„Die Pandemie hat vieles beschleunigt.“ Gemeinsam mit der IHK möchte der Regionalverband Mittlerer Oberrhein dem entgegenwirken. Ein Part soll hierbei ein Innenstadtberatern übernehmen. Dessen Aufgaben und mögliches Tätigkeitsfeld stellte Glania bei der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses (Regionalverband) in Stutensee ansatzweise vor.
Das Projekt Innenstadtberater wird vom Land gefördert. Der Regionalverband und die IHK haben sich für das Projekt beworben. Zurzeit sind die Vorstellungen über die Tätigkeit eines Innenstadtberaters noch recht allgemein gehalten.
Außer Frage steht, dass die Innenstädte einem Wandel unterliegen. Mit ein Grund dafür ist laut Glania die „verstärkte Zuwendung der Käufer zum Onlinehandel“ – massiv beschleunigt durch die Pandemie.
Profitieren von einem Innenstadtberater könnten Kommunen mit 10.000 bis 50.000 Einwohner. Vernetzungen vorantreiben, Ideen entwickeln, Veranstaltungen und Events anregen, Moderation und Information könnten zu den Aufgabenbereichen solch eines Beraters zählen.
Der wäre übrigens für 28 Kommunen, die in das Einwohnerraster fallen, zuständig. Es sei noch nichts ausdifferenziert, meinte Glania. Und eines sollte auch sicher sein: „Es wird kein Patentrezept geben.“
Kampf um Kunden und Ansiedlung von Betrieben
Der Kampf um Kunden, um die Ansiedelung von Betrieben, von Einzelhandel ist längst in der Region und in den Nachbarregionen angekommen. Verblüfft, um nicht zu sagen mit großen Augen, kopfschüttelnd und stirnrunzelnd, blickt der Regionalverband zurzeit Richtung Pfalz, nach Kandel und Wörth.
Dort sollen durch Änderungen der Flächennutzungspläne gewerbliche Bauflächen in einer Gesamtgrößenordnung von 52 Hektar ausgewiesen werden.
„Kein Mensch aus der Nachbarregion hat bisher mit uns darüber gesprochen“, sagte Verbandsdirektor Gerd Hager. „Wenn man aber unsere Bedarfe abgreifen will, muss man auch mit uns reden.“
Hager bezog dies auf eine (pfälzer) Studie, in der die Rede davon ist, dass es eine Unterdeckung von Gewerbeflächen im Nachbarschaftsverband Karlsruhe (NVK) gebe. Das mag zutreffen, so Hager. Der Nachbarschaftsverband sei aber in der Lage, dies innerhalb seines Verbandsgebietes abzudecken. Flächen außerhalb des NVK würde man nicht benötigen.
„Mit denen ist wohl der Planungsgaul durchgegangen“, kommentiere Johannes Arnold (Freie Wähler) die Pläne von Kandel und Wörth. Überhaupt kritisierte der Planungsausschuss die in dieser Angelegenheit bislang mangelnde Dialogbereitschaft der pfälzer Seite. Die Position des Regionalverbandes müsse unmissverständlich klar gemacht werden.