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Christian Eheim im Interview

"Neue Mitte" soll bis 2022 die letzte Lücke zwischen Graben und Neudorf schließen

Mit der geplanten "Neuen Mitte" wird in Graben-Neudorf die letzte Lücke zwischen den beiden Orten geschlossen. Gerade wurden vier Bewerber für die Umsetzung des Projekts ausgewählt, die jetzt in den Wettbewerb gehen.

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Auf den letzten Baustein des Zusammenwachsens von Graben und Neudorf bis zum 50-Jährigen der Gemeinde freut sich Bürgermeister Christian Eheim schon jetzt. Foto: Rake Hora

Die geplante „Neue Mitte“ schließt die letzte Lücke zwischen Graben und Neudorf, und dann sind die beiden Gemeindeteile ganz zusammen gewachsen. Nachdem im November vergangenen Jahres das Grundstück mit einer Gesamtfläche von 12 600 Quadratmetern ausgeschrieben worden war, fand jetzt das erste Kolloquium mit den Bewerbern statt. Das Projekt liegt Bürgermeister Christian Eheim sehr am Herzen. Über die Weiterentwicklung hat er sich mit unserem Redaktionsmitglied Dietrich Hendel unterhalten.

Warum ist die „Neue Mitte“ so wichtig für Sie?

Eheim: Das Projekt ist deshalb so wichtig, weil wir heute, fast 50 Jahre nach der Fusion, ein Identität stiftendes Zentrum haben wollen. Das ist der letzte Baustein im Zusammenwachsen, der bisher noch nicht vollendet war. Deshalb gehen wir mit großem Elan und viel Herzblut an die Realisierung.

Wie war die Resonanz auf die Ausschreibung des Projekts?

Eheim: Durchweg positiv. Wir haben ein hochkarätiges Bewerberfeld im Wettbewerb. Es sind namhafte Investoren, gepaart mit renommierten Architekturbüros und sozialen Trägern, die sich gemeldet haben. Beworben hatten sich sechs Interessenten. Die übrig gebliebenen vier Bewerber der letzten Runde kommen aus dem Raum zwischen Karlsruhe und Frankfurt.

Sie sind bei der Ausschreibung einen anderen Weg gegangen als üblich. Was erwarten Sie davon?

Eheim: Wir haben das Grundstück zu einem Festpreis angeboten. Wir vergeben das Projekt damit nicht nach dem höchsten finanziellen Gebot, sondern unter dem Gesichtspunkt der besten sozialen und städtebaulichen Qualität.

Was bedeutet das jetzt konkret?

Eheim: Der Gemeinderat hat unter Beteiligung der Bürger seine Kriterien formuliert. Diese sind unter anderen 30 Wohnungen für betreutes Wohnen, Flächen für ein Ärztehaus, Preisdämpfung – das heißt, ein Teil der Wohnungen muss kostengünstig gemietet werden können – , sozial und altersmäßig gemischtes Wohnen. Wir gehen davon aus, dass zwischen 150 und 170 Wohnungen insgesamt entstehen, in einer der Umgebung angemessenen Verdichtung. Die Investoren müssen einverstanden sein, dass für den Hochbau eigene, einzelne Architektenwettbewerbe ausgeschrieben werden. Damit wollen wir eine anspruchsvolle Baukultur erreichen – aus einem Guss, aber doch mit unterschiedlich gestalteten Fassaden.

Was muss in der „Neuen Mitte“ sonst noch Platz finden?

Eheim: Das Herzstück ist unser Projekt „LeBen“, ein Lern- und Begegnungsort für alle Menschen. Wir kombinieren unsere Bibliothek mit Gastronomie, mit offenen Werkräumen und dem Bürgerbüro der Gemeindeverwaltung. Alles das soll dazu beitragen, sprichwörtlich „Leben“ in die Mitte zu bringen. Bei dieser Entwicklung werden wir auch vom Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe beraten. Darauf sind wir stolz, dass sich das renommierte Zentrum für unser Projekt interessiert.

Und wie geht es zeitlich weiter?

Eheim: Am 28. März präsentieren die Bewerberteams ihre Entwürfe vor der Auswahlkommission. Im April fällt der Gemeinderat seine Entscheidung über den Siegerentwurf und über den Investor, mit dem das Projekt umgesetzt wird. Dann folgen die Hochbauwettbewerbe, die bis zum Jahresende abgeschlossen werden sollen. Ab 2020 folgen dann die erforderlichen Bebauungspläne. Ende nächsten Jahres wollen wir mit dem Bau beginnen. Unser Ziel ist es, bis 2022, wenn Graben-Neudorf 50 Jahre alt wird, die „Neue Mitte“ einzuweihen.

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