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Verschiedene Nutzungsbereiche

Die Angelzone am Stafforter Baggersee ist kein Badeplatz

Der Stafforter Baggersee ist ein beliebter Badesee. Doch durch die sozialen Medien geistern Nachrichten, dass Ordnungsamt und Polizei Badegäste aus der Angelzone verwiesen, und dass an falsch abgestellte Autos Strafmandate gehängt würden.

Parkplatz am Baggersee
Auto an Auto, sogar im Halteverbot: An den heißen Sommertagen suchen viele Badegäste die Abkühlung im Stafforter See. Die Besucher sagen, dass sie sich an die eingeteilten Zonen halten. Foto: Dietrich Hendel

Leichte Brise am Wasser. Es ist noch sommerlich heiß. Auf dem Parkplatz steht Auto an Auto. Auf der Straßenseite gegenüber reihen sich die Fahrzeuge ebenfalls. Dürften sie nicht, denn dort ist Parken verboten.

Es ist noch viel los am Baggersee in Staffort, kurz vor 19 Uhr an einem normalen Wochentag in den Schulferien.

Zwar lichten sich die Reihen langsam am sandigen Strand, und aus den schattigen Buchten am See kommen immer wieder mit Taschen oder Badeutensilien bepackte Menschen. Andere gehen ans Wasser und wollen schwimmen.

Baggersee gilt als Geheimtipp

Viele sind einheimische Badegäste oder kommen aus der Nachbarschaft, aus Büchenau oder Weingarten. „Weil es in Staffort ruhiger ist als andernorts“, sagt eine junge Frau, die ihren Namen nicht preisgibt. Staffort sei schon ein Geheimtipp.

Durch die sozialen Medien geistern immer wieder Nachrichten, dass das Städtische Ordnungsamt und die Polizei Badegäste aus der Angelzone verwiesen, und dass an abgestellte Autos, deren Fahrer das Parkverbot missachteten, Strafmandate gehängt würden. Dafür gebe es klare Regeln in der Baggerseeverordnung, heißt es aus dem Stutenseer Rathaus. Aktuell sei das Ordnungsamt nicht tätig gewesen.

Ein junger Mann und eine junge Frau kehren vom Wasser zurück. Ob sie denn schon mal mit ihren Surfbrettern vom See weggeschickt worden seien? Der junge Mann grinst und sagt: „In der Corona-Zeit habe ich einen Strafzettel bekommen, als der See gesperrt war.“ Und aus der Angelzone sei er ebenfalls mal weggeschickt worden, berichtet er. Sei ja okay gewesen, schließlich seien die unterschiedlichen Nutzungsabschnitte deutlich gekennzeichnet. Verständlich, dass er seinen Namen nicht nennen will.

Angler hegen das Gewässer

Die Angler, die am Baggersee nicht nur ihrem Hobby nachgehen, sondern den See und seine Bewohner hegen und pflegen, sind nicht begeistert, wenn ihre Flächen von Badegästen belegt sind.

Man kann freundlich miteinander reden und darum bitten, dass die Seebesucher in die Badezonen gehen.
Kai Strohecker Verein für Fischerei und Gewässerschutz Staffort

„Man kann ja freundlich miteinander reden und darum bitten, dass die Seebesucher in die Badezonen gehen“, sagt Kai Strohecker, der Vorsitzende des Stafforter Vereins für Fischerei und Gewässerschutz. Das gelinge nicht immer.

Verständnis und Rücksicht seien schon nötig. „Wenn jemand nicht Platz machen will, setze ich mich daneben und werfe meine Angel aus.“ Auch die Angler müssten sich an die Verordnung halten.

Unterdessen scheinen sich die Badegäste streng an die zugewiesenen Zonen zu halten, wie sich in Gesprächen am See herausstellt. Nur vom Badestrand oder den Buchten am Ufer gehe man ins Wasser, heißt es. Viele sind aus dem Ort und freuen sich, dass ihr Baggersee ein Schmuckstück sei. Auch Jacqueline und Roland sind Stafforter und halten sich an die Richtlinien, sagen sie. Sie kommen regelmäßig, um eine Stunde zu schwimmen, wenn es nicht so voll ist.

Wenn man sich an die Regeln halte und sich hinlege, wo man sich hinlegen dürfe, dann kriege man auch keinen Ärger, meint ein Mann. Er macht sich rasch auf und eilt ins Wasser. „Ich gehe dahin, wo ich hingehen darf“, sagt Holger Mischnick, der aus Büchenau gerne an den Stafforter See geht.

Hinweisschilder sind eindeutig

„Wir sind diese Woche schon das dritte Mal hier“, erzählen Heidrun und Hans-Jürgen Klawe. Sie kommen aus Jöhlingen. Der See sei nicht so voll wie der in Weingarten, man finde mehr Ruhe. Sie selbst seien noch nirgends weggeschickt worden. Und sie hätten auch noch nicht gesehen, dass Polizei oder Ordnungshüter Badegästen einen Platzverweis erteilt hätten.

„Die Hinweisschilder sind doch deutlich.“ Sie wiesen aber schon mal Hundehalter auf ihr Fehlverhalten hin, wenn diese ihre Vierbeiner trotz des Verbots mitnähmen. Im vergangenen Jahr habe er beobachtet, berichtet Martin Kunz, der in Staffort wohnt, dass Polizei und Ordnungsamt die Abschnitte am See kontrolliert hätten.

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