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Neue Biotonne

Wie kompostieren die Menschen aus dem Landkreis Karlsruhe?

Aus Bioabfall lässt sich CO2-neutraler Strom und Biokompost für die Landwirtschaft gewinnen. Deswegen kommt im Landkreis Karlsruhe die Biotonne. Aber wie kommt sie bei den Menschen an?

Frau mit Bioabfällen im Garten
Viele Bürger wie Genia Höll aus Weingarten kompostieren die Abfälle auf dem eigenen Grundstück. Foto: Nico Fischer

Von Nico Fischer

Aus Sicht des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Karlsruhe haben Bioabfälle ein nicht zu verachtendes Potential in Sachen Energie. Deshalb sollen sie zukünftig nicht mehr über den Restmüll entsorgt, sondern separat gesammelt und weiter verwertet werden.

Wird der Bioabfall nicht auf dem eigenen Grundstück kompostiert, so bietet der Abfallwirtschaftsbetrieb ab Januar 2021 zwei Varianten zur Entsorgung des Abfalls an: die Biotonne und das Bringsystem. Die kostenpflichtige Biotonne wird in verschiedenen Größenangeboten und im Rhythmus von zwei Wochen geleert; in den Sommermonaten ist gegen eine zusätzliche Gebühr die Beantragung einer wöchentlichen Leerung möglich.

Das Bringsystem hingegen ist für die Haushalte kostenlos. Die Parteien, die sich für diese Variante entschieden haben, erhalten spezielle Beutel, in denen die Abfälle gesammelt werden können. Zusätzlich dazu gibt es einen dicht verschließbaren Plastikbehälter, in denen die Säcke aufbewahrt werden können. Bei Bedarf wird dieser Behälter dann von den Haushalten zum jeweiligen Grünabfallsammelplatz gebracht und dort in die bereitgestellten Biotonnen entleert.

Entsorgt werden können über beide Systeme unter anderem Reste von Gemüse, Fisch und Fleisch sowie in kleineren Mengen auch Gartenabfälle wie Hecken- oder Grasschnitt. Verboten sind unter anderem Kunststoff, Kleintierstreu oder Kohle.

Um den Bedarf an Tonnen zu ermitteln, hat der Abfallwirtschaftsbetrieb eine Bedarfsanalyse bei Hauseigentümern vorgenommen. Dabei mussten die Haushalte bis zum 10. Juli angeben, welche Variante sie zukünftig für die Entsorgung der Bioabfälle wählen werden. Die BNN haben sich stichprobenartig in den Gemeinden der Region umgehört, wie sich verschiedene Parteien entschieden haben.

So kompostieren Menschen aus der Region

Familie Hirsch aus Weingarten kompostiert die anfallenden Abfälle selber und hat sich jetzt zusätzlich für das Angebot des Bringsystems entschieden. Die Anmeldung für das System lief gut, wie Silvia Hirsch sagt: „Die Online-Bestellung war sehr bedienerfreundlich und hat einwandfrei funktioniert.“

Susanna Melzer aus Staffort kompostiert selber: „Bioabfall ist für mich ein wichtiger Baustein, um den Rohstoff Kompost für meinen Garten herzustellen.“ Familie Keller aus Weingarten hat ebenfalls eine Kompostmöglichkeit im Garten, so dass sich die Bestellung einer Tonne nicht lohnt.

Rebecca Huber, die in einem Mehrfamilienhaus in Pfinztal wohnt, hat durch ihre Eltern von der Möglichkeit der Biotonne erfahren. Sie hat daraufhin bei ihren Vermietern nachgefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, die anfallenden Abfälle wie Gemüseschalen auf dem Grundstück zu kompostieren. Da die Vermieter einen Kompost auf dem Grundstück haben, ist dies möglich, wie sie schildert. Seitdem kann sie dort ihre Abfälle entsorgen, „die Vermieter haben mir sogar ein kleines Eimerchen gegeben, in denen ich die Abfälle sammeln kann“.

Familie Brömme aus Weingarten hat eine Biotonne bestellt, da „bei uns immer einiges an Bioabfällen anfällt“ wie sie sagen. Wo die Tonne dann ab Januar stehen wird, haben sich Brömmes auch schon überlegt: Wahrscheinlich neben dem Haus in einem überdachten Bereich.

Roland Dutt hingegen hat keine Tonne bestellt: „Wir kompostieren selbst und größere Abfälle fahren wir zu den kommunalen Sammelstellen.” Für eine Tonne haben sich auch die Bewohner der Hausgemeinschaft auf dem Anwesen der ehemaligen Zehntscheuer in der Bahnhofsstraße in Weingarten entschieden.

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