
Die Nächte sind inzwischen empfindlich kalt geworden. Wohl dem, der ein halbwegs beheiztes Dach über dem Kopf hat. Die Zunahme an Zwangsräumungen und die nach wie vor hohe Zahl an Kriegsflüchtlingen ist für die Gemeinden und Städten im nördlichen Landkreis eine Herausforderung.
Timur Özcan (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Walzbachtal, erklärt die Situation von Menschen, die ihre Wohnung durch Eigenbedarf des Vermieters oder wegen schuldig gebliebener Miete zu verlieren drohen: „Für den Landkreis Karlsruhe wurde die Fachstelle Wohnungssicherung eingerichtet.
Deren Aufgabe ist es, durch frühe Intervention einen Wohnungsverlust und damit drohende Wohnungslosigkeit oder Notunterbringung abzuwenden.
Die durch Räumungsklage oder Ähnliches obdachlos gewordenen Personen sind dauerhaft in Unterkünften untergebracht, die die Gemeinde betreibt.“ Teestuben oder Essensausgaben seien in Walzbachtal nicht eingerichtet, da es keine dauerhaft Wohnsitzlosen in der Gemeinde gäbe.
Alle Obdachlosen in Weingarten haben ein Dach über dem Kopf.Gabi Dittert, Gemeindeverwaltung
„Alle obdachlosen Personen in Weingarten haben ein Dach über dem Kopf und bekommen in der Regel Hartz IV“, sagt Gabi Dittert von der Gemeindeverwaltung. „Familien leben in kleinen Wohnungen und Einzelpersonen in Unterkünften mit gemeinsamer Küche, Sanitäranlagen und Waschraum.“

Der Stadt Stutensee sind ebenfalls keine Fälle von Menschen ohne festen Wohnsitz im Stadtgebiet bekannt. „Bei Bedarf können Obdachlose in einer städtischen Notunterkunft untergebracht und versorgt werden“, sagt Lukas Lang, Referent des Büros der Oberbürgermeisterin.
Unterkünfte entsprechen einfachsten Standards
Auch in der Gemeinde Dettenheim stellt die Ortspolizeibehörde Unterkünfte zur Vermeidung der Obdachlosigkeit zur Verfügung.
Die Unterkünfte entsprechen einfachsten Standards und dienen ausschließlich dazu, die Obdachlosigkeit abzuwenden. Dabei müssen die Betroffenen damit rechnen, gemeinsam mit anderen obdachlosen Personen die Unterkünfte zu teilen.
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„Die finanzielle Betreuung erfolgt entweder durch das Landratsamt Karlsruhe oder durch das Jobcenter – je nachdem, welche Voraussetzungen vorliegen.
Im Rahmen der Flüchtlingswellen von 2015 und 2016 und aufgrund des Ukraine-Kriegs engagieren sich viele ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger für die Betreuung von geflüchteten Personen“, sagt Swen Goldberg vom Bürgermeisteramt Dettenheim. Die Situation habe sich durch den Ukraine-Krieg nochmals verschärft.
Immer mehr herausgeklagte Mieter
Ulrich Notheis, Sachgebietsleiter des Ordnungsamts von Graben-Neudorf, stellt in diesem Zusammenhang fest, dass der Wohnungsbedarf nach gerichtlicher Räumungsklage und ohne Folgewohnung für die herausgeklagten Mieter angestiegen sind.
Es stünden aktuell für Männer und Frauen jeweils zwei freie Betten zur Verfügung. Durch Wohnungsverluste und Räumungsklagen seien schon seit längerem rund zehn Betten dauerhaft belegt.