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Trotz Job und Perspektive

Abschiebung droht: Firma aus Stutensee will Azubi behalten

Eine Firma aus Stutensee kämpft um ihren Azubi: Der junge Mann soll in seine pakistanische Heimat abgeschoben werden. Die Firma würde ihn gern behalten, er sei ihr "fähigster Auszubildender". Im Internet findet ihr Wunsch breite Unterstützung.

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IMAGE-197847 Foto: N/A

Ein Facebook-Post der Firma NFC Mahler mit Sitz in Friedrichstal hat am Wochenende eine Welle der Anteilnahme ausgelöst: Das Nutzfahrzeugcenter hatte am Freitag auf seiner Facebook-Seite um Hilfe gebeten. Am frühen Sonntagabend hatte der Post mehr als 23 000 Reaktionen ausgelöst und war mehr als 37 000 mal geteilt worden – Tendenz stark steigend.

Junger Pakistani muss Deutschland verlassen

Wie auf Facebook zu lesen ist, erfuhren die Verantwortlichen am Donnerstag, dass einem ihrer Auszubildenden die kurzfristige Abschiebung droht. Der junge Pakistani hat sein Asylverfahren vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg verloren.

Damit hat auch die dritte Instanz seinen Fall negativ beurteilt. Weitere Rechtsmittel lässt das Urteil nicht zu. Nach den Angaben auf der Facebook-Seite von NFC Mahler muss der junge Mann Deutschland bis Mitte September verlassen. Seinen Arbeitgeber hatte er bis zum finalen Urteil nicht in den Rechtsstreit einbezogen. Geflüchtet war er, weil er der Glaubensgemeinschaft Ahmadiyya angehört, deren Angehörige in Pakistan unterdrückt und verfolgt werden.

Fähigster Auszubildender

„Wir sind total überrascht, fassungslos, traurig, wütend und ohnmächtig“, schreibt das Unternehmen. Über ein Praktikum sei der junge Pakistani in die Firma gekommen. Seine Ausbildung begann er am 1. September 2017. Zu dieser Zeit hatte er bereits einen einjährigen Deutschkurs absolviert und einen Hauptschulabschluss gemacht.

Er werde sowohl fachlich als auch menschlich sehr geschätzt, sei der mittlerweile fähigste Auszubildende des Unternehmens, schreibt NFC Mahler. Bereits eineinhalb Jahre vor Ausbildungsende garantiert das Nutzfahrzeugcenter dem jungen Mann aus Pakistan eine Weiterbeschäftigung. Seinen Lebensunterhalt bestreite er ohne staatliche Hilfe, heißt es.

Mehr als 9000 Kommentare

„Dieses Urteil wollen, können und werden wir nicht einfach so hinnehmen“, schreibt die Firma Mahler und bittet die Facebook-Nutzer um Ideen. Die hatten am frühen Sonntagabend mehr als 9 000 Kommentare unter dem Post verfasst, rieten immer wieder dazu, eine Ausbildungsduldung zu beantragen.

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