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Schildkröte, Hundefutter und Nummernschilder: Vom Suchen und Finden

Was bei den Fundbüros zwischen Weingarten und Walzbachtal abgegeben wird

In den Fundbüros der Region landen oftmals Kuriositäten. Mitarbeiter der Bürgerbüros erzählen von ihren Erfahrungen: Sie berichten von lebendigen Tieren, die ins Tierheim gebracht, und von abgestellten Kinderwagen, die nie abgeholt werden.

03.05.2018, Nordrhein-Westfalen, Dorsten: Barbara Klobusch hält eine Schildkröte hoch. Wenn Schildkröten schlecht ernährt werden, verformt sich der Panzer. Foto: Helen Ahmad/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++ +++ dpa-Bildfunk +++
Auf Abwegen: Bei Mitarbeitern des Fundbüros Linkenheim-Hochstetten landete auch mal eine Schildkröte unter den Fundsachen. Foto: Helen Ahmad picture alliance/dpa

Im Fundbüro Linkenheim-Hochstetten wurden schon allerhand Tiere abgegeben, erzählt Mitarbeiterin Eva Henkele. „Hase, Schildkröte, Hund oder ein Huhn – alles war schon dabei“, sagt sie. Oftmals könne man das Tier an der Steuermarke identifizieren. Außerdem habe es schon Privatleute gegeben, die dem Facebook-Aufruf des Fundbüros gefolgt waren und das Tier zwischenzeitlich bei sich aufgenommen hatten.

„Bei einem Hund war das der Fall“, erinnert sie sich. Wenn sich niemand melde, werde das Tier-Taxi verständigt. „Wir haben hier nicht die Ausstattung, um Tiere lange bei uns zu behalten“, sagt Eva Henkele.

Markus Wagner von der „Tiertaxi-Zentrale“ in Stutensee erklärt, dass die beim Fundbüro abgegebenen Tiere ins Tierheim nach Karlsruhe gebracht werden. Wenn sich der Besitzer beim Fundbüro melde, sagt er, werde der Kontakt zum Tierheim hergestellt. „Wenn die Tiere gechipt sind, können wir auch gleich den Besitzer finden“, sagt er.

Der Geruch von Hundefutter

Tiere gab es im Fundbüro Weingarten noch nicht, dafür einen anderen speziellen Fund, an dessen Geruch sich Sina Helmstetter noch gut erinnern kann: „Das war eine Bauchtasche gefüllt mit Hundefutter. Das hat furchtbar gestunken.“

Roter Kinderwagen in einem Innenhof
Ladenhüter: Dieser Kinderwagen steht schon seit geraumer Zeit im Walzbachtaler Fundbüro. Er steht kurz vor der Versteigerung. Foto: Julia Stippinger

Schlüssel und Handys sind im Fundbüro der Gemeinde Weingarten der Klassiker: „Sie werden am häufigsten gefunden und bei uns abgegeben“, sagt Sina Helmstetter, die seit September 2019 im Bürgerbüro arbeitet. Schmuck habe bei dem, was so über die Woche dort an Funden abgegeben wird, Seltenheitswert, ebenso Bargeld.

Die Sachen werden sehr selten abgeholt.
Sina Helmstetter, Fundbüro Weingarten

„Die Sachen werden sehr selten abgeholt“, sagt Helmstetter. Die wenigsten Gegenstände gehen an die Besitzer zurück: „Das sind maximal 15 bis 20 Prozent.“

Selten geht etwas zum Besitzer zurück

Fundbüros sind für viele Menschen die erste Anlaufstelle, wenn sie etwas gefunden haben, das ihnen nicht gehört. In den Gemeinden der Region werden sie von den Bürgerbüros betreut, die die Sachen aufbewahren.

Sibille van Mierlo, die im Bürgerbüro Dettenheim arbeitet und das Fundbüro mitbetreut, kann sich an keinen außergewöhnlichen Fund erinnern. Sie stellt aber fest, dass im Winter eher Schlüssel und im Frühjahr und Sommer vor allem Fahrräder abgegeben werden.

„Dass etwas zurück zum Eigentümer geht, kommt selten vor“, sagt sie. Meist werde nach sechs Monaten der Finder benachrichtigt, ob er den Fund behalten wolle. Wenn nicht, werden die Fundstücke einmal im Jahr versteigert – wegen Corona derzeit natürlich nicht.

Leerer Kinderwagen von der Bahnhaltestelle

Für die meisten Fundstücke im Walzbachtal seien die vier Bahnhaltestellen verantwortlich, sagt Julia Stippinger, Mitarbeiterin im Bürgerbüro. Von dort kommen regelmäßig Fahrräder, aber auch ein leerer Kinderwagen, der bis heute nicht abgeholt wurde.

„Er wird bald versteigert“, sagt sie, „Jemand hat ihn von der Haltestelle in Jöhlingen hergebracht.“ Auch an ein Autonummernschild erinnert sie sich. Das wurde an die Polizei weitergegeben.

Julia Stippinger arbeitet seit zwei Jahren im Fundbüro. Bei den Fahrrädern, die „hoch im Kurs stehen“, habe es erst einen Eigentümer gegeben, der es abgeholt hat. Der Großteil werde versteigert.

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