Seit vier Jahren schlägt der Baumfrevler in Eggenstein stets am gleichen Standort in der Hauptstraße zu. Unlängst sägte er ( wie berichtet ) wieder drei neu gesetzte Spitzahorne an. Die unrettbar geschädigten Bäume zu ersetzen, kostete die Gemeinde bislang 14.000 Euro. Dazu haben die BNN in Eggenstein die Menschen befragt und fragen jetzt auch online um Meinungen: Wie soll sich die Gemeinde verhalten?
Bei der Umgestaltung der Hauptstraße wurden Spitzahornbäume entlang der Verkehrstraße gepflanzt. 2014 war die Umgestaltung abgeschlossen. Im November jenes Jahres wurden zum ersten Mal drei Bäume angesägt und so stark beschädigt, dass sie entfernt werden mussten. Die Gemeinde hat an gleicher Stelle neue Exemplare gesetzt. Und der Baumfrevler hat wieder zugeschlagen, inzwischen acht Mal.
Neues Nachdenken über Nachpflanzung
Dass die Gemeinde am Kurs der Ersatzpflanzungen festhalten will, war bisher ziemlich eindeutig. Inzwischen wird, auch nachdem Anregungen aus der Agendagruppe Umwelt gekommen waren, über die künftige Vorgehensweise neu nachgedacht. Vorschlag war, die Lücke in der „Allee“ zu lassen und dafür andernorts Bäume als Ausgleich zu pflanzen. Wie denken Sie darüber? Stimmen Sie ab! Und lesen Sie unten, wie die Menschen in Eggenstein darüber denken.
Alexander Werner
„Gäbe die Gemeinde nach, könnte jeder denken, man müsse so etwas nur lange genug tun, um sein Ziel zu erreichen. Das würde andere noch ermutigen. Da könnte sich einer sagen: ,Ich säge so lange Geräte auf dem Spielplatz an, bis der wegkommt.’ Die Gemeinde kann sich nicht erpressbar machen. Ich glaube aber nicht, dass der Täter aufhört oder herauskommt. Man könnte es ja mit einer anderen Baumart versuchen. Vielleicht denkt er, Spitzahorn wird zu groß und passt nicht in die Straße. Das wäre Halbwissen, denn sicher wurde eine kleinere Sorte gewählt.“ Doris Schreck
„Definitiv nein. Die Gemeinde soll weitermachen. Man muss mit allen Mitteln versuchen, den Täter zu fassen. Die Bäume müssen auf jeden Fall gepflanzt werden. Das gehört zum Straßenbild. Dem Täter darf man keinen Sieg gönnen. Ich denke, es gibt eine Chance, ihn zu erwischen. Eine Nachtwache kann man nicht hinstellen. Vielleicht hat man ja Glück, und er wird auf frischer Tat ertappt. Die Zeche für neue Bäume zahlen die Bürger und ich über meine Gewerbesteuer. Dass der Baumsäger derart Steuergelder vernichtet, ist schlicht eine Sauerei.“
Ralf Binninger
„Ich fände es unverantwortlich, nichts mehr zu unternehmen. Die Gemeinde soll weiter neue Bäume pflanzen und die Anwohner aufrufen, darauf zu achten, was dort passiert. Ich denke, die Taten entspringen einem kranken Kopf. Mich ärgert das sehr und ich sehe keinen Grund, warum jemand so etwas tut. Ich bedauere, dass es nicht geht, Kameras einzusetzen. In so einem Fall sollte dies möglich sein. Die Gemeinde soll reagieren und der Täter bestraft werden. Das ist Böswilligkeit eines Menschen ohne Verantwortungsbewusstsein. Letztlich hat er nichts davon, außer die Leute aufzuregen.“
Sonja Britscho
„Die Gemeinde hat viel versucht, Aufrufe gemacht und eine Belohnung ausgesetzt, die inzwischen von der Gemeindeverwaltung auf 2 000 Euro verdoppelt worden ist. Ihr ist kein Vorwurf zu machen. Aufhören darf sie auf keinen Fall. Wenn derjenige sich durchsetzen würde, wäre das eine Katastrophe. Bürger sollten in breiter Front deutlich machen, dass sie sich das nicht gefallen lassen. Es kann nicht sein, dass der Täter ungeschoren davonkommt. Die meisten Leute bedrückt, dass man den Fall mit rechtsstaatlichen Mitteln offenbar nicht aufklären kann. Man sollte überlegen, ob es nicht noch andere Möglichkeiten gibt, um diesen Spuk endlich zu beenden.
Thomas Lang
„Die Gemeinde soll weitermachen und neue Bäume pflanzen. Wo käme man da hin, wenn man sich dem beugen würde? Dann würde der Täter sein Ziel erreichen und das geht gar nicht. Ich denke, er macht weiter, bis er erwischt wird. Ich verstehe nicht, wie Bäume stören können. Die Frage ist, ob es den Täter interessiert, wenn die Bürger sich klar dagegenstellen. Ich denke, es ist ihm egal. Wegen des Datenschutzes ist mit Kameras nichts zu machen.“
Wolfgang Winter
„Nein, die Gemeinde soll ihren Weg weitergehen und nachpflanzen. Der Täter muss aber gefasst werden und dann die Kosten übernehmen. Dazu muss er noch eine saftige Geldstrafe erhalten. So einfach wird das allerdings nicht sein. Jeder hat die Möglichkeit, davonzukommen. Nachbarn und Leute, die in der Gegend wohnen, könnten etwas mobilisiert werden, um noch ein wenig mehr ein Auge drauf zu haben. Allerdings ist nachts im Dorf nicht viel los. Warum jemand so etwas tut, kann ich mir nicht vorstellen. Heutzutage muss man um jeden Baum froh sein, der steht.
Hans Vogel