Im September beginnt die Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs(BÜ) in Pfinztal-Söllingen. Das bedeutet auch, dass es zu erheblichen Einschnitten in bisherige „Wegegewohnheiten“ kommen wird. So ist eine „Interims-Treppenanlage“ nicht für mobilitätseingeschränkte Menschen, zum Beispiel Rollstuhlfahrer, Leute mit Rollatoren oder mit Kinderwagen, nutzbar. Außerdem kann mit Beginn der Arbeiten an der Unterführung (der Termin steht noch nicht fest) die Haltestelle „Bahnhof Söllingen“ nicht mehr benutzt werden – und das für die Dauer von voraussichtlich 15 Monaten.
Von unserem Mitarbeiter Klaus Müller„Jetzt wird es ernst.“ Die Bemerkung von Ortsbaumeister Günter Knobloch bei der Sitzung des Gemeinderates Pfinztal über das, „was vom Gemeinderat beschlossen wurde“, bezieht sich auf die Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs(BÜ) in Söllingen. Im ersten Schritt sieht der „Vollzug der abgeschlossenen Kreuzungsvereinbarungen“ die Verlegung von Kabeln vor. Damit, so der Planungsstand, soll im September begonnen werden. Was bedeutet: „Ab Beginn der Baumaßnahme im September 2019 wird der Bahnübergang auf Dauer und für immer geschlossen bleiben“, so Knobloch.
Einschnitte in bisherige Gewohnheiten
Wie mehrfach berichtet ist in diesem Bereich jeweils eine Pkw- und eine Fußgängerunterführung vorgesehen. Während der Bauzeit, die alles andere als kurz sein wird, muss mit erheblichen Einschnitten in bisherige „Verkehrsgewohnheiten“ gerechnet werden. Der Pkw-Verkehr (und Fahrradverkehr) wird dann über die Nordtangente führen. Viel problematischer, auch daraus machte die Gemeindeverwaltung keinen Hehl, dürfte sich die Angelegenheit für Fußgänger entwickeln. Ab September, eben mit Beginn der Bauarbeiten, können im Bereich des jetzigen Bahnübergangs nur noch Fußgänger geführt werden – und das über eine „Interims-Treppenanlage“.
"Interims-Treppenanlage" nicht für mobilitätseingeschränkte Menschen nutzbar
Eine „ebenerdige Führung durch das Baufeld“, so die Verwaltung, sei nicht möglich. Das bedeutet: Besagte Treppenanlage kann von mobilitätseingeschränkten Menschen – Stichwort: Rollstuhl oder Rollator – genauso wie von Müttern oder Eltern mit Kinderwagen nicht benutzt werden. Derzeit gebe es keine Lösungen, dagegen etwas zu tun, räumte Ortsbaumeister Günter Knobloch ein, verbunden mit der Bemerkung, es sei klar gewesen, das es im Zuge der Arbeiten chaotisch werden würde.
Service: Eine Einwohnerversammlung zum Thema Bahnübergang Söllingen findet am Montag, 18. März, um 18 Uhr in der Pfinztalhalle Berghausen statt.
"Bahnhof Söllingen" fällt als Haltestelle wohl 15 Monate weg
Aber es kommt fast noch „dicker“, vor allem für all diejenigen, die auf die Stadtbahn angewiesen sind. Mit Beginn der Arbeiten an der Unterführung (der Termin steht noch nicht fest) kann die Haltestelle „Bahnhof Söllingen“ nicht mehr benutzt werden – und das für die Dauer von voraussichtlich 15 Monaten. Die Stadtbahnnutzer „müssten“ dann auf andere Haltestellen ausweichen.
Keine Mehrheit für Anträge der ULiP
Keine Mehrheit fanden zwei Anträge der ULiP, wonach mit den Bauarbeiten erst dann begonnen werden solle, wenn beide Probleme – Überquerungsmöglichkeit für alle und Sicherstellung der Haltestelle – gelöst seien. Für den Antrag stimmten die Grünen und die ULiP. „Kreative Lösungen“ für mobilitätseingeschränkte Menschen erhofft sich Markus Rendes (CDU). Insgesamt gesehen zeigte er sich froh darüber, dass die Arbeiten endlich beginnen würden.
Schockiert über Aussage der Bahn
Schockiert wiederum zeigte sich Tilo Reeb (SPD) über eine Aussage der Deutschen Bahn , dass es am Bahnübergang zu einem „Hava-Fall“ kommen könne. Jederzeit, hieß es in der Sitzungsvorlage, müsse man mit einem Ausfall der Sicherheitskomponenten rechnen, da die Bahn keine Ersatzteile mehr für die vorhandenen Anlagen habe.