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Diskussion um Azubi

Stutenseer Firma legt in Diskussion um Azubi auf Facebook nach

Auf Facebook hat die Firma NFC Mahler aus Stutensee-Friedrichstal mit einem Post auf das Schicksal des Azubis Anis aus Pakistan hingewiesen, der abgeschoben werden soll. Das flammende Statement ging viral, mehr als 45.000 Mal wurde es bisher geteilt. Nun hat die Firma mit einem zweiten Post zum Thema nachgelegt - und auf Kritik reagiert.

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Facebook sieht in der Zerschlagung die falsche Lösung. Foto: Dominic Lipinski/PA/dpa
Auf Facebook hat die Firma NFC Mahler aus Stutensee-Friedrichstal mit einem Post auf das Schicksal des Azubis Anis aus Pakistan hingewiesen , der trotz seiner guten Leistungen in der Firma abgeschoben werden soll. Das flammende Statement ging viral, mehr als 45.000 Mal wurde es bisher geteilt. Nun hat die Firma mit einem zweiten Post zum Thema nachgelegt - und auf Kritik reagiert.

"Zu allererst müssen wir sagen, dass wir überwältigt davon sind, wie sich die Sache verbreitet", leitet Geschäftsführer Alexander Meinzer den Text ein. Er bedankt sich für die Unterstützung und Ideen der zahlreichen User, die den ersten Post zum Thema des Azubis Anis aus Pakistan kommentiert hatten. "Es ist schön zu sehen, wie viel Mitgefühl, mediales Interesse und Anteilnahme Anis und uns entgegengebracht wird", schreibt Meinzer.

Er geht aber auch auf die kritischen Stimmen ein und berichtet von Beleidigungen und Anfeindungen. "Es war nicht unsere Intention, eine allgemeine Diskussion zum Thema Asylpolitik auszulösen. (...) Wir verstehen nicht, was Jemanden dazu bewegt oder was die Hintergründe dafür sind, so dermaßen harte und emotionale Bandagen und Beleidigungen auszupacken." Der Geschäftsführer sieht den Grund für die harten Worte der Kritiker in der Natur des Internets - hier könne jeder seine Meinung kundtun: "Die meisten von denen, die am lautesten im Internet schreien, bekommen glücklicherweise im echten Leben den Mund nicht auf."

Wir sind in erster Linie Menschen. Und dies steht für uns im Vordergrund.

In dem Post stellt Meinzer klar, dass das Unternehmen keiner politischen Partei angehöre oder sie unterstütze: "Wir sind keine Politiker und wir wollen auch keine Politiker sein. Wir sind in erster Linie Menschen. Und dies steht für uns im Vordergrund."

Auch Arbeitskräftemangel wird angesprochen

Dann lenkt der Geschäftsführer das Thema weiter zum Arbeitskräftemangel im Handwerksbereich - das sei ein Fakt, der in Baden-Württemberg nicht von der Hand zu weisen sei. Er weist darauf hin, dass sein Unternehmen von seinen Mitarbeitern abhängig sei - und gerade die in Deutschland immer schwerer zu bekommen seien. "All diejenigen, die uns hier erklären wollen, dass diese Menschen nicht willkommen oder erwünscht sind, möchten wohl, dass es bald keine Handwerker und Fahrer mehr geben wird."

Er kündigt an, über die weiteren Entwicklungen rund um seinen Azubi Anis zu berichten. "Nach diesem Wochenende sind wir hoffnungsvoll, dass es für Anis und uns eine zufriedenstellende Lösung geben wird", schließt Meinzer sein Statement ab.

User reagieren mit Zuspruch

Die Facebook-Nutzer reagieren bisher sehr positiv auf das Statement des Geschäftsführers. Der am Montagmittag abgesetzte Post wurde 300 Mal geteilt, in den mehr als 200 abgegebenen Kommentaren ist vor allem Zuspruch zu finden: "Wunderbare Stellungnahme! Respekt! Viel Glück!", wünscht eine Facebook-Nutzerin, "Allerhöchsten Respekt vor ihrem Einsatz und ihr persönliches und zeitliches Engagement. Davon braucht dieses Land mehr", kommentiert ein Leser.

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