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Gastronomie

Über der „Pilskrone“ in Linkenheim-Hochstetten ziehen Flüchtlinge ein – Pächter gesucht

Linkenheim-Hochstetten will die „Pilskrone“ als Gasthaus erhalten und künftig verpachten. Im Obergeschoss ziehen derweil Flüchtlingen ein.

Für die „Pilskrone“, die seit Ende 2022 im Besitz der Gemeinde ist, soll per Ausschreibung ein Pächter gesucht werden. Die Kriterien dafür legt der Gemeinderat noch fest.
Für die „Pilskrone“, die seit Ende 2022 im Besitz der Gemeinde ist, soll per Ausschreibung ein Pächter gesucht werden. Die Kriterien dafür legt der Gemeinderat noch fest. Foto: Alexander Werner

Die „Pilskrone“ in Linkenheim-Hochstetten wird weiter als Gaststätte betrieben. Im Obergeschoss werden Flüchtlinge untergebracht. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Die Frage, was aus der „Pilskrone“ wird, stellten sich so einige Bürger in Linkenheim-Hochstetten, als die Gaststätte in der Karlsruher Straße 22 gegenüber dem „Grünen Baum“ vergangenes Jahr nach dem Tod des Eigentümers schloss. Immerhin hat sich das Angebot an Wirtschaften in der Gemeinde wie auch anderorts gegenüber früheren Zeiten merklich verringert.

„Pilskrone“ in Linkenheim-Hochstetten bietet Vereinsraum, Bar und Kegelbahn

Die „Pilskrone“ kam dazu mit Stammtisch, Vereinsraum, Bar und Kegelbahn traditionellen Bedürfnissen entgegen wie ansonsten nur noch der alte „Strauß“ an der Ecke der Ringstraße. Gäste konnten dort in geselliger Runde zusammensitzen, Bekannte treffen, essen oder auch einfach mal das eine oder andere Bier trinken.

Im November vorigen Jahres hatte der Gemeinderat Linkenheim-Hochstetten beschlossen, das Anwesen zu erwerben. Das wurde im Dezember vollzogen. Ziel war, das Ober- und Dachgeschoss künftig zur Unterbringung von Flüchtlingen und obdachlosen Menschen zu verwenden.

Das Erdgeschoss erwies sich für diese Zwecke jedoch als nur bedingt geeignet. Bürgermeister Michael Möslang (CDU) stellte nun im Gremium mögliche Varianten vor, wie der große Gastraum und die Kegelbahn im Erdgeschoss genutzt werden könnten. Die Vorstellungen beinhalten eine Verpachtung im renovierten oder zu belassenden Zustand, eine Vermietung als Event-Location oder die Einrichtung sozialer Angebote.

Eine weitere Variante war eine Mischnutzung durch den Arbeitskreiskreis Integration, die Volkshochschule und Schwarzwaldvereine. Möslang führte aus, was für und was gegen die jeweiligen Ideen spricht. Bei Vorberatungen in den Ausschüssen hatte sich indessen schon eine klare Tendenz gezeigt, der der Gemeinderat jetzt ohne längere weitere Diskussionen folgte.

Pächter soll sich selbst verwirklichen können

Der Beschluss sieht eine künftige Verpachtung im aktuellen Zustand mit reduziertem Pachtzins vor. Zum einen wurden Räume für Vereine bereits teilweise hergerichtet, zum anderen ermöglicht es diese Lösung einem Pächter, auf eigene Kosten weitere Renovierungen vorzunehmen und eigene Vorstellungen zu verwirklichen.

Ein Argument betraf das im Ort ausbaufähige gastronomische Angebot, das so auch aus regionaler Sicht erhöht werden könnte. Mit der Kegelbahn gebe es ein attraktives Freizeitangebot für Jung und Alt mit weitem Einzugsgebiet. Das bringt die Verpachtung der Kommune regelmäßige Einnahmen ohne nötige Vorleistungen.

Im Sinne der Wirtschaftlichkeit sei diese Variante klar zu bevorzugen, so das Fazit. Für eine Bewerberauswahl soll eine konkrete Ausschreibung erfolgen. Die Kriterien dafür legt der Gemeinderat noch fest. Im April oder Mai soll das Vorhaben öffentlich vorgestellt werde.

Erbaut wurde die „Pilskrone“ 1978 auf dem Gelände des im Jahr zuvor nach längerem Leerstand vom neuen Eigentümer abgerissenen Gasthauses „Zur goldenen Krone“. Dieses hatte als wohl zweitälteste Schildwirtschaft in Linkenheim schon im 16. Jahrhundert bestanden.

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