Seit Juli 2018 müssen sich Berufspendler aufgrund der Straßensperrung Tag für Tag auf dem Weg von Walzbachtal nach Weingarten durch Berghausen und den Grötzinger Tunnel quälen. Und für die Anwohner der B10 in Berghausen bedeutet das täglich lange Staus und deutlich mehr Durchgangsverkehr mit allen Belastungen.
Noch in diesem Monat dürfte der zweite Bauabschnitt der Jöhlinger Straße fertiggestellt sein. Dann, so der Weingartener Bürgermeister Eric Bänziger im Gespräch mit den BNN, könnte man in den nächsten Tagen mit den vorbereitenden Arbeiten für den dritten und letzten Abschnitt beginnen und ein 35 Meter langes Teilstück der Jöhlinger Straße vorziehen, um die Bauzeit zu verkürzen.
Vollständige Straßensperrung im dritten Bauabschnitt
Die Arbeiten im dritten Bauabschnitt, der vom Katzenbergweg bis zur Kreuzung mit der B3 reicht, sind laut Bänziger nicht einfach: In der schmalen Straße müssen nicht nur Wasserleitungen verlegt werden, wobei die angrenzenden Gebäude aufgrund fehlender Fundamente beim Ausgraben der Straße absacken könnten. Darüber hinaus wird ein „Bypass“ gelegt, ein Entlastungskanal für das Regenwasser vom Katzenbergweg bis zum Wasserrad am Walzbach.
Dafür muss die Jöhlinger Straße im Bauabschnitt drei zwischen B3 und Katzenbergweg auf einer Länge von 300 Metern komplett gesperrt werden. Die Straßensperrung bedeutet für die Anwohner und die Rettungskräfte, dass sie nur über den Steigweg fahren können, erläutert der Bürgermeister – und dies während des ganzen dritten Bauabschnittes. In diesem gibt es auch bei der Straßenführung Neuerungen:
Der Zebrastreifen am Katzenbergweg wird – auf Kosten des Landes, wie Bänziger versichert – durch eine Fußgängerampel ersetzt. Außerdem ist eine Querungshilfe an der Bruchsaler Straße im Bereich der Turmbergtreppe beantragt.
Steigweg in beiden Richtungen befahrbar
Ursprünglich war geplant, den Steigweg als Einbahnstraße Richtung Oberdorf zu führen, was aber bedeutet hätte, dass die dortigen Bewohner eine Riesenschleife fahren müssten, wenn sie in den Ortskern wollten. Inzwischen wurde dort eine Baustellenampel installiert, die aber nur funktionieren könne, wenn die Straße nicht extrem frequentiert wird.
Er hoffe, sagt Bänziger, „dass wir die heutige Verkehrsführung aufrecht erhalten können“. Um dies weiterhin zu gewährleisten, werde es „regelmäßige Kontrollen“ geben.
Viele Tiere kommen unter die Räder
Das gleiche gilt laut Aussage des Bürgermeisters auch für die illegalen Schlupflöcher im Mauertal. „Das war ja mal als Umfahrungsstrecke im Gespräch, aber das Landratsamt hat erklärt, dass das wegen des Naturschutzes nicht infrage kommt und an der Beschilderung ,Nur für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr’ festgehalten werde.“
Dort, das hätten Jagdpächter beklagt, gebe es jede Menge schützenswerter Tiere, die in der Vergangenheit schon unter die Räder gekommen seien, etwa Steinmarder, Kröten oder Rehe. „Das ist ja eine Straftat – und wir werden auch da konsequent kontrollieren, wer da fährt“, kündigt der Bürgermeister an.
An der Ungeheuerklamm im Süden und am Schlossbergsee werde man sogar Schranken errichten, um den durch die Straßensperrung bedingten Ausweichverkehr dort fernzuhalten.
Bauarbeiten sollen im April 2021 enden
Zum dritten Bauabschnitt gehört übrigens auch die Einmündung der Jöhlinger Straße beim Rathaus in die B3. Dort will der Gemeinderat bekanntlich einen Kreisverkehr. Das Regierungspräsidium hat unterdessen angekündigt, sich nicht an dessen Kosten zu beteiligen.
Ob Kreisel oder nicht: Die Bauarbeiten in der Jöhlinger Straße, die seit Juli 2018 laufen, sollen laut Bänziger „spätestens April 2021“ abgeschlossen sein.