2017 habe es 13 Wohnungseinbrüche gegeben, 2018 14 und 2019 bislang sechs, informierte er. Angesichts der aktuellen Zahlen könnte man nun sagen: „Soweit, so gut.“ Allerdings verzeichne man 2019 gegenüber den beiden Vorjahren einen deutlichen Anstieg auf 29 schwere Eigentumsdelikte bei anderen Objekten.
Es handle sich um Firmen, Gaststätten, Baubuden, Rathaus, Schulen, Kindergärten, das Familienzentrum, Tankstelle oder Zigarettenautomaten. In der Regel seien dort Sicherheitsvorkehrungen geringer als bei Privathäusern. Zudem gingen die Täter dort davon aus, dass niemand anwesend sei.
Nur eine Woche nach dem Vortrag des Bürgermeisters gab es in der Rudolf-Dieselstraße in Linkenheim den nächsten Vorfall. Unbekannte drangen dort nachts in ein Sonnenstudio ein. Sie hatten sich gewaltsam über die Eingangstür Zutritt verschafft. Ihre Suche nach Wertgegenständen in Schränken und Schubladen blieb allerdings erfolglos. So suchten sie ohne Beute das Weite.
Im Rathaus nichts gestohlen
Bereits drei Tage nach der Ratssitzung hatten Täter ein Einfamilienhaus in der Linkenheimer Bahnhofstraße heimgesucht. Zutritt hatten sie sich über das Einschlagen einer Fensterschreibe verschafft. Gestohlen wurden Schmuck und Bargeld im Wert von einigen tausend Euro.
In der Regel würden die Sachschäden die Verluste durch Diebstähle um ein Vielfaches überschreiten – soweit überhaupt etwas gestohlen werde, hatte Möslang im Blick auf nicht private Objekte betont. Beim Einbruch ins Rathaus zum Beispiel sei nichts abhanden gekommen. Die Polizei habe entsprechend reagiert, hob Möslang hervor. Zu laufenden Ermittlungen dürfe er jedoch keine Aussagen machen. Ergänzend gehe die Polizei präventiv auf Firmen zu.
Haben sich die Fallzahlen in den Tagen nach Möslangs Ausführungen also schon wieder leicht erhöht, handelt es sich in der Gegend um ein allgemeines Phänomen. Betroffen seien ebenso die Nachbargemeinden sowie im Ganzen der komplette nördliche Landkreis Karlsruhe, berichtet Christina Krenz von der Pressestelle des Karlsruher Polizeipräsidiums. Tendenziell stelle man einen leichten Anstieg bei den Einbrücken in Firmen und öffentliche Einrichtungen fest. Die Polizei habe ihre Streifen entsprechend verstärkt und Brennpunkte festgelegt.
Offizielle Aussagen zu Motiven für Einbrüche in Objekte, in denen kaum nennenswerte Beute zu erwarten ist, gibt es nicht. Vermutungen gehen bei Diebstählen mit einer Beute von oft allenfalls 20 bis 30 Euro aber immer wieder dahin, dass es sich vielfach um Drogenbeschaffungskriminalität handeln könnte.
Einbrüche in Privathäuse stark zurückgegangen
In Linkenheim-Hochstetten wies jetzt auch die Öffentlichkeitsbeauftragte Katja Stieb auf den allgemeinen Trend im Hardtgebiet hin. Der mache sich auch in Linkenheim-Hochstetten bemerkbar. Einbrüche in Privathäuser seien im Vergleich zu 2017 stark zurückgegangen. Dem gegenüber sei der dem entgegen laufende Trend bei Firmen und öffentlichen Gebäuden auffällig. Die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten setze nachts an Wochenende einen privaten Sicherheitsdienst ein, dessen Augenmerk in besonderer Weise solchen Objekten gelte.