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Dialog mit Bürgern

Natur soll nicht auf der Strecke bleiben: Wie entwickelt sich Stutensee bis 2035?

Die Stadtverwaltung von Stutensee diskutierte am Dienstag mit Einwohnern über die Entwicklung der Stadt bis 2035. Es ging etwa um Wohnraum und Bauprojekte. Knapp 30 Bürger kamen. Was sie kritisierten.

Luftbild von Spöck
Stutensee wächst weiter: Die ersten Häuser im Spöcker Neubaugebiet Vierundzwanzigmorgenäcker stehen schon. Foto: Wolfgang Schuster

Der für Dienstagabend in der Stutenseer Festhalle vorgesehene Bürgerdialog war eher ein Bürgerdialögchen. Lediglich rund 30 Interessierte waren gekommen. Unter ihnen zudem Stadt- und Ortschaftsräte sowie Mitarbeiter der mit Stadtplanung betrauten Dienststellen.

Aber Oberbürgermeisterin Petra Becker und die für die Stadtentwicklung zuständige Erste Bürgermeisterin Tamara Schönhaar (beide parteilos) wollten die Veranstaltung dennoch durchziehen.

Um so das Interesse der Anwesenden anzuerkennen und zu loben. Sie wollen aber vor drei Fachforen im November einen weiteren Bürgerdialog anbieten und diesen dann auch auf jeden Fall besser bewerben.

Becker war am Ende der knapp zweistündigen Veranstaltung dennoch mit dem Verlauf sehr zufrieden. Denn die Anwesenden diskutierten eifrig mit, hatten eigene Ideen und Vorstellungen und nannten Stichworte, die den Verantwortlichen für die Stadt bis dato nicht eingefallen waren.

Stadtverwaltung plant bauliche Entwicklung von Stutensee

Schönhaar und ihre Mitarbeiter versprachen, alles so weit wie möglich in ihre weiteren Überlegungen einzubeziehen. Sie hatten für den Stadtentwicklungsplan „Step 2035“ zuvor sechs Handlungsfelder erkannt und formuliert. Darunter „Bauliche und räumliche Entwicklung“, „Leben und Wohnen“ oder auch „Natur, Klima, Energie, Umwelt“.

Im letzteren Handlungsfeld will die Stadtverwaltung Vorbildcharakter einnehmen und Klimaneutralität für die gesamte Stadt schon 2030 erreichen.

Stadtrat Karl Mittag (Grüne) hatte da etwas Zweifel. Sehr viele Themen seien wie immer kontrovers diskutiert worden. Aus seiner Erfahrung finde man zwar immer Kompromisse. Dabei zöge aber in der Regel die Natur den Kürzeren.

OB Becker wollte dem nicht zustimmen. Für sie war das wichtigste Ergebnis, die Diskussion über die bauliche Entwicklung der Stadt im Zwiespalt zwischen Zuzug und Wohnwerterhaltung.

Bürger kritisiert Verkleinerung von Gewerbe- und Grünflächen

So kritisierte ein Bürger etwa, dass Gewerbe- und Grünflächen an vielen Stellen für Wohnbebauung geopfert würden und dann gleich mehrstöckige Gebäude entstünden. Das beste Beispiel dafür sei die Bebauung unmittelbar neben der Festhalle, wo auf dem Gelände des ehemaligen Stutenseebads gerade verdichteter Wohnungsbau entsteht.

Ein anderer Bürger mahnte, zur Entwicklung der Stadt gehörten auch Arbeitsplätze, sowohl in kleineren Werkstätten wie in großen Werken. 2018, merkte ein weiterer Zuhörer an, habe man beschlossen, dass auf Gewerbegebäuden Wohnungen errichtet werden könnten, dies sei aber noch nicht geschehen.

Schönhaar und Becker betonten, ihr vordringliches Ziel sei die Verfolgung des Allgemeinwohls, das vor Einzelinteressen komme. Sie gab den Teilnehmern die Hausaufgabe mit, sich bis zu einer Wiederholung des Bürgerdialogs weitere Gedanken über die einzelnen Handlungsfelder zu machen.

Und diese Ideen etwa auf der Internetseite zu notieren oder zur nächsten Veranstaltung mitzubringen. Anschließend sollten die Teilnehmer nochmals darüber diskutieren.

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