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Sparsam durch den Winter

Vom Thermostat bis zum Duschkopf: Energieexperten aus dem Karlsruher Norden geben Tipps

Alufolie hinter der Heizung und gedämmter Rollladenkasten: Sparen kann man im Kleinen. Energieexperten aus dem nördlichen Landkreis geben Tipps, um im Winter weniger Energie zu verbrauchen.

Eine Hand dreht am Thermostat einer Heizung.
Wer das Thermostat auf die gewünschte Raumtemperatur einstellt, kann sparen. Foto: Rake Hora

Der Wechsel vom Bikini zu den Stricksocken war in diesem Jahr fließend. Bei vielen laufen bereits die Heizungen, gerade in dem Jahr, in dem die Menschen in Deutschland für jedes Grad Raumtemperatur kräftig zur Kasse gebeten werden.

Oft helfen aber schon Kleinigkeiten, damit man bei der nächsten Abrechnung nicht vor Schreck umfällt. Hier mal den Stecker ziehen, da mal das eine oder andere Grad runter drehen und den Wasserhahn etwas bewusster zu- und aufdrehen – Energieexperten aus dem Karlsruher Norden geben Tipps, wie man Energie und Geld sparen und gleichzeitig was fürs Klima tun kann.

Heizkosten sparen

„In neuen Gebäuden ist die Optimierung schon relativ gut“, sagt Jonas Jordan von Jordan Gebäudeeffizienz in Linkenheim. Wirkungsvoll wäre in diesen nur der Austausch der Gas-Heizung, doch das Problem ist, dass die meisten Geräte erst wieder im nächsten Jahr lieferbar sind – zumal niemand im Winter eine Heizung austauschen möchte. „Weniger heizen“ ist da laut Jordan die Devise.

Denn für Gebäudewärme wird fast die Hälfte des insgesamt genutzten Gases verbraucht. Mit einer Reduzierung der Raumtemperatur lässt sich viel erreichen, ohne dass man frieren muss. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Die empfohlene Untergrenze liegt wegen der Gefahr von Schimmelbildung allerdings bei 16 Grad.

Heizung richtig einstellen

„Die Heizung auf die Leistungen des Gebäudes einzustellen, ist wenig Aufwand“, sagt Energieberater Alexander Mack aus Stutensee. Einstellungen an der Heizung werden oft nicht geändert, sind manchmal sogar noch in der Werkseinstellung. Doch das Zeitprogramm kann auf den Bedarf eingestellt werden.

Auch die Wartung ist entscheidend. „Jeder Millimeter Ablagerung kostet Leistungskraft“, erklärt Mack. Ab 1. Oktober sind Hausbesitzer sogar dazu verpflichtet, im Rahmen eines „Heizungs-Checks“ ihre Heizungen zu prüfen und gegebenenfalls zu optimieren.

Thermostat optimieren

„In älteren Häusern lohnt es sich, die Thermostat-Ventile zu tauschen“, sagt Jonas Jordan. Neuere haben eine elektronische Regelung, mit der man zehn bis 20 Prozent weniger Energie verbraucht, weil sie digital messen, wie viel Wärme bereits im Raum ist.

So wird vom Heizkörper weniger Wärme angefordert. Auch Uhrzeiten können eingestellt werden, zu denen geheizt werden soll.

Dämmen und Dichten

„Wenn es zieht, braucht man drei Grad mehr fürs Wärmegefühl“, sagt Michael Jung, Schornsteinfeger und Energieberater aus Stutensee-Staffort. Er empfiehlt, mit einer Kerze an Fenstern und Türen zu prüfen, ob und wo es zieht. „Oft reicht eine Silikonfuge“, erklärt Jung, wie man die Zugluft beheben kann. Ebenso empfiehlt er, die Zugluft in einem Haus zu minimieren. Ist der Zugang zum Keller offen, kann beispielsweise ein Vorhang angebracht werden.

Großen Absatz haben im Hagebaumarkt in Stutensee aktuell Dämmtapeten aus Styropor mit Alu-Kaschierung. „Damit wird die Wärme vom Heizkörper reflektiert“, erklärt Marktleiter Franco Galati. Denn besonders in älteren Gebäuden sind Heizkörpernischen in Außenwänden noch nicht gedämmt.

Auch die Nachfrage nach Dichtungen für Fenster und Türen sei derzeit groß. „Da bekommt man 90 Prozent dicht“, empfiehlt auch Galati diese Energiesparmaßnahme. Wer zudem seine Heizungsrohre dämmt, spart und stellt sicher, dass auf Dauer keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht.

Alternative Heizmethoden

Beim Energiesparen sind der Kreativität derzeit im Internet und in den sozialen Medien keine Grenzen gesetzt. Während die einen mit kochendem Wasser im Topf versuchen, den Raum zu erwärmen, basteln andere Tischöfen mit Teelichtern, die fürs Wohlbefinden sorgen sollen.

„Wir haben das ausprobiert, und ja, es funktioniert“, sagt Marktleiter Galati. Einen Bausatz soll es dieser Tage im Markt in Stutensee geben. Vorteil: „Der Materialaufwand ist gering“, erklärt Galati. Doch das überzeugt nicht alle. „Das macht nicht unbedingt warm“, sagt Schornsteinfeger Jung. Durch die Kerzen werde die Luft sauerstoffarm, man müsse lüften und die Wärme sei dann schnell wieder verloren.

Wasser marsch – mit Köpfchen

Kürzer duschen, nur volle Wasch- und Spülmaschinen laufen lassen – das muss jeder in den Alltag integrieren.

Aber auch durch kleine Neuerungen kann gespart werden: Ein Wasserspar-Duschkopf oder Strahlregler kann zum Beispiel bis zu 50 Prozent des Wasserverbrauchs einsparen und Spararmaturen und Perlatoren für Wasserhähne reduzieren Durchfluss und Kosten.

Kampf gegen Stromfresser

Klassische Glühlampen am besten direkt durch LED-Lampen ersetzen. „Die brauchen sieben statt 60 Watt“, sagt Hagebau-Marktleiter Galati. .

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