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Umstellung auf LED

Wieso im nördlichen Landkreis Karlsruhe in der Nacht die Laternen an bleiben

In Gaggenau werden Nachts in einigen Straßen die Laternen abgestellt. Wie sich die Gemeinden im nördlichen Landkreis Karlsruhe verhalten.

 Mit der Umrüstung der Straßenleuchten auf LED sehen Kommunen im nördlichen Landkreis ihre Energieeinsparziele erreicht.
Mit der Umrüstung der Straßenleuchten auf LED sehen Kommunen im nördlichen Landkreis ihre Energieeinsparziele erreicht. Foto: Alexander Werner

Die Stadt Gaggenau schaltet in einigen ihrer Straßen nachts die Beleuchtung ab, um Energie einzusparen. In den Gemeinden im nördlichen Landkreis Karlsruhe greift man nicht zu diesem Mittel, wie eine Nachfrage in den Rathäusern ergibt.

„In Weingarten wird die Straßenbeleuchtung nachts aktuell nicht ausgeschaltet. Bis auf eine Ausnahme basiert die Beleuchtung sämtlicher Straßenzüge auf LED“, informiert Pressesprecherin Gabi Dittert. Sie verweist auf den jüngsten Ratsbeschluss, dass bei Inbetriebnahme neuer Straßenbeleuchtungsanlagen energiesparende Optionen auf Umsetzbarkeit geprüft und bevorzugt angewendet werden sollen.

In Linkenheim-Hochstetten wurden Abschaltungen diskutiert

Aus Linkenheim-Hochstetten berichtet die Öffentlichkeitsbeauftragte Katja Beyerle, dass Abschaltungen während der Energieeinsparverordnung diskutiert wurden. „Da wir aber seit einigen Jahren bereits die Straßenbeleuchtung gänzlich auf LED umgestellt haben und man Bedenken bezüglich der Verkehrssicherungspflicht hatte, wurde dies nicht weiterverfolgt“, erklärt sie. Durch die LED-Umstellung sei auch die Lichtverschmutzung deutlich reduziert worden.

Pfinztals Pressesprecherin Elke Fleig führt ebenfalls die Verkehrssicherheit und versicherungstechnische Gründe dafür an, dass die Beleuchtung in der Nacht in der Gemeinde nicht ausgeschaltet wird. „Nur in Ausnahmefällen können bei einzelnen Leuchten die Schaltzeiten angepasst werden“, sagt sie. In Pfinztal sei bis 2018 das gesamte Netz auf LED umgerüstet worden. Von 2013 bis 2019 habe man dadurch den Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung um rund 80 Prozent gesenkt.

Stutensee will komplett auf LED umstellen

Stutensee beabsichtigt die bereits 2014 begonnene Umrüstung in den Jahren 2023/24 zu komplettieren. „Dabei wird eine sensorgesteuerte Straßenbeleuchtung betrachtet und gegebenenfalls berücksichtigt“, erläutert Olga Herdt von der Stadtverwaltung. Je nach Status der bisherigen Technologie könne der Energieverbrauch um mehr als 60 Prozent gesenkt werden.

Die neuen LED-Leuchten seien genau an die Straße angepasst. Die Helligkeit hänge von der Geometrie und dem Verkehr ab und werde in verkehrsarmen Stunden automatisch reduziert. Im weißen Licht der LED-Leuchten könnten Autos, Fußgänger und Hindernisse am besten gesehen werden und der Energieeinsatz sei geringer.

Pflicht zur Beleuchtung

Grundsätzlich weist Olga Herdt darauf hin, dass die Kommunen nach den Regelungen des Paragrafen 41 des Straßengesetzes Baden-Württemberg im Rahmen des Zumutbaren verpflichtet seien, die Straßen innerhalb der geschlossenen Ortslage einschließlich der Ortsdurchfahrten zu beleuchten.

Die Pflicht ergebe sich im Wesentlichen für die Zeit, in der üblicherweise mit der regelmäßigen Benutzung der Straße gerechnet werden müsse und hänge darüber hinaus auch von den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen ab. „Um eine mögliche Verletzung der Verkehrssicherungspflicht aufgrund einer nicht ordnungsgemäßen Beleuchtung zu vermeiden, hat der Gemeinderat beschlossen, eine nächtliche Abschaltung nicht zu praktizieren“, sagt sie.

„Die Botschaft lautete bei uns, alle Leuchten auf LED umzustellen. Dieses Ziel haben wir zu nahezu 100 Prozent bereits vor der Energiekrise erreicht. Das bringt große Einsparungen“, sagt Bürgermeister Christian Eheim (SPD) zum Sachstand in Graben-Neudorf. Insofern habe die Gemeinde jetzt nur noch die Dämmerungsschaltung verändert, bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Damit habe man noch zusätzlich kleinere Einsparungen erreicht Nächtliche Abschaltungen in öffentlichen Bereichen gebe es nicht. „Das lehnen wir aus Sicherheitsgründen ab. Wir haben unsere Hausausgaben gemacht“, betont Eheim.

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