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Bären und Wölfe ersetzen

Welche Tiere man im Karlsruher Hardtwald schießen darf

Mit Regiejagd im Staatsforst: Christian Haag, Forstrevierleiter in Stutensee, und sein Team regulieren den Wildbestand im Hardtwald.

Förster
Revierleiter Christian Haag vom Forstrevier Hirschgraben am Monumenthaus im Hardtwald. Foto: Andrea Baron

Seit dem Frühjahr beginnt der Arbeitstag für Christian Haag morgens um sieben Uhr. Seit 2007 arbeitet der Leiter des Forstreviers Stutensee im Hardtwald und ist auch dafür zuständig, dass der Tierbestand eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet. In dem rund 1.700 Hektar großen Revier leben unter anderem Damhirsche, Rehwild, Schwarzwild, Füchse und Hasen. „

Beim Fuchsbestand müssen wir aufpassen, da sie auch Bodenbrüter erbeuten. Im Hardtwald lebt der streng geschützte Ziegenmelker. Um diesen Vogel, der auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht, zu schützen, müssen wir den Fuchsbestand im Lebensraum des Ziegenmelkers kontrollieren“, erklärt Haag.

Er ist daher nicht nur als Förster, sondern auch als Jäger in seinem Revier tätig. Da es an früheren Beutegreifern wie großen Raubvögeln, Bären oder Wölfen fehlt, sorgt er in der Regie-Jagd des Staatsforsts für eine Einregulierung des Wildbestands. Dies geschieht sowohl durch die Ansitzjagd oder auf der Drückjagd, bei der etwa 40 Jäger im Wald verteilt auf Hochsitzen auf das Wild warten.

Schwarzwild-Bestand darf nicht zu groß werden

Da Rehe bevorzugt die jungen energiereichen Triebe der Baumsetzlinge naschen, ist durch sie die dringend notwendige Waldverjüngung gefährdet. Der Schwarzwild-Bestand darf ebenfalls nicht zu groß werden. Im Landkreis Emmendingen ist erstmalig die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen.

Eine Ausbreitung auf den Forstbezirk Hardt will der Förster unter allen Umständen vermeiden. „Es ist eine schreckliche Krankheit. Die Tiere verenden grauenvoll“, sagt Haag, der sich über das Thema ausführlich informiert hat.

Die Bejagung von Wildschweinen ist ganzjährig möglich. Allerdings werden Muttertiere, die kleine Frischlinge führen, nicht geschossen. Die anderen Wildarten werden innerhalb der erlaubten Zeiten bejagt.

Schmaltiere, also einjähriges Damwild, dürfen im Mai und von August bis Januar erlegt werden. Ab September beginnt dann die Hauptjagdzeit für das Schalenwild (alle Paarhufer).

Jeder Fehlschuss wird nachgesucht
Christian Haag Leiter des Forstreviers Stutensee

In der Jagdsaison ist Haag fast täglich im Wald unterwegs. Unterstützt wird er von 20 mithelfenden Jägern. „Die Jagd läuft ethisch sauber ab. Sicherheit ist dabei das oberste Prinzip. Jeder Fehlschuss wird nachgesucht “, erklärt der Revierleiter.

Bei der Nachsuche, dem Aufstöbern der Wundfährte, helfen ihm seine Deutsch-Langhaar-Jagdhunde Dara vom Aartal und Caja vom Hirschberg. Das Fleisch der erlegten Tiere wird als ganzes Stück zur Weiterverarbeitung an Privatleute und Händler verkauft – ausgeweidet und noch im Fell. Das Fleisch sei nährstoffreich und fettarm, sagt Haag, und werde nach den strengen Wildbretthygiene-Regeln an den Kunden vermarktet.

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