Anrufer kommen nicht durch, Telefonate brechen mitten im Gespräch ab: Seit nunmehr fünf Monaten kämpft das Autohaus Morrkopf in Weingarten mit den Tücken der (mehr oder weniger) modernen Kommunikation. Inzwischen kann Geschäftsführer Klaus-Dieter Morrkopf einen Teilerfolg melden. Besser: Einen Teil eines Teilerfolgs, denn auf dem Weg zur Problemlösung ist schon wieder ein Fehler passiert.
Alles begann damit, dass Morrkopf seine zuvor analoge Telefonverbindung im Frühjahr auf Voice-Over-IP umstellte, Telefonie über das Internet. Eigentlich eine einfache Sache – doch seither ist der Wurm drin. Immer wieder ist das Autohaus telefonisch nicht erreichbar, Kunden und Geschäftspartner hören nur ein Klingelzeichen und meinen, niemand gehe dran. „Es gibt Leute, die verstehen das nicht“, sagt Morrkopf. Ein Kunde habe ihm zwischenzeitlich eine bitterböse Mail geschrieben: Der Autohauschef habe es wohl nicht mehr nötig, ans Telefon zu gehen. „Ich will so schnell wie möglich das Thema vom Tisch haben“, sagt Morrkopf. Eine Mitarbeiterin hat derweil dafür gesorgt, dass im Internet und bei der Google-Suche nach dem Unternehmen eine Handynummer als Kontaktmöglichkeit erscheint – eine Notlösung.
Telekom kann keine Fehler feststellen
Zehn Rufnummern hat Morrkopf bei der Telekom, die seit Monaten nach dem Fehler suchen lässt. Zwischenzeitlich war sogar die Waschanlage als „Störquelle“ in Verdacht geraten. Nach eigenen Angaben telefonierte der Geschäftsführer auf der Suche nach Hilfe schon quer durch die Republik mit Service-Mitarbeitern – alles ohne Erfolg. „Unsere Techniker konnten vor Ort keine Fehlerursache feststellen“, hatte eine Konzernsprecherin auf Nachfrage der BNN mitgeteilt, „Nach bisherigen Messungen ist die Leitung der Deutschen Telekom fehlerfrei.“
Vertragspartner Skoda macht Druck
Für das Autohaus kommt derweil erschwerend hinzu, dass die Vertragspartner auf eine Erreichbarkeit des Autohauses pochen. „Skoda hat uns aus dem Notdienst genommen“, sagt der Geschäftsführer. Umgehend hat er einen Anwalt eingeschaltet: „Ich brauche sonst nie einen Anwalt.“
Wechsel zu anderem Anbieter erschwert
Jetzt will Morrkopf nur noch weg und einen anderen Anbieter für seine Telefone. Doch das ist nicht so einfach. Die Telekom wollte zunächst die Rufnummern nicht freigeben. Der Anwalt vermittelte nach Morrkopf Auskunft. Seit diesem Montag hat der Geschäftsführer immerhin einen Teilerfolg: Acht der zehn Nummern will die Telekom freigegeben, „zwei fehlen halt noch“. Einen Grund dafür kennt Morrkopf nicht.
Die Hoffnung gibt er nicht auf. Ob es an der Telekom liege oder nicht, werde sich ja zeigen. Für den Wechsel zum neuen Anbieter müsse nur eine Leitung gezogen werden. „Und dann werden wir sehen“, sagt Morrkopf.