Skip to main content

Unfallstatistik der Polizei

Unfallschwerpunkte im Norden von Karlsruhe: Wo Fahrradfahrer vorsichtig sein sollten

Stutensee, Weingarten, Graben-Neudorf: In mehreren Orten im Norden von Karlsruhe gibt es laut Polizei Gefahrenstellen für Fahrradfahrer. Nun reagieren die Gemeinden.

Bauarbeiter sammeln Pylonen von einem Fahrradstreifen ein, daneben fahren Autos vorbei.
Die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten will die Sicherheit von Radlern verbessern. Deshalb wurde der neuralgische Bereich an der Karlsruher Straße entschärft. Foto: Alexander Werner

An mehreren Stellen in der Region herrscht erhöhte Unfallgefahr für Radfahrer. Schwerpunkte gibt es nach Angaben des Karlsruher Polizeipräsidiums unter anderem in Stutensee, Graben-Neudorf und Weingarten. Auch andere Gemeinden sind betroffen.

Bei drei Verkehrsunfällen unter Radbeteiligung innerhalb eines 75-Meter-Radius in drei Jahren spricht die Polizei von einem Unfallschwerpunkt.

Die BNN geben einen Überblick, wo Radfahrer aufpassen sollten und welche Gefahrenstellen entschärft werden.

Stutensee

Nach Polizeiangaben ereigneten sich zwischen 2019 und 2021 allein im Bereich der Blankenlocher Hauptstraße zwischen Allmendstraße und Linkenheimer Straße neun Verkehrsunfälle. Vier davon verursachten Radfahrer, vor allem durch die verbotene Nutzung des Gehweges. In drei Fällen stürzten sie alleinbeteiligt.

Die Stadt Stutensee sieht keine Möglichkeit zur Entschärfung: „An dieser Stelle ist wegen der dortigen Fahrbahnbreite kein separater Radfahrstreifen möglich“, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit. Man weise allerdings „regelmäßig auf die rechtlichen Vorgaben zur Nutzung eines Gehwegs mit dem Rad hin“.

Weingarten

In Weingarten kam es in der Achse Am Bahnhof/Bahnhofstraße in den vergangenen drei Jahren zu 15 Verkehrsunfällen mit Fahrradfahrern. Gleich sechsmal waren Vorfahrtmissachtungen oder andere Fehler von Radlern beim Einfahren in den fließenden Verkehr die Ursache. Dem gegenüber stehen fünf Vorfahrtsmissachtungen durch Autofahrer – dreimal an der Einmündung Bahnhofstraße/Ringstraße.

Dort hat die Gemeinde im Juni Tempo 30 eingeführt. Eine Radfahrerquerung östlich der Kreuzung zwischen Ringstraße und Bahnhofstraße hatte die Straßenverkehrsbehörde aufgrund der örtlichen Gegebenheiten abgelehnt.

An der Einmündung der Bahnhofstraße in die Neue Bahnhofstraße wurde der Einfahrtswinkel durch das Versetzen der Bordsteine abgeschwächt. Die Rotmarkierung der Radfahrerfurt und die Weißmarkierung des Fußgängerüberwegs wurden zur besseren Sichtbarkeit erneuert. Laut der Gemeinde sind dort zuletzt keine nennenswerten Unfälle mehr passiert.

Graben-Neudorf

In Graben-Neudorf bereitet der Polizei vor allem die Achse der Bruchsaler, Mannheimer und Heidelberger Straße Sorgen. Dort ereigneten sich zwischen 2019 und 2021 nach Präsidiumsangaben zehn Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren. Acht davon wurden durch die Radler selbst verursacht.

Auslöser waren unter anderem das verbotene Fahren auf dem Gehweg, Unachtsamkeiten beim Einfahren in den Fließverkehr und das Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung.

Der Gemeinde sind die Gefahrenstellen im Kreuzungsbereich der Mannheimer Straße und der Bruchsaler Straße bekannt. „Die Benutzungspflicht des gemeinsamen Rad- und Fußwegs entlang der Mannheimer Straße für Radler wurde aufgehoben“, informiert Stefan Stängle vom kommunalen Bauamt. Derzeit stehe es Fahrradfahrern frei, auf der Fahrbahn oder dem Gehweg zu fahren.

„Aktuelle Planungen sehen vor, dass der Gehweg künftig nur noch für Fußgänger freigegeben sein soll und dass Radfahrer die Fahrbahn benutzen müssen“, so Stängle. Dort sollen Fahrradpiktogramme für mehr Sicherheit sorgen.

Eggenstein-Leopoldshafen

Im Bereich des Brüsseler Rings kam es laut Polizei zu drei Verkehrsunfällen, die allesamt durch Radfahrer selbst beim Einfahren in den Fließverkehr verursacht wurden. „Eine Gefahrenstelle besteht hier nicht“, betont Ordnungsamtsleiter Philipp Jänicke. In zwei Fällen seien Radfahrer „unter Missachtung der eindeutigen Beschilderung in den Brüsseler Ring eingefahren“.

Zudem bestünden „ausreichende Sichtbeziehungen, um den Verkehr frühzeitig zu erkennen“. Laut Jänicke kontrolliert die Gemeinde den Bereich regelmäßig, um etwa Sichtbehinderungen durch Falschparker zu beseitigen. Bei den drei Unfällen habe es allerdings keine Einschränkung gegeben.

Linkenheim-Hochstetten

Neun Unfälle mit Radfahrern erfasste die Polizei im Verlauf der Karlsruher Straße/Alte Landstraße zwischen der Blankenlocher Straße und der Heidelberger Straße. Acht davon wurden von Radlern verursacht, gleich fünfmal stürzten sie beim Versuch, die Bahngleise zu überqueren. Weitere Ursachen waren Einfahrten in den Fließverkehr durch die verbotswidrige Nutzung des Fußgängerüberweges.

Die Karlsruher Straße ab der Grenzstraße in Richtung Süden wurde bereits entschärft. Wie die Gemeinde mitteilt, wurde dort parallel zur Straße ein eigener Fahrradstreifen angelegt. Zudem wird im neuralgischen Bereich Tempo 30 verlängert.

nach oben Zurück zum Seitenanfang