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Hohe Investitionen

Haushaltsentwurf für 2022: Gemeinde Linkenheim-Hochstetten bleibt weiter schuldenfrei

Den Haushaltsentwurf für 2022 bezeichnet Bürgermeister Michael Möslang als annehmbare Basis für die kommenden Haushaltsberatungen im Gemeinderat Linkenheim-Hochstetten. Die Gemeinde plant hohe Investitionen.

Linkenheim Kinderkrippe
Stockend: Gestiegene Holzpreise mit Umplanungen hemmen die Hochbauarbeiten beim Großprojekt Krippenneubau. Es wird aber weiter am benachbarten neuen Spielplatz gebaut. Foto: Alexander Werner

Am Linkenheim-Hochstetter Haushaltsentwurf für 2022, den Bürgermeister Michael Möslang (CDU) jetzt in den Gemeinderat einbrachte, wird noch gefeilt werden. „Das Zahlenwerk aber hat bereits eine gute Detailtiefe und ist zumindest nach altem Haushaltsrecht ausgeglichen.

Damit ist es eine annehmbare Basis für die anstehenden Haushaltsberatungen des Gemeinderats“, fasste der Bürgermeister eingangs seiner Rede zusammen. Nach alter kameraler Buchführung ergäbe sich eine Zuführungsrate von 520.000 Euro.

Möslang erinnerte andererseits daran, dass die Gemeinde seit der Umstellung auf das neue Haushaltsrecht Doppik Abschreibungen erwirtschaften muss. Dies bedeute einen Mehraufwand von 1,7 Millionen Euro. Damit falle das ordentliche Ergebnis „Mit diesem Entwurf ergeben sich ordentliche Aufwendungen von 29,7 Millionen Euro und Erträge von 28,5 Millionen Euro. Somit ergibt sich ein ordentliches Defizit von 1,2 Millionen Euro“, führte Möslang aus.

Gleichzeitig nehme sich die Gemeinde vor, im Jahr 2022 knapp über 17 Millionen Euro zu investieren. „Der Kinderkrippenneubau samt Spielplatz und die Schulsanierung mit über zwölf Millionen Euro bleiben 2022 unsere Schwerpunkte“, strich Möslang heraus und fügte an: „Das können wir uns auch leisten, weil wir aktuell über 16 Millionen Euro auf den Konten haben und weitere Einzahlungen wie insbesondere über vier Millionen an Fördermitteln erwarten.“

Zusammengefasst werden zudem in Hoch- und Tiefbauunterhaltung 2022 voraussichtlich 1,8 Millionen Euro investiert.

Ergebnishaushalt von Linkenheim-Hochstetten mit Fokus auf Kindergärten und Schülerhorten

Nach derzeitiger Planung bleibe die Gemeinde damit schuldenfrei und ihr Sparbuch auskömmlich gefüllt, betonte Möslang. Im Ergebnishaushalt liege der Fokus auf den Kindergärten und Schülerhorten sowie den Unterhaltungsausgaben.

„Der zweitgrößte Ausgabeposten im Ergebnishaushalt sind die Betriebsausgaben für Kinderbetreuung und Schülerhorte“, stellte er fest. Mit prognostizierten knapp fünf Millionen 2022 werde dieser Posten voraussichtlich 2023 die Personalausgaben als größten laufenden Ausgabeposten ablösen. Das sei bemerkenswert.

Möslang hob hervor, dass es gelte, weiter an der Einnahmeseite im Ergebnishaushalt zu arbeiten. „Auch ohne Corona-Einflüsse hätten wir für 2022 und die Folgejahre wahrscheinlich kein positives ordentliches Ergebnis gehabt“, gab er zu bedenken. Es brauche deutlich mehr Gewerbesteuereinnahmen. Sie seien der Schlüssel zum gesetzlich vorgegebenen Haushaltsausgleich. „Wir müssen trotz Haubenlerche Gewerbe ansiedeln“, schaute er voraus und sprach damit eine unwägbare Problematik an.

Michael Möslang: Einkünfte durch Baugebiete hängen von der Haubenlerche ab

Das Vorkommen des streng geschützten Vogels hemmt nach wie vor das Großprojekt „Carré am Markt“ und setzt weitere Fragezeichen. „Prognostiziert ist ein Anstieg unserer Rücklagen bis 2025 auf über 30 Millionen Euro. Der Schönheitsfehler dabei ist, dass dieses Geld aus Einnahmen künftiger Baugebiete stammt. Ob wir diese realisieren dürfen, hängt vor allem anderen von der Haubenlerche ab“, hob der Bürgermeister hervor.

Über die dritte Ausnahmegenehmigung zur Umsiedlung der Haubenlerche solle demnächst von der Naturschutzbehörde entschieden werden. „Wir werden somit bis zum Ende des Haushaltsprozesses Gewissheit haben. Auch darüber, ob wir diesen Betrag so stehen lassen dürfen oder abschichten müssen“, so Möslang.

Grundlegend betonte er: „Linkenheim-Hochstetten braucht Baugebiete, um seine Infrastruktur und seine Einrichtungen zu sanieren, umzubauen oder neu zu bauen.“ Als eine klare Herausforderung auf der Ausgabenseite für 2022 würden sich zudem die Handwerker- und Rohstoffpreise in Kombination mit massiv gestiegenen Energiekosten abzeichnen.

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