Hundebesitzer müssen in Stutensee künftig tiefer in die Tasche greifen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend in der Festhalle in Blankenloch für eine Erhöhung der Hundesteuer ab Januar 2022 gestimmt. dabei wurde betont dass die Stadt Stutensee im Vergleich zu den anderen Großen Kreisstädten bezüglich der Steuer auf den Ersthund ohnehin am unteren Ende lag.
Derzeit liegt die Abgabe hier bei 72 Euro pro Jahr. 84 Euro müssen Hundebesitzer in Stutensee ab kommendem Jahr zahlen. Damit liegt Stutensee, wie der Beschlussvorlage zu entnehmen ist, gleichauf mit Bretten.
Und mit der Nachbargemeinde Eggenstein-Leopoldshafen. Die 6.500-Einwohner-Gemeinde Dettenheim hat im Januar ebenfalls die Hundesteuer angehoben: auf 72 Euro für den Ersthund und 144 Euro einen weiteren Hund.
Schaut man auf die Großen Kreisstädte, sind hingegen Bruchsal, Ettlingen und Philippsburg Spitzenreiter. Dort müssen die Besitzer eines Vierbeiners 96 Euro zahlen.
Zum Vergleich: Die Hundesteuer in der Stadt Karlsruhe liegt für den Ersthund wie für weitere Hunde bei 120 Euro, wie auf der städtischen Homepage zu entnehmen ist.
Auch Abgaben für weitere Hunde werden erhöht
Auch die Abgaben für den zweiten und dann jeden weiteren Hund sowie die Zwingersteuer werden mit dem kommenden Jahr in Stutensee teurer. Sie steigen von 144 Euro auf 168 Euro beziehungsweise von 216 Euro auf 252 Euro.
Durch die Erhöhung der Abgabe fließt mehr Geld in die Stadtkasse – um rund 15.700 Euro werden hier die Erlöse gesteigert. Die Einnahmen durch die Steuer sind bisher mit 96.000 Euro zu verzeichnen.
Schnelle und einstimmige Entscheidung im Gemeinderat
Die Entscheidung zur Erhöhung der Abgabe fiel bei der Gemeinderatssitzung in Blankenloch relativ schnell und einstimmig.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stutenseer Gemeinderat, Kathrin Weisser, erklärte, dass die Grünen der Erhöhung zustimmen würden. Eine Ausnahme für Schweißhunde halte man aber nicht für sinnvoll und würde dies auch nicht befürworten. Schweißhunde sind darauf trainiert, verletztes Wild aufzuspüren.
Die Beschlussvorlage geht darauf ein, dass in der Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Soziales die Befreiung von Hunden mit einer Schweißhundeprüfung erörtert wurde. Selbst mit der Erhöhung der Steuer sei man unter den Großen Kreisstädten noch günstig, so Weisser.
Stadtrat Sven Schiebel von den Freien Wählern sah kein Problem darin, die Steuer anzuheben, zumal es mehr Hunde gebe und der Bauhof auch einen höheren Aufwand habe. Laut Beschlussvorlage wurden im ersten Halbjahr 50 neue Hunde in Stutensee angemeldet.
Eine Hundetoilette kostet rund 450 Euro
Die Kosten für eine Hundetoilette liegen bei rund 450 Euro. Im gesamten Gebiet der Großen Kreisstadt gibt es rund 51 davon. Für das Bereitstellen von Beuteln für Hundekot sowie Kehrichtsäcke würden pro Jahr 3.500 Euro bis 4.000 Euro fällig, heißt es.
Bestimmte Hundehalter können von der Abgabe befreit werden. In Stutensee gelten diese Steuerbefreiungen unter anderem für Hunde, die „ausschließlich zum Schutz und Hilfe blinder, tauber oder sonst hilfsbedürftiger Personen dienen“.