Stein des Anstoßes war für Ausflügler zu Fuß oder per Rad speziell das Parken auf der Rheinseite nördlich des Fähranlegers in Leopoldshafen. Auf dem Abschnitt der sogenannten Fahrstraße am Rhein bis zum Funkmast reihten sich regelmäßig – mit Stoßzeiten an Wochenenden und Feiertagen – große Campingfahrzeuge aneinander. Ihre Besitzer machten damit das Rheinufer „dicht“ und nahmen es in Beschlag .
Bürgermeister Bernd Stober wollte jetzt im Gemeinderat Eggenstein-Leopoldshafen bei der Vorlage eines Nutzungsvertrags mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes die „Leidensgeschichte“ nicht nochmals aufrollen. Die öffentlichen Diskussionen, auf die er hinwies, kochten im Frühjahr vor allem im Internet hoch.
Situation am Rhein polarisiert
Die Kommune bemühte sich seit Langem vergeblich um eine Lösung in Verhandlungen mit dem Bund. Die Schifffahrtsverwaltung ist gemäß Eigentumsverteilung zuständig für die westliche, die Gemeinde für die waldseitige Hälfte der Fahrstraße. Der Nutzungsvertrag, dessen Abschluss der Gemeinderat jetzt zustimmte, nimmt eine und nach Einschätzung von Räten derzeit wohl einzig umsetzbare Variante auf. Wie Stober erklärte, habe die Verkehrsbehörde signalisiert, dass diese genehmigungsfähig sei.
Halteverbot an Ufer-Böschung
Details dazu gab es von Ordnungsamtsleiter Philipp Jänicke. Demnach ist vertraglich vorgesehen, im gesamten Abschnitt nördlich des Fähranlegers Leopoldshafen wasserseitig ein absolutes Halteverbot mit Zusatz „auch auf dem Seitenstreifen“ auszuweisen. Zudem wird auf der Rheinseite ein Schutzstreifen für Fußgänger in einer Breite von 1,2 bis 1,5 Metern markiert. Auf der Waldseite wird mit zweieinhalb Metern ein Parkstreifen ausgewiesen. Damit verbleibt eine restliche Fahrbahnbreite von viereinhalb Metern.
Mehr entdeckenIm Wendebereich am nördlichen Ende wird ein eingeschränktes Halteverbot gelten. Durch Rückschnitt der Bäume und Sträucher sowie Mulchen im Bereich des Parkstreifens wird ergänzend Platz zum Ein- und Aussteigen geschaffen. Umgesetzt sein soll alles vor der Campersaison 2020.
Schranke vor der Rampe
Bürgermeister Stober informierte darüber, dass unabhängig davon mittlerweile mit der Bundesverwaltung eine Vereinbarung für die von Rettungskräften genutzte sogenannte Slip-Stelle getroffen wurde. Diese beinhaltet, dass die Schranke an dieser Stelle um rund fünf Meter versetzt wird. Bisher war sie trotz ausgeschildertem absoluten Halteverbot immer wieder zugeparkt worden.
Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen kontrolliert
Hingewiesen wurde darauf, dass künftig von der Gemeinde ein Schwerpunkt bei Kontrollen im neu konzipierten Abschnitt gelegt werde und bei Zuwiderhandlungen Bußgeld fällig wird. Der letzte Teil der Fahrbahndecke in dem Abschnitt war im Sommer saniert worden.
Bürgermeister hofft, dass es funktioniert
Für die neuen Beschilderungen kalkuliert die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen mit Kosten von 20 000 bis 25 000 Euro. Stober hofft jetzt, dass die neue Regelung funktioniert. Nach Abschluss des Dammbaus müsste aber auch über den südlichen Abschnitt nachgedacht werden.
Stellplätze fallen weg, Parkdruck steigt
Im Zuge der Dammertüchtigung, bei der auch Scharten geschlossen werden sollen, werden auch Stellplätze wegfallen – mit der Folge steigenden Parkdrucks. Für das weitere Vorgehen müsste man die genauen Auswirkungen des Dammbaus abwarten, so Stober. Zum geplanten Abschluss der Arbeiten gebe es nichts Neues, informierte er. Die sollen, so die Intention, bis Ende 2020 abgeschlossen sein.