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Vortrag über Ursachen

Auswirkungen von Nikotin und Alkohol: Gefahren steigen ab 60 Jahren

Mareike Scholtz von der Fachstelle Sucht Karlsruhe spricht am 26. Januar in Stutensee über Auswirkungen von Nikotin, Alkohol und Medikamenten auf den menschlichen Körper.

Frau steht vor Pinnwand mit vielen Zetteln
Mareike Scholtz hält im Landkreis Karlsruhe Vorträge zum Thema Sucht im Alter. Foto: bwlv/Zentrum Öffentlichkeitsarbeit und Prävention

Mit der Veranstaltungsreihe „Perspektiven des Älterwerdens“ bieten die Pflegestützpunkte im Landkreis Karlsruhe mit verschiedenen Kooperationspartnern regelmäßig kostenlose Vorträge zu Themen wie Finanzen, rechtliche Vorsorge, Pflege sowie seelischer und körperlicher Gesundheit an.

Am Donnerstag, 26. Januar, um 16 Uhr geht es im Mehrgenerationenhaus im Seegrabenweg 5 in Stutensee-Blankenloch auch darum, wie sich Nikotin, Alkohol und Medikamente bei älteren Menschen auswirken.

Die Anmeldung ist unter 0721 936-71680 oder per Mail an pflegestuetzpunkt.stutensee@landratsamt-karlsruhe.de möglich. Referentin Mareike Scholtz von der Fachstelle Sucht Karlsruhe erläutert, worum es in ihrem Vortrag geht.

Medikamenten-, Alkohol- und Nikotinmissbrauch bei älteren Menschen nehmen zu. Gibt es dazu Statistiken?
Scholtz

Es gibt nur wenige Statistiken, die das Konsumverhalten oder Suchtmittelabhängigkeit bei Menschen ab 60 Jahren näher untersuchen. In der regelmäßig durchgeführten Erhebung zum Suchtmittelkonsum des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) ist die höchste Altersgruppe mit 60 bis 64 Jahren aufgeführt.

Was wir zum Thema Alkohol wissen, ist, dass die statistischen Zahlen seit Jahren ansteigen. Während im Jahr 2011 nur acht Prozent in eine stationäre Suchthilfeeinrichtung aufgenommen wurden, waren es 2019 schon über 14 Prozent. Laut Hochrechnungen werden im Jahr 2025 104.761 Menschen im Landkreis Karlsruhe über 65 Jahre alt sein. Wenn statistisch gesehen jede achte Person ein problematisches Verhältnis zu Alkohol hat, sind wir dann schnell bei knapp 10.000 Menschen.

Ab 60 steigt das Risiko für einen Menschen, eine Sucht zu entwickeln. Warum?
Scholtz

Ein Aspekt liegt in den sozialen und persönlichen Veränderungen. Also allgemeine Schwierigkeiten mit dem Älterwerden, soziale Krisen durch Todesfälle im Familienumfeld oder der Ausstieg aus dem Beruf. Autonomieverlust, Vereinsamung oder andere einschneidende Veränderungen gehören zu weiteren Risikofaktoren. Dazu kommen die körperlichen Veränderungen, die mit einem steigenden Alter einhergehen. Der Wasserhaushalt im Körper verändert sich, die Herzleistung nimmt ab.

Schädigt eine Sucht den älteren Körper schneller?
Scholtz

Durch den verlangsamten Stoffwechsel kann der Körper die gewöhnlichen Mengen an Alkohol, Nikotin oder Medikamentenwirkstoffen nicht mehr wie früher abbauen. Diese Stoffe sind also länger im Organismus nachweisbar und Leber, Herz, Lunge oder Darm haben größere Schwierigkeiten mit den Verarbeitungsprozessen.

Auf welche Signale sollte man achten?
Scholtz

Wesensveränderungen, Interessensverlust, Veränderungen im sozialen Umgang, unerklärlicher Kontaktabbruch oder Unzuverlässigkeit können Hinweise sein, hinter denen sich ein Problem verstecken kann. Es gibt aber keine allgemeingültige Liste an Signalen. Jede Erkrankung zeigt sich in seiner Ausprägung bei jeder Person anders.

Worum geht es bei den fünf Angebotssäulen des Präventionsprojekts des Landkreises beim Thema „Sucht im Alter“?
Scholtz

Das Präventionsprojekt „Sucht im Alter“ setzt sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammen, die sich in fünf Angebotssäulen gliedern. Jede Angebotssäule hat einen speziellen Adressaten der Maßnahmen. So werden nicht nur die Betroffenen und Angehörigen für die Prävention von Suchterkrankungen sensibilisiert, auch die Pflegefachkräfte werden gezielt angesprochen und mit passenden Angeboten fachlich geschult.

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