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Einweihung vor 25 Jahren

Stadtbahn-Jubiläum in Stutensee: Erfolgsgeschichte der S2 soll Mobilitätswende bringen

Fast 100 Millionen Mark, heute über 50 Millionen Euro, wurden vor 25 Jahren in den Ausbau der Stadtbahnlinie von Karlsruhe nach Blankenloch gesteckt. Eine Erfolgsgeschichte. Sie soll mit dem weiteren Ausbau fortgeschrieben werden.

Stadtbahnwagen
Ein bisschen Nostalgie: Der AVG-Triebwagen von 1997 bringt wie vor 25 Jahren Gäste der Jubiläumsfeier aus Karlsruhe zur Haltestelle Blankenloch-Nord. Foto: Dietrich Hendel

„Es ist Herbst, und die Welt wird bunter“, singen die Drittklässler von der Blankenlocher Pestalozzi-Schule zum 25. Jahrestag der Eröffnung der Straßenbahnlinie S2 von Karlsruhe nach Blankenloch. Der mit Fähnchen geschmückte Triebwagen fährt ein.

In Karlsruhe hat er viele Menschen aufgenommen, aus Stadtverwaltung, Gemeinderat, Kommunalpolitik (wie den Karlsruher Alt-OB Gerhard Seiler), die das Projekt S2 begleitet haben. Hanspeter Gaal, damals Ortsvorsteher für Blankenloch und Büchig, erzählt im Zug über die Geschichte der Bahn.

Der Nahverkehr ist Lebensader der Region.
Petra Becker, Oberbürgermeisterin von Stutensee

Es sei ein mutiges Projekt gewesen, das Stutensee mit AVG, Stadt Karlsruhe, Landkreis und Land in den 1990er Jahre in Angriff genommen habe, sagt die Stutenseer OB Petra Becker (parteilos). Ein neues Zeitalter habe begonnen, die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr habe das Tor für die Zukunft geöffnet.

Ein Vierteljahrhundert später verfüge der „Nahverkehr über ein gut ausgebautes Netz und ist Lebensader der Region“: „Die Bahn hat den Menschen mehr Lebensqualität gebracht“, so Becker. Man müsse die Weitsicht der Stadtbahnväter loben, denn die Verkehrsanbindung sei wichtiges Kriterium für die Ansiedlung von Gewerbe und Wohnen.

Mutige Entscheidung für „Karlsruher Modell“

„Es ist eine gute Idee, diese 25 Jahre zu feiern“, meint Landrat Christoph Schnaudigel (CDU). Damals sei die Verkehrswende eingeleitet worden. „Man muss den Hut ziehen vor dem Mut der damaligen Entscheider, sich dem ‚Karlsruher Modell‘ anzuschließen.“ Das Geld, das der Landkreis – rund vier Millionen Euro – in den Betrieb der Stadtbahn im Landkreis investiere, sei gut angelegt.

Ziel sei es, von Spöck über Neuthard nach Bruchsal weiter zu bauen, wenn die Wirtschaftlichkeit belegt sei. Querverbindungen müssten per Bus oder Taxi-Angeboten die Bahn ergänzen, betont der Landrat.

Ausbau von Spöck nach Bruchsal geplant

„Der Schlüssel für die Mobilitätswende liegt darin, die Pendler zum ÖPNV zu bringen“, sagt der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). 23 Minuten von Stutensee bis in die Karlsruher Stadtmitte seien nicht zu schlagen. Auf die Schiene zu setzen, sei revolutionär gewesen, als man Bus-Schnell-Trassen diskutierte.

In der Zwischenzeit habe das Karlsruher Modell europaweit Schule gemacht, erklärt Mentrup. Der ÖPNV sorge dafür, dass die Menschen in der Region stärker zusammenwüchsen. Beim emotionalen Thema Mobilität müsse man sehr auf die Betriebskosten achten, denn da sei noch „Luft nach oben“.

Erfolgsgeschichte der S2 wird weiter geschrieben

„Die Akteure haben damals richtig entschieden, und die Investition von fast 100 Millionen Mark war gerechtfertigt“, sagt Christian Höglmeier, Technischer Geschäftsführer der AVG. Dieter Ludwig, der damalige AVG-Chef, sei der Visionär gewesen („die Stadtbahn muss zu den Menschen“), die Kommunalvertreter hätten seinen Visionen den Weg geebnet.

Jede Fahrt mit der Bahn trage bei, die Umwelt zu schonen. Die AVG nutze Öko-Strom und fahre CO2-frei. Die Erfolgsgeschichte der S2 werde weitergeschrieben, so Höglmeier.

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