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Aufwand für Verwaltung ist beträchtlich

Blick in die Region: Immer mehr Kinder gehen in Notbetreuung

Die Nachfrage nach Notbetreuung in Kitas und Schulen steigt. Wie viele Kinder befinden sich derzeit in der Notbetreuung? Und wie wird finanziell abgerechnet?

Konzentriert bei der Arbeit: Mit Nägeln und Holz haben 13 Jungs und Mädchen vergangene Woche in der Notbetreuung in der Rheinstettener Albert-Schweitzer-Schule gewerkelt.
Konzentriert bei der Arbeit: Mit Nägeln und Holz haben 13 Jungs und Mädchen vergangene Woche in der Notbetreuung in der Rheinstettener Albert-Schweitzer-Schule gewerkelt. Foto: Maren Beutler

Im Zuge des neuen Lockdowns wurde für Kinder in Kitas, Kindertagespflege sowie der Klassen eins bis sieben wieder eine Notbetreuung eingerichtet. Um sie in Anspruch zu nehmen, müssen Eltern zwingend auf eine Betreuung angewiesen sein. Gegenüber dem ersten Lockdown, bei dem systemrelevante Berufe der Eltern ausschlaggebend waren, wurde der Zugang erleichtert. Die Badischen Neuesten Nachrichten haben sich in den Gemeinden umgehört, wie das Angebot genutzt wird.

Aus dem Weingartner Rathaus berichtet Stephanie Karst, dass die Notbetreuung sehr gefragt ist und überwiegend über eine Belegung von 50 Prozent hinausgeht. Grund für den gegenüber dem ersten Lockdown höheren Zuspruch sei vor allem, dass die Hürden für Antrag und Genehmigung eines Platzes nun sehr niedrig seien. Zur Abrechnung der Elternbeiträge gebe es noch keine klare Regelung. Seitens der Kirchen liege ein Abrechnungsvorschlag vor, so Karst. Man hoffe jedoch auf eine landeseinheitliche Regelung.

In Stutensee befinden sich derzeit 245 gegenüber regulär rund 850 Kindern in der Notbetreuung, informiert der Öffentlichkeitsbeauftragte bei der Stadtverwaltung, Lukas Lang. In den Schulen sind es 76 Kinder gegenüber regulär rund 276. „Insbesondere der anfängliche Organisationsaufwand einschließlich der Erfassung der Anmeldungen, der Personalplanungen und Einsatzorte ist enorm“, betont Lang.

Die Wiederaufnahme nach den Weihnachtsferien sei dabei reibungslos verlaufen, da die meisten Kinder bereits angemeldet waren. Die geänderten Abläufe und Organisationsstrukturen hätten jedoch alle Beteiligten vor große Herausforderungen gestellt. Dennoch seien die Erfahrungen mit der Notbetreuung in Stutensee bisher positiv. Grundsätzlich fallen Gebühren an. Eine Erstattung der sonstigen Betreuungsgebühren werde derzeit noch durch das Land geprüft, ergänzt Lang.

Aus Eggenstein-Leopoldshafen ist von Sachgebietsleiterin Lena Petri und Hauptamtsleiter Jürgen Ehrmann zu erfahren, dass aktuell 183 Kinder in gemeindlichen Einrichtungen betreut würden. 51 sind davon in Hort, Kernzeit und außerschulischer Betreuung an der Gemeinschaftsschule untergebracht. Hinzu kämen 68 Kinder in den beiden kirchlichen Kindergärten.

Die Auslastung sei sehr unterschiedlich. Ganztageseinrichtungen und Hort seien bei bis zu 50 Prozent Belegung sehr gefragt. Die Betreuungszeiten würden uneingeschränkt abgedeckt. Die Gruppengröße werde dabei möglichst klein gehalten. Tendenziell steigen die Anmeldezahlen immer weiter. Abgerechnet wird nach Ratsbeschluss nachträglich tagesgenau mit einem Zwanzigstel der normalen Monatsbeiträge.

In Pfinztal besuchen derzeit 280 Kinder die Notbetreuung, erläutert Ann-Kathrin Franke von der Gemeindeverwaltung. Das funktioniere reibungslos. Der zeitliche Umfang der Betreuung richte sich nach den Arbeitszeitbescheinigungen der Eltern.

Aktuell zahlen Eltern die Beiträge weiterhin. In Dettenheim sind es in der Schulbetreuung aktuell sieben Kinder in Liedolsheim und vier Kinder in Rußheim. Zum Aufwand sagt Verwaltungsmitarbeiterin Ingrid Bruckschen, dass es für die Betreuerinnen vor Ort keine große Umstellung gebe. Der Aufwand für die Gemeinde sei zusätzliche Bürokratie. Die Kommunikation zwischen Betreuerinnen, Schulleitungen und Gemeinde funktioniere sehr gut.

Steigende Zahlen vermerkt auch Graben-Neudorf am Beispiel des kommunalen Kindergartens „Sonnenschein“. Im Frühjahr 2020 seien es nur sechs von 115 Kindern gewesen, so Christine Mechler. Beim Lockdown im Dezember seien rund 20 Kinder betreut worden. Aktuell sind es 42. Man gehe von weiterem Zuwachs aus. Immer wieder komme es vor, dass Betreuungskräfte, Kinder oder Eltern wegen Kontakten zu Covid-19-Erkrankten in Quarantäne müssten. In Linkenheim-Hochstetten betreut derzeit die Arbeiterwohlfahrt 22 und die Diakonie 94 Kinder.

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