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Ungewisse Zukunft

Vogelfreunde in Stutensee vom Aus bedroht: Verein fehlen neue aktive Mitglieder

Was passiert mit den Stafforter Vogelfreunden? Der Mitgliederschwund frisst den Verein auf. Seine Zukunft ist ungewiss. Um Nachwuchs zu gewinnen, haben die Mitglieder schon einiges unternommen.

Teich und Hühner im Vogelpark Staffort
Fordert viel Arbeit ab: Den Vogelpark in Staffort wird es in dieser Form ohne den Verein nicht mehr geben. Foto: Werner Breitenstein

Der Stafforter Vogelpark steht vor einer ungewissen Zukunft, der Verein der Natur- und Vogelfreunde Staffort, der ihn betreibt, ist vom Aus bedroht. Schon seit längerer Zeit leidet der Verein unter Mitgliederschwund.

Nun legten einige Verwaltungsmitglieder aus Altersgründen und wegen beruflicher Belastung ihre Ämter nieder. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung ist es nicht gelungen, Kandidaten für ihre Nachfolge zu finden.

In der Vergangenheit wurde schon viel unternommen, um neue Mitglieder zu gewinnen. Hartmut Hauth, seit über zehn Jahren Vorsitzender, der inzwischen wie seine Vorstandskollegen sein Amt kommissarisch ausübt, erwähnt vor allem die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Waldkindergarten: „Junge Eltern sind unsere Hauptzielgruppe, die wir mit verschiedenen Eltern-Kind-Aktionen ansprechen wollten, wie zum Beispiel Futterhausbau, Nistkästenreinigung oder Apfelsaftpressen.“

Stafforter Verein setzt sich für Naturschutz ein

Bei der Gründung im Jahr 1962 widmete sich der Verein der Kleintierzucht, später stand die reine Vogelzucht im Vordergrund, um sich schließlich allgemein mit Themen aus den Bereichen Umwelt und Natur zu befassen. „Wir betreiben aktiven Naturschutz“, berichtet Hauth stolz und nennt einige Beispiele.

Das Aufstellen von Nistkästen für Höhlenbrüter zum Beispiel oder den Erwerb und Pflege einer Trafostation als Heim für Schleiereulen, den Bau eines Storchennests, die Mithilfe bei der Beringung der Jungstörche im Frühjahr, aber auch die Organisation von Vogelstimmenwanderungen für die Öffentlichkeit.

Eine Zeitlang gelang auch die Zucht und Auswilderung der bedrohten Steinkäuze. Jüngst wurden gemeinsam mit den Natur- und Vogelfreunden Spöck 20 Steinkauz-Röhren auf Streuobstwiesen, dem bevorzugten Lebensraum, aufgestellt.

Der Verein fungiert auch als Ansprechpartner für das Veterinäramt oder besorgte Bürger beim Auffinden von toten Tieren, etwa nach Unfällen. Die Mitglieder sind bemüht, die Todesursache festzustellen und kümmern sich um die Entsorgung.

Straffällige Jugendliche leisten bei den Vogelfreunden Sozialstunden ab

Gesellschaftliche Verantwortung nimmt der Verein außerdem wahr, indem er straffälligen Jugendlichen die Möglichkeit bietet, Sozialstunden zu leisten.

Hauth betont weiterhin die Integration ins örtliche Vereinsleben und verschiedene Kooperationen: das Park- und Apfelsaftfest mit dem Obst- und Gartenbauverein, die Seniorenfeier mit dem Fischerverein, Stadtputzete und Ferienspaßprogramme.

Ich weiß nicht, wohin die Reise geht.
Hartmut Hauth, Vereinsvorsitzender

Doch nicht zuletzt die Pflege des Vogelparks mit seinen Grünanlagen, einem Fisch- sowie einem Ententeich fordert viel Arbeitseinsatz. Hartmut Hauth, der die Vogelfreunde mit ihrem schuldenfreien Vereinsheim wirtschaftlich gut aufgestellt sieht, weiß auch ein gutes Team um sich, das jedoch in Anbetracht der vielfältigen Aufgaben verbraucht ist.

Etwas ratlos blickt er voraus: „Ich weiß nicht, wohin die Reise geht. Wenn es nicht gelingt, neue, aktive Mitglieder zu finden, gibt es nur die Möglichkeit der Vereinsauflösung.“ Den Vogelpark als Naherholungsraum werde es dann in dieser Form auch nicht mehr geben.

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