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Medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU)

Wenn Autofahrer zur MPU müssen, dann ist laut Expertin aus Linkenheim-Hochstetten „das Gespräch entscheidend“

Als systempsychologische Beraterin bereitet Jasmin Schmitz in ihrer Praxis in Linkenheim-Hochstetten Autofahrer auf die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) vor.

MPU, Medizinisch psychologische Untersuchung
Viele Verkehrsteilnehmer, die zur MPU müssen, suchen die Schuld dafür in anderen Personen oder Situationen. Foto: KIT

Wer muss zur Nachprüfung?

Schmitz: Die MPU wird in der Regel von der Führerscheinstelle auferlegt. In der Mehrheit müssen die Klienten wegen dem Erreichen von acht Punkten im Fahreignungsregister und Auffälligkeiten wegen Drogen- und Alkoholmissbrauch zur MPU.

Aktuell kommt es gehäuft vor, dass Jugendliche mit dem E-Scooter unter Alkoholeinfluss fahren und fälschlicherweise denken, dass dies erlaubt wäre. Typisch ist, dass viele, die zur MPU müssen, die Schuld dafür in anderen Personen oder Situationen suchen.

Wie bereiten Sie Prüflinge vor?

Schmitz: Zuerst wird eine Anamnese erstellt. Wir arbeiten an der Biografie, betrachten etwa die Entwicklung des Alkoholkonsums und die Gründe dafür sowie eigene Schuldanteile. Bei Bedarf wird ein Anti-Agressions- und -stresstraining durchgeführt.

Anschließend wird eine MPU-Prüfung mit individuellen Fragen simuliert, damit meine Klienten wissen, was auf sie zukommen wird. Ich achte aber auch darauf, dass verschiedene Fristen eingehalten werden und der Abstinenznachweis erbracht wird.

junge Frau lächelt in die Kamera
Jasmin Schmitz erlebt viele MPU-Teilnehmer, die anfangs überzeugt sind, die MPU auch ohne Vorbereitung zu schaffen. Foto: David Heger

Wie hoch ist die Durchfallquote bei MPU-Prüfungen?

Schmitz: Viele MPU-Teilnehmer sind anfangs überzeugt, die MPU auch ohne Vorbereitung zu schaffen. Dass dies keine gute Idee ist, zeigt die neueste Veröffentlichung des Bundesamts für Straßenwesen aus dem Jahr 2021: Diejenigen, die sich auf die MPU vorbereiteten, bestanden die Prüfung zu knapp 70 Prozent. Unter den nicht Vorbereiteten bestanden lediglich 37 Prozent ihre MPU.

Vor allem das psychologische Gespräch ist entscheidend: Es muss eine Verhaltens- und Einstellungsveränderung stattgefunden haben, hierauf liegt in der MPU-Vorbereitung der Fokus. Von meinen Klienten bestehen dann etwa 90 Prozent die Prüfung.

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