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20-Jährige leidet an Leukämie

Svenja Tinat aus Rheinzabern sucht Stammzellenspender

Die 20-jährige Svenja Tinat aus Rheinzabern ist an akuter lymphatischer Leukämie erkrankt. Die Familie sucht zusammen mit dem Verein Blut aus Weingarten einen geeigneten Stammzellenspender. Zurzeit wird Svenja Tinat im Städtischen Klinikum in Karlsruhe behandelt.

Diagnose Blutkrebs: Ende April bekam Svenja Tinat die Nachricht, dass sie an Leukämie erkrankt ist. Sie liegt zurzeit auf der Onkologie-Station des Städtischen Klinikums in Karlsruhe, bekommt Chemo-Therapie und Bestrahlung
Diagnose Blutkrebs: Ende April bekam Svenja Tinat die Nachricht, dass sie an Leukämie erkrankt ist. Sie liegt zurzeit auf der Onkologie-Station des Städtischen Klinikums in Karlsruhe, bekommt Chemo-Therapie und Bestrahlung Foto: pr

Lebenslustig und manchmal an fernen Orten, so sieht man Svenja Tinat, wenn man ihr Instagram-Profil aufruft. Was aber auch darauf steht: Cancerfighter. Kämpferin gegen den Krebs. Die 20-Jährige aus Rheinzabern leidet an ALL – an akuter lymphatischer Leukämie. Sie bekommt zurzeit Chemotherapie im Städtischen Klinikum in Karlsruhe.

„Ihr geht es zurzeit durch die Chemotherapie nicht sehr gut“, sagt Svenjas Mutter Claudia. Sie spricht von Hochs und Tiefs, die die Therapie bei Patienten auslöst. Aber: Die Chemo schlage gut an. Um den Krebs zu bekämpfen, werde ihre Tochter auch noch bestrahlt.

Wenige Wochen bleiben für Suche nach Stammzellenspender

Seit dem 20. April ist Svenja im Karlsruher Klinikum auf der Onkologie-Station. „Die Milz war vergrößert, die weißen und die roten Blutkörperchen vermindert, sie hatte hohes Fieber und Gliederschmerzen“, sagt Claudia Tinat. Bei den Werten sei Svenjas Immunabwehr stark eingeschränkt gewesen – sie gingen sofort ins Krankenhaus.

ALL ist eine aggressive Krebsform. Claudia Tinat hofft, dass man für Svenja einen Stammzellenspender findet. Aber, um einen geeigneten Spender zu finden, bleiben nur wenige Wochen. Die Chance, dass man ohne Therapie den Krebs besiegen kann, seien gering.

Weingartener Verein Blut ist mit dabei

„Es hat einem den Boden unter den Füßen weggerissen“, sagt sie über den Tag, als ihre Tochter die Diagnose bekommen hat. Aber: „Man weiß um die Möglichkeiten, dass es geheilt werden kann.“ Ihre Tochter sei positiv gestimmt und glaube fest daran, dass sie die Krankheit übersteht. „Andere Gedanken sind total abwegig.“ Durch die Eltern von Svenjas Freund ist die Familie auf den Weingartener Verein Blut e.V. aufmerksam geworden, der sich um Menschen mit Leukämie und Tumorerkrankungen kümmert (externer Link).

Es hat einem den Boden unter den Füßen weggerissen.
Claudia Tinat, Mutter von Svenja

Große Hilfsbereitschaft für Leukämie-Kranke

Von einer großen Welle der Solidarität spricht die 58-Jährige, als die Leute von Svenjas Schicksal erfahren haben. Sie habe sehr gute Freunde. Den ersten Aktionstag nach drei Monaten Corona-Lockdown will der Verein für Svenja Tinat noch diesen Monat in Jockgrim veranstalten. Von einer sehr großen Hilfsbereitschaft erzählt Susanne Bogner, Vorsitzende von Blut e.V.

Hier geht es zur Internetseite von Svenja Tinat auf Blut e.V. Außerdem ist der Verein telefonisch erreichbar ( 0 72 44 6 08 30 ) und auf Facebook sowie Instagram aktiv.

Bisher seien mehr als 350 Lebensrettersets verschickt worden, damit man sich typisieren lassen kann. Die Leute seien sehr engagiert und „es reißt auch nicht ab“. Allerdings, und das macht Bogner auch klar, ist mit einem solchen Set sehr viel Eigeninitiative verbunden. Am effizientesten könne man Stammzellenspender bei Aktionstagen rekrutieren.

Sie ist ein toughes Mädchen.
Claudia Tinat, Mutter von Svenja

Besuch im Klinikum in Corona-Zeiten

So oft es geht, besucht Claudia Tinat ihre Tochter im Klinikum. Dort herrschen aufgrund des Coronavirus besondere Bedingungen. Die Situation mit dem Virus mache alles schwieriger. Wenn man mit immungeschwächten Personen in Kontakt komme, müsse man sich zusätzlich besonders schützen, sagt Tinat.

Bevor sie ins Krankenhaus geht, desinfiziert sie alles. Claudia Tinat schildert Svenja als künstlerisch begabt, sie malt oder fotografiert gerne. Ihre Tochter traue sich viel. „Sie ist ein toughes Mädchen“, erzählt sie.

In Deutschland gibt es laut Susanne Bogner, der Vorsitzenden von Blut e.V., 26 Knochenmarkspende-Dateien. „Einmal Typisieren reicht, alle Dateien sind miteinander vernetzt“, sagt sie. Zu den Dateien kommen noch die Vereine – manche von ihnen haben keine eigene Datei, aber sie beliefern andere. Alle Spender werden im so genannten ZKRD, dem Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland, in Ulm gespeichert, erklärt sie: anonym und mit allen transplantationsrelevanten Merkmalen.

Das Register ist weltweit vernetzt. Durch die Stammzelltransplantation wird das blutbildende System eines Menschen übertragen. Der Patient habe nach einer Transplantation die gleiche Blutgruppe wie der Spender, so Bogner. Jedoch spiele die Blutgruppe für die Eignung als Spender keine Rolle.

„Jemand mit einem durchschnittlich genetischen Merkmalsprofil hat gute Chancen, einen Spender zu finden“, sagt die Vorsitzende von Blut e.V.. Die Chancen lägen bei rund 80 bis 90 Prozent.

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