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Frust bei Anwohnern

Nach öffentlicher Kritik: Regierungspräsidium verteidigt Vollsperrung der L559 in Stutensee

Anwohner, Autofahrer und ÖPNV-Kunden ärgern sich über die Vollsperrung der L559 in Stutensee. Das Karlsruher Regierungspräsidium lehnt eine halbseitige Sperrung ab.

Ein dunkles Auto steht an einer Absperrung mit roter Ampel vor einem Kreisverkehr
Umstrittene Baustelle: Am Kreisverkehr an der L559 können Verkehrsteilnehmer derzeit nicht in Richtung Blankenloch-Nord abbiegen. Die Vollsperrung an der Landesstraße sorgt bei Autofahrern, ÖPNV-Kunden und Anwohnern für Verärgerung. Foto: Marianne Lother

Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) reagiert auf die öffentliche Kritik an den Arbeiten auf der L559 zwischen Stutensee und Eggenstein-Leopoldshafen. In einer Pressemitteilung verteidigt die Behörde die umstrittene Vollsperrung am Kreisverkehr „Am Hasenbiel“ in Blankenloch. Zuvor hatten Autofahrer, ÖPNV-Kunden und Anwohner ihren Unmut über die Verkehrsführung an der Baustelle geäußert.

Nach RP-Angaben sind sichere und zügige Arbeiten nur unter Vollsperrung möglich. „Im aktuellen Sanierungsbereich gibt es an mehreren Stellen sehr geringe Fahrbahnbreiten“, teilt das Regierungspräsidium mit. Bei einer halbseitigen Sperrung mit Ampelregelung könne man die vorgeschriebenen Sicherheitsräume für die Arbeiter nicht einhalten.

Zudem würden sich Dauer und Kosten der Arbeiten verdoppeln, weil sie im Winter unterbrochen und einzelne Schritte mehrfach ausgeführt werden müssten. Damit wäre eine Fertigstellung erst im Mai 2023 möglich.

Karlsruher Regierungspräsidium lehnt halbseitige Sperrung der L559 in Stutensee ab

Eine halbseitige Sperrung hätte laut RP zudem langfristige Folgen: „Durch die Vielzahl an Fugen und Übergängen würde sich die Dauerhaftigkeit der Fahrbahn bis zur nächsten notwendigen Sanierung verkürzen.“

Hinzu kämen „erhebliche Rückstaus“ und Defizite bei der Verkehrssicherheit. „Sowohl das Regierungspräsidium als auch die Verkehrspolizei erachten daher eine Verkehrsabwicklung unter halbseitiger Sperrung als nicht praktikabel“, betont die Behörde in ihrer Mitteilung.

Ein weiteres Problem: Für das kommende Jahr ist die Entschärfung des Unfallschwerpunkts im Kreuzungsbereich der L558 mit der L560 vorgesehen. Damit könne erst nach Abschluss der aktuellen Arbeiten begonnen werden. „Bei einer Umsetzung der Maßnahme L559 unter halbseitiger Sperrung müsste der Umbau auf das Jahr 2024 verschoben werden“, informiert das RP.

Der aktuelle Bauabschnitt der L559 wird nach Behördenangaben voraussichtlich am 19. Oktober abgeschlossen. Im zweiten Abschnitt wird die westliche Seite des Kreisverkehrs „Am Hasenbiel“ saniert. Während dieser Bauphase sind die Gewerbegebiete aus östlicher Richtung sowie über die L560 aus Karlsruhe und Bruchsal erreichbar.

Sanierungsarbeiten an der L559 in Stutensee sollen bis 6. Dezember dauern

Im dritten und letzten Bauabschnitt, der am 28. Oktober eingerichtet werden soll, wird die L559 zwischen der östlichen Zufahrt zur L560 und der Linkenheimer Straße saniert. Auch dann sind die Gewerbegebiete laut RP von der L560 aus beiden Fahrtrichtungen erreichbar.

Die Arbeiten am letzten Abschnitt werden voraussichtlich am 6. Dezember beendet. Die Gesamtkosten in Höhe von 600.000 Euro trägt das Land. Die abschnittsweise Sanierung der L559 zwischen Stutensee und Eggenstein-Leopoldshafen hatte bereits 2020 begonnen. Zudem wird der Radweg verbreitert.

Wegen der aktuellen Sperrung benötigen Nutzer der Buslinie 195 je nach Strecke bis zu doppelt so viel Zeit. Ortskundige Autofahrer meiden die weiträumige Umleitung und weichen zum Ärger vieler Anwohner auf Schleichwege aus.

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