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Umweltschutz im Fokus

Stutensee verschickt Klima-Newsletter an Bürgerinnen und Bürger

Die Stadtverwaltung Stutensee bietet einen kostenlosen Klima-Newsletter für interessierte Einwohnerinnen und Einwohner an. Das Angebot soll mittels Information helfen, ein Umdenken zu erreichen.

Photovoltaik auf einem Anwesen in Spöck
Nur 16 Prozent der erzeugten Gesamtstrommenge in Stutensee kommt aus Photovoltaikanlagen.  Foto: Marianne Lother

Stutensee krempelt für den Klimaschutz die Ärmel auf und agiert bereits in vielen Bereichen: Strom, Wärme und Mobilität. Jetzt verschickt die Stadtverwaltung an interessierte Einwohnerinnen und Einwohner Klima-Newsletter. „Er ist unser neuestes und niederschwelligstes Informationsangebot“, erklärt Erste Bürgermeisterin Tamara Schönhaar. Erstellt wird er von der Klimaneutralitätsbeauftragten Christina Kramer und erscheint unregelmäßig.

Eine Anmeldung unter klimaschutz@stutensee.de genügt und alle interessanten Informationen kommen im kostenfreien Abonnement, ohne selbst aktiv werden zu müssen. Es sei ein weiterer Service, die Bürger neben Infoveranstaltung, Amtsblatt und Homepage zu erreichen, so Schönhaar. Denn Stutensee habe trotz großer Anstrengungen in Bezug auf Klimaschutz noch viel Luft nach oben.

Ein bei der Umwelt- und Energieagentur Karlsruhe beauftragter Energieplan zeigt den gesamten Energieverbrauch der Stadt, inklusive Industrie und Privathaushalten und damit verbunden den Treibhausgasausstoß. Ziel ist, bis zum Jahr 2035 eine Senkung um 90 Prozent zu erreichen. Auf ihrem Weg dorthin will die Stadt alle Bürgerinnen und Bürger motivieren, sich in alle Bereichen der Energiewende zu beteiligen.

Klima-Newsletter soll Umdenken bei den Bürgern in Stutensee erreichen

Die Bestandsaufnahme des Energieplans ergab, dass 45 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs auf private Haushalte entfallen, 30 Prozent auf Gewerbe, 23 Prozent auf Industrie und zwei Prozent auf kommunale Liegenschaften. Aber nur 16 Prozent der erzeugten Gesamtstrommenge kommt aus Photovoltaikanlagen.

Beim Heizen werden 85 Prozent der Wärme mit fossilen Energieträgern abgedeckt und 15 Prozent mit erneuerbaren Energien. Der Kraftstoffverbrauch im Verkehr kommt nahezu zu 100 Prozent aus fossilen Brennstoffen. Nun soll der Klima-Newsletter mittels Information helfen, ein Umdenken zu erreichen.

Beispielsweise enthält die erste Ausgabe vom 6. Oktober eine Mitteilung, dass Stutensee als Gründungsmitglied einer kommunalen Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund“ (PEG) am Aufbau eines regionalen Wärmenetzes beteiligt ist. Oder dass Stutensee erstmals mit dem europaweiten Zertifizierungssystem für kommunalen Klimaschutz (EEA) ausgezeichnet wurde.

Stutensee fördert Balkonsolarmodule und Dachbegrünungen

Besonders interessant sein dürfte ein neues kommunales Förderprogramm der Stadt, wonach Balkonsolarmodule, Dach- oder Fassadenbegrünungen sowie die Entsiegelung von Flächen und die Beseitigung von Schottergärten gefördert werden. 35 Haushalte hätten den Newsletter bereits abonniert und sie habe bereits positive Resonanz erfahren, sagt Kramer.

Die mittlerweile vorliegenden Gutachten des Energieplans sprechen allerdings eine deutliche Sprache: Eine Karte, die den Altersdurchschnitt der Gebäude darstellt, zeigt, dass in Blankenloch der größte Teil der Gebäude vor 1979 erbaut wurde und nur ein geringer Teil nach 2002. Gebiete mit hoher Bebauungsdichte und älterem Bestand weisen jedoch besonders hohen Wärmebedarf auf. Andererseits gilt: je höher die Wärmedichte, desto größer die Chancen für eine Realisierung von Wärmenetzen.

Dämmung, Austausch der Heizung und Anschluss an ein lokales Wärmenetz seien vielversprechende Ansätze. Der Aufbau der Nahwärmeversorgung in Blankenloch habe oberste Priorität, geht aus dem Energieplan hervor. Es folge ein Nahwärmeaufbau für Staffort und die Beteiligung am Aufbau einer regionalen Wärmeverbundgesellschaft, was allerdings ein längerfristiges Projekt sei, so Schönhaar.

„Klimaschutz zum Mitmachen“: Verbraucher können durch kleine Änderungen viel CO₂ einsparen

Die Analyse des Energieplans zeigt, dass Photovoltaikanlagen eine schneller technisch umsetzbare und auch wirtschaftliche Alternative zur derzeitigen Energieversorgung seien. Zwar sind diese mit Investitionen verbunden, aber diese werden sich im Zeitraum von 2035 bis 2040 auszahlen.

Nicht nur zugunsten des Klimas, sondern auch des eigenen Geldbeutels, vor allem wenn dadurch der steigende CO₂-Preis vermieden werden kann. Würden alle geeigneten Dächer der Stadt mit Solarpaneelen belegt, könnten 58.663 Megawattstunden Strom zusätzlich erzeugt werden.

Dieses Potenzial würde die erzeugte Strommenge von bisher 16 Prozent auf 89 Prozent bringen. Anregungen des Energieplans, die jeder Hauseigentümer sofort selbst umsetzen kann, sind Fassadenbegrünung, die Beseitigung von Schottergärten oder ein Balkonsolarmodul installieren.

Ein weiterer Baustein ist „Klimaschutz zum Mitmachen“. Hier wird eine lange Reihe von Möglichkeiten aufgelistet, wie Verbraucher schon durch kleine Verhaltensänderungen viel einsparen können.

Auf der Plattform „Impulse und Vernetzung“ können Bürger eigene Ideen vortragen. Beispielsweise, wie eine Ladeinfrastruktur in der Gemeinschaftstiefgarage funktioniert. Oder die Gründung einer Energiegenossenschaft, die großen Anklang fand und in einer der nächsten Veranstaltungen vertieft werden soll.

Kontakt

Christina Kramer ist erreichbar unter klimaschutz@stutensee.de.

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