten Mal einen Tag der offenen Tür organisiert, der wieder sehr gut ankam. Klar ist: Wir wollen in der Jugend wachsen, Kindern und Jugendlichen ein tolles Handball-Angebot bieten. Und natürlich auch irgendwann wieder aus der Jugend heraus eine starke erste Mannschaft bilden und vielleicht ein eigenes Jugendturnier auf die Beine stellen. Wichtig ist uns auch, transparenter und professioneller zu werden. Heißt zum Beispiel: Nicht mehr von Spende zu Spende zu schauen, sondern mit unseren Partnern langfristiger zu planen. Und zu kommunizieren, was wir mit deren Geld machen oder machen wollen.

Was für Schwierigkeiten ich erlebe:

Wir haben im Förderverein und in der Abteilung einen harten Kern, der richtig viel bewegt. Aber die breite Masse mitzuziehen, Spielern zum Beispiel zu vermitteln, nicht nur die günstige Möglichkeit zu nutzen, im Verein Sport zu treiben, sondern auch das Vereinsleben aktiv mitzugestalten, das ist eine Herausforderung.

Was der Lohn für mich ist:

Wir hatten eine Spendenaktion für ukrainische Flüchtlinge organisiert und wenn ich gesehen habe, wie die Kinder sich da gefreut haben, wie die Resonanz allgemein war – da sieht man dann schon den Sinn hinter so einer Aufgabe. Und natürlich ist das positive Feedback, das man bekommt, eine Art Lohn. In unserem Fall ist es zudem so, dass sich eine enge Freundschaft entwickelt hat, weil wir nicht nur zusammen Handball spielen, sondern eben auch abseits des Feldes intensiv zusammenarbeiten.

Warum ich jemand zu einem Ehrenamt raten würde:

Es ist einfach eine wertvolle Erfahrung, die man sammelt. Für sich selbst, aber sicher auch für ein Berufsleben. Man übernimmt Verantwortung, kann gestalten, arbeitet in einem Team.

Was ich mit meinem Sport noch für Ziele habe:

Ich spiele aktuell noch in unserer zweiten Mannschaft. Aber ich merke, dass es schwieriger wird, Ehrenamt und aktiven Sport sinnvoll unter einen Hut zu bringen. In zwei Jahren werde ich 30, dann trete ich vom Handballfeld ab. Sicher aber nicht vom Ehrenamt!

Mit dem Foto verbinde ich:

Unsere Vorstellung des Vereinslebens. Egal welche Rolle man im Team bekleidet, man ist immer mitten drin und nah dran. Und genau dort werden die Entscheidungen getroffen und nicht im stillen Kämmerchen.

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