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Trotz Dauerregen

Genug Spargel zum Muttertagswochenende

Seit zwei Wochen herrscht kühle Witterung. Bis zum Muttertag ist Dauerregen angekündigt. Das bremst den Elan des Spargels. Keine Freude für die Erzeuger, die traditionell an diesem Wochenende große Mengen verkaufen. Sie rechnen aber trotzdem damit, die Nachfrage befriedigen zu können.

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Da bleibt kein Auge trocken: Auch im Regen wird, wie hier auf einer Anbaufläche bei Stutensee-Staffort, Spargel gestochen, um die Nachfrage nach dem beliebten Gemüse befriedigen zu können. Foto: Marianne Lother
Na prima: Dauerregen bis zum Wochenende ist angekündigt. Das ärgert nicht nur die Ausflügler, auch die Spargelanbauer sind betroffen. Denn zum Muttertagswochenende ist die Nachfrage nach diesem Gemüse traditionell besonders hoch. Wie ist die Bilanz der Spargelerzeuger bislang insgesamt?

„Wir haben dieses Jahr sehr früh angefangen mit der Spargelernte, bedingt durch die hohe Einstrahlung und die trockene Witterung im Februar und im März“, sagt Markus Leicht vom gleichnamigen Erdbeer- und Spargelhof in Eggenstein-Leopoldshafen. „Diese Monate waren auch überdurchschnittlich warm. Trotzdem waren wir im Absatz Ende März gestört, weil der Lebensmitteleinzelhandel und die Discounter bis Mitte April langfristig Abnahmeverpflichtungen mit den südeuropäischen Märkten haben. Obwohl wir dieses Jahr sehr früh angefangen haben, sind wir durch diese Konkurrenz mit niedrigeren Erzeugerpreisen gestartet als im vergangenen Jahr. Qualitativ war der Spargel von Anfang an, mitbedingt durch den Folienanbau, immer sehr gut.“

Kühle Witterung wirkt bremsend

Jetzt herrscht seit zwei Wochen relativ kühle Witterung. „Das bremst die Menge enorm“, sagt Leicht. „Durch das begrenzte Angebot haben wir relativ stabile Preise. Die Menge wird weiterhin begrenzt bleiben, es wird keine Mengenexplosion geben, aber zum Muttertagswochenende werden wir die Kunden mit ausreichenden Mengen Spargel versorgen können.“

Kein Überfluss an Spargel

Und wie sind die Erwartungen für das Geschäft im Vergleich zum Vorjahr? „Dieses Jahr wird unterm Strich besser sein als voriges Jahr, als wir den totalen Marktzusammenbruch hatten durch die extrem warme Witterung ab Mitte April“, sagt Leicht. „Der ganze Mai und der Juni waren außerordentlich warm. Das hat zu hohen Erntemengen geführt. Die Folge war ein richtiger Zusammenbruch des Marktpreises. So wird es dieses Jahr nicht mehr kommen, weil wir auch die Junganlagen und die stark verfrühten Anlagen schon aus der Produktion rausgenommen haben. Daher ist die Erntefläche jetzt schon eingeschränkt. Dazu kommt, dass die Prognosen für die nächsten zwei Wochen keine sommerlichen Temperaturen erwarten lassen. Und dann ist schon Ende Mai. Es wird also Spargel geben, aber nicht im Überfluss. Ich denke, dass der Preis so gehalten wird.“

Zufrieden mit der Saison

„Der Regen ist super für alles andere, nur für uns Spargelerzeuger wenig optimal“, sagt Uwe Kammerer aus Graben-Neudorf. „Jetzt, am Muttertag, ist es kalt und regnerisch, da gehen die Mengen drastisch zurück. Ansonsten können wir mit der Saison zufrieden sein. Wir haben eine ganz normale Ernte.“

Spargel ohne Folie

In Graben-Neudorf sind die örtlichen Spargelbauern stolz darauf, ohne Folie anzubauen. Elf von ihnen garantieren mit dem Siegel „Purer Genuss“ den traditionellen Anbau. Bringt das Nachteile, wenn es regnet? „Die feinen Risse, die der Spargel erzeugt, bevor er aus dem Boden herausbricht, sieht man beim Anbau ohne Folie im Regen nicht. Da warten die Spargelstecher, bis der Spargel den Kopf aus dem Boden streckt. Die Mengen gehen beim Anbau mit Folie daher nicht so drastisch zurück wie ohne Folie. Kalte Temperaturen treffen alle Spargelanbauer. Und Trockenheit macht dem Spargel nichts aus, er lässt sich aber einfacher stechen, wenn der Boden ein bisschen Feuchtigkeit hat.“

Verhagelter Spagel

Der Ertrag auf dem Meierhof in Stutensee-Staffort ist seit einer Woche in den Keller gegangen: „Der Spargel, wächst schlecht“, sagt Petra Meier. „Es ist eine Herausforderung auch für die Helfer, bei Temperaturen von null Grad, Regen oder Hagelschlag wie in der vorigen Woche zu arbeiten. Der Hagelschlag hat dem Grünspargel sehr zugesetzt. Wir hoffen, dass es jetzt wärmer wird. Am besten wäre eine trockene Phase.“

Bei der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden (OGA) in Bruchsal will man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage zur diesjährigen Spargelsaison treffen: „Es liegen noch vier bis fünf Wochen vor uns, in denen viel passieren kann. Wir rechnen aber aufgrund der nasskalten Witterung der vergangenen Wochen und geringeren Ernteerträgen mit einer Erntemenge unter dem Vorjahr.“

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