Nicht nur für Kirchenbesucher, auch für die Ministranten der katholischen Gemeinden nördlich von Karlsruhe hat die Corona-Pandemie Auswirkungen. Nur mit Maske und dem entsprechenden Abstand dürfen die Messdiener ihrem Dienst am Altar nachkommen.
„Bei uns gibt es zudem kein Massenministrieren mehr. Nur wenn ein Ministrant beispielsweise die Fürbitten spricht, wird die Maske abgezogen“, berichtet Pfarrer Albert Striet von der Kirchengemeinde Karlsruhe-Hardt.
In der Sakristei stehe zudem Desinfektionsmittel bereit. Die Sternsinger, die in Eggenstein-Leopoldshafen unterwegs waren, gingen nicht in die Häuser, sondern sangen mit Maske vor den Häusern im Freien.
Pro Gottesdienst sind weniger Ministranten anwesend
Massenministrieren ist auch in der Katholischen Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten abgesagt. „Ich erlebe, dass die Ministranten sehr aufmerksam mit der Situation und der Thematik umgehen“, erklärt der verantwortliche Pfarrer Jens Maierhof.
Während vor Corona an den Hochfesten schon mal 15 bis 20 Messdiener dem Geistlichen assistierten, seien es aktuell maximal vier bis zehn.
Die Pandemie habe allerdings auch dazu geführt, dass mancher Messdiener aufgehört habe. Ein elementarer Part der Messe ist die Kollekte, bei der die Ministranten den Klingelbeutel in den Kirchenbänken herumgehen lassen.
Ich erlebe, dass die Ministranten sehr aufmerksam mit der Situation und der Thematik umgehen.Jens Maierhof, Pfarrer in der katholischen Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten
Während der Pandemie wurde dies, um Kontakte zu vermeiden, eingestellt. Nun können die Kirchenbesucher an der Pforte einen Obulus in den Korb werfen – ohne soziale Kontrolle.
Was wiederum zur Folge hatte, dass die Spenden etwas zurückgegangen seien, wie Pfarrer Jens Meierhof konstatiert.
Jugendliche sind an das Maske-Tragen gewöhnt
Für die jungen Katholiken sei das Ministrieren mit Maske und das etwas andere Procedere am Altar kein Problem, sagt Clara Frisch, Ministrantin in der Gemeinde St. Josef in Blankenloch. „Man gewöhnt sich sehr schnell daran. So viel anders ist das gar nicht.“
Hostien und Kelch würden bereits zuvor auf den Altar gestellt und nicht von Messdienern während des Gottesdiensts dorthin gebracht.
Ein Hygiene-Konzept habe man auch bei den Sternsingern umgesetzt. Gesungen wurde nur bei den Haushalten im Kirchenbezirk Stutensee-Weingarten, die dies wünschten und sich vorher angemeldet haben.
Sternsingen am Feiertage war in anderer Form möglich
In Friedrichstal waren die Heiligen Drei Könige gar nicht unterwegs, stattdessen man warf man die Friedensbotschaft in den Briefkasten. In Seniorenheimen wurde im Hof gesungen, um die älteren Menschen zu schützen, ihnen aber auch gleichzeitig eine Freude zu bereiten und den Segen zu bringen, so die Pastoralreferentin für Stutensee-Weingarten, Elke Litterst.
In diesem Jahr war das Sternsingen zumindest möglich, während Anfang 2021 keine Drei Könige in der Region unterwegs waren.
In der Katholischen Kirchengemeinde Pfinztal achte man unter anderem darauf, dass die Messdiener beim Einzug hintereinander statt wie sonst üblich nebeneinander laufen, berichtet Pfarrsekretärin Beate Tezky. Selbstredend würden auch hier die gängigen Regeln mit Maskenpflicht und Abstand eingehalten.
Beim Sonntagsgottesdienst seien aktuell meist zwei statt vier bis sechs Ministranten tätig. Die für den Gottesdienst nötigen Utensilien würden zudem immer wieder desinfiziert.
Wenige Jugendliche verzichten wegen Corona auf den Dienst in der Kirche
Es sei völlig in Ordnung, wenn ein Heranwachsender in Pandemie-Zeiten auf sein Messdiener-Tätigkeit verzichten möchte, so Tezky. Aber letztlich sei dies kaum der Fall, so die Pfarrsekretärin weiter, die hinzufügt, dass die Kirche vor der Messe und danach gelüftet werde und der Pfarrer ferner angehalten sei, den Gottesdienst während der Corona-Pandemie kürzer zu fassen als gewohnt.