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Online-Veranstaltung für Bürger

Bahntrasse Mannheim-Karlsruhe: Bis 2023 soll sich eine Strecke herauskristallisieren

Die Bahn sucht nach geeigneten Trassen zum Ausbau der Strecke Mannheim-Karlsruhe. In Stutensee sorgt man sich darum, dass die Stadt zerschnitten wird. Eine Online-Veranstaltung informierte die Bürger nun über den Stand des Projekts.

Eine Lokomotive zieht  einen Güterzug mit Kesselwagen in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) an einem Zug mit Autos und einem mit Schüttgut vorbei.
Beim geplanten Ausbau der Bahntrasse Mannheim-Karlsruhe gab es in Stutensee nun eine Bürgerinformationsveranstaltung. Dort hat man Angst, dass eine mögliche Trasse die Stadtteile zerschneidet. (Symbolbild) Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Der Ausbau der Bahntrasse Mannheim-Karlsruhe bewegt die Gemüter. Die Stadt Stutensee hat nun zu einer digitalen Bürgerinformationsveranstaltung geladen, denn sie ist von den Trassenkorridoren unmittelbar betroffen. Gerd Hager, Direktor des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein, und die Oberbürgermeisterin der Stadt Stutensee, Petra Becker, informierten die rund 130 Teilnehmer der Online-Veranstaltung unter anderem über das fünfte Dialogforum mit der Bahn.

Vom geplanten Ausbau der Strecke ist Stutensee betroffen, weil ein Linienkorridor zwischen Friedrichstal und Spöck hindurch Richtung Staffort zur A5 führt. Eine andere Variante geht an Büchenau entlang der A5 an Staffort vorbei.

„Alles, was Stutensee betrifft, ist drin geblieben“, sagte Gerd Hager hinsichtlich der Tatsache, dass Linienkorridore herausgefallen seien. Beim Austausch der Bahn mit Vertretern von Verbänden und Bürgermeistern wurde im Dialogforum noch einmal eine Konkretisierung der Pläne vorgestellt: mögliche Strecken, die innerhalb der ein Kilometer breiten Linienkorridore liegen, wurden ausgedünnt. Dies betrifft Lösungen, die vor allem linksrheinisch liegen – also auf Pfälzer Seite.

Dietrich Knoche, der für die BI Karlsruhe-Molzau bei der Online-Veranstaltung mit dabei war, meinte, dass man hinterfragen müsse, warum auf der linksrheinischen Seite so viele Liniensegmente herausgefallen seien, sprach sich dann doch dafür aus, dass dort noch nach Lösungen gesucht werde.

Projekt könnte sich ein Jahrzehnt hinziehen

Gerd Hager konstatierte der Bahn Transparenz. „Die Bahn lässt sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen“, sagte er. Bei dem gesamten Projekt handle es sich um ein langwieriges Verfahren, das sich womöglich ein Jahrzehnt hinzieht. Dennoch soll bereits 2023 aus mehreren Streckenlösungen eine sogenannte Antragsvariante hervorgehen, so Hager.

Mögliche negative Auswirkungen einer Zerschneidung der Stadtteile durch eine potenzielle Bahntrasse nahmen fast alle Ortsvorsteher in ihren Statements auf, so wie beispielsweise Lutz Schönthal aus Friedrichstal. Bedenken gab es auch hinsichtlich des Naturschutzes: So wird befürchtet, dass gefährdete Arten ihren Lebensraum verlieren oder Biotope verschwinden.

Vergangene Woche hatte bereits der Gemeinderat über einen interfraktionellen Antrag diskutiert. Darin heißt es: „Der Gemeinderat der Stadt Stutensee lehnt die Trassenführung ab, die die Landschaft zwischen den Stadtteilen Spöck, Friedrichstal und Staffort zerschneiden und zerstören würde.“

Oberbürgermeisterin Becker hat zusammen mit 25 anderen Verwaltungschefs den offenen Brief der CDU-Bundestagsabgeordneten Nicolas Zippelius (Wahlkreis Karlsruhe-Land) und Olav Gutting (Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen) unterzeichnet. Die Unterzeichner fordern darin beispielsweise, dass „die Zerschneidung von Kommunen und Eingriffe in gewachsene Ortsstrukturen um jeden Preis vermieden werden“ müsste. Des Weiteren wird gefordert, sich mit Tunnellösungen zu befassen, dem Lärmschutz höchste Priorität einzuräumen und die linksrheinische Seite nicht verfrüht aus den Überlegungen herauszunehmen.

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