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Stadt bereit für Flüchtlinge

Mahnwache gegen den Krieg: Stutensee signalisiert Solidarität mit der Ukraine

Der Gemeinderat setzt in Stutensee mit einer Mahnwache auf dem Kirchplatz ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine. Über 100 Bürger folgen ihrem Beispiel.

Menschen mit Plakaten und Spruchbändern bei Mahnwache
Viele Bürger waren am Montagabend bei der Mahnwache des Gemeinderats. Für Donnerstagabend ist eine weitere Solidaritätsbezeugung vor dem Rathaus geplant. Foto: Marianne Lother

Der Gemeinderat Stutensee hat Solidarität gezeigt mit den Menschen in der Ukraine und ein Zeichen gesetzt gegen den Krieg. Auf Einladung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen haben sich am Montagabend alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen gemeinsam auf dem Kirchplatz der Blankenlocher Michaeliskirche zu einer Mahnwache versammelt.

Zahlreiche Bürger waren ihrem Beispiel gefolgt. Einige trugen Plakate, andere Kerzen, die Stimmung war bedrückt. Auf deutlich über 100 Teilnehmer schätzte Grünen-Gemeinderat Volker Stenzel die Menschenmenge, aber der Zustrom hielt noch an.

Die schrecklichen Bilder von Zerstörung und flüchtenden Menschen hätten sie zu diesem Vorschlag bewogen, erklärte seine Fraktionskollegin Susanne Suhr den BNN. Sie habe sich über das klare, überparteiliche Bekenntnis des Gemeinderats sehr gefreut. Sie hoffe, dass auch die Menschen in Russland, die Widerstand gegen ihre eigene Regierung leisteten, diese starken Zeichen aus ganz Europa wahrnehmen können.

„Den Menschen in der Ukraine moralischen Beistand leisten“ solle diese Aktion, ergänzte der Landtagsabgeordnete und CDU-Gemeinderat Ansgar Mayr. Die Kommunen in Deutschland sollten sich darauf einstellen, viele Flüchtlinge unterbringen zu müssen.

Grünen-Gemeinderat Ludwig Streib griff zum Mikrofon. Er freue sich, dass sich auch Oberbürgermeisterin Petra Becker (parteilos), Erste Bürgermeisterin Tamara Schönhaar und Bürgermeister Edgar Geißler beteiligten. „Etwas für uns alle Unvorstellbares ist passiert“, sagte Streib. Viele Menschen säßen in Kiew in den Kellern und U-Bahn-Schächten und hätten Angst. Aber auch in Deutschland empfinde man neben all der Solidarität Angst. Angst davor, wie es weitergeht.

„Wir können nur mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Betroffenen sein, aber wir können auch zeigen, dass wir bereit sind, Menschen, die vor dem Krieg fliehen, aufzunehmen und wirtschaftliche Opfer zu bringen, wenn es den Kriegstreibern Einhalt gebietet“, sagte er. Auch in Stutensee solle ein Zeichen gesetzt werden gegen Putin, wenn überall auf der Welt Menschen sein Tun verurteilen.

Oberbürgermeisterin Petra Becker: Stutensee bereit für Flüchtlinge

Oberbürgermeisterin Petra Becker schloss sich Streibs Worten an: „Schön, dass wir zusammenstehen, für unseren Standpunkt für den Frieden und gegen diesen Krieg, den Putin angezettelt hat.“ Sie sei fassungslos und habe es nicht für möglich gehalten, dass es so weit kommen könne. Aber Stutensee sei bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Die Feuerwehr plane bereits Hilfslieferungen.

„Die Menschen in Europa müssen sich mit aller Kraft dem entgegenstellen und Putin zeigen, dass Europa sich nicht teilen lässt“, forderte sie und schloss mit der Einladung zu einer weiteren Solidaritätsbezeugung für das ukrainische Volk am Donnerstag um 18 Uhr vor dem Stutenseer Rathaus.

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