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Trockenheit

Pflanzen im Hitzestress: So versorgen die Gemeinden im Karlsruher Norden ihre Grünanlagen

Menschen, Tiere und Natur sind im Hitzestress. Welche Pflanzstrategien wenden die Gemeinden in der Hardt an?

Mann bewässert einen jungen Baum
European Tree Worker: Martin Jülg bewässert junge Bäume für die Gemeinde Pfinztal. Ziel ist, dass sie sich nach fünf Jahren selbst versorgen können. Foto: Jennifer Warzecha

In Walzbachtal bewässern die Landschaftsgärtner und Landschaftspfleger des Baubetriebshofs die Pflanzen mit dem Unimog und einem Gießfass.

„Schon bei der Planung werden spezielle Baumarten oder Pflanzen, die besonders hitzebeständig sind, berücksichtigt“, sagt Bürgermeister Timur Özcan (SPD). Zudem bevorzuge man trockenheitstolerante Baumarten und Pflanzen wie zum Beispiel Eichen, Ahorn, Platanen und verschiedene Arten aus Südeuropa. „Wenn man einen Standort wählt, der eher im Schatten ist, kann auch ein Baum gepflanzt werden, der nicht hitzebeständig ist“, so Özcan.

„Im Ort sind die eigenen Mitarbeiter unterwegs. Zur Unterstützung helfen auf Abruf externe Dienstleister“, sagt Gabi Dittert von der Gemeindeverwaltung Weingarten. „Im Gemeindewald stehen drei eigene Forstwirte zur Verfügung. Im Ort werden die Jungbäume bis drei Jahre einmal pro Woche mit 150 Litern Wasser versorgt, teilautomatisiert mit Gießwagen und Gießarm. Blühende Tröge und Kästen sowie Blühbeete werden bei Bedarf täglich gewässert. Dabei steht ein Gießwagen mit einem 1.000-Liter-Fass zur Verfügung, teilautomatisiert am Bach mit Tropfleitung.“

In Weingarten werden hitzeresistente Bäume gepflanzt

Im Ort pflanze man hitzeresistente Bäume wie Linde, Ahorn, Amberbaum und Eiche. Im Gemeindewald habe man wegen Trockenheit und Hitze den Schwerpunkt auf Eichenarten, Schwerpunkt Stiel-, Trauben- und Roteichen, verlegt.

„Spitzahorn, Elsbeere und Feldahorn werden an schattigeren Standorten gepflanzt, auch diverse Nussarten. Auch Hybridpappeln halten die Trockenheit erstaunlich gut aus“, so Dittert.

Nicht alle Pflanzen können mit Trockenheit umgehen, so zum Beispiel die Nadelbäume, allen voran Fichte, Kiefer, Lärche,Rotbuche und Bergahorn. Letzterer werde durch einen Pilz beeinträchtigt, der gerne bei geschwächten Bäumen zuschlägt. Wegen der Trockenheit müsse man den Wald Stück für Stück umbauen.

Bäume müssen sich selbst bewässern können

Martin Jülg, European Tree Worker und bei der Gemeinde Pfinztal angestellt, betont: „Man muss den Baum zum Funktionieren bringen, dass er sich nach fünf Jahren selbst bewässern kann.“ Der junge Zürgelbaum am Bauhof in Berghausen hat einen Gießsack, der 25 Liter umfasst. „In die Öffnung oben leert man Wasser hinein. Unten über die Membran lässt man Wasser ab.

Es geht darum, dass das Wasser nicht vorbeifließt, sondern direkt den Wurzelballen erreicht.“ In ein bis zwei Jahren soll der Baum aus dem Substrat heraus und in den Boden hineinwachsen. Stauden und Unterpflanzung wie Kugeldisteln sollen die Insektenvielfalt fördern und mehr Grün in den Ort bringen. Die weiße Farbe am Stamm schütze den Baum vor Sonne.

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