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Antrag gestellt

Kommt in Weingarten bald eine neue Bahnhaltestelle „Weingartener Moor“?

Bisher halten die Bahnen in Weingarten nur am Bahnhof. Das soll sich nach Plänen der Weingartener Bürgerbewegung ändern; die Fraktion will einen zweiten Halt im Süden der Gemeinde. Was die beteiligten Parteien dazu sagen.

Häcker Weingarten WBB Timo Martin
Timo Martin am Bahnübergang Häcker in Weingarten. Seine Partei, die Weingartener Bürgerbewegung, könnte sich hier eine zusätzliche Haltestelle vorstellen. Foto: Nico Fischer

Wenn es nach der Weingartener Bürgerbewegung (WBB) geht, dann soll es in Zukunft in Weingarten eine zweite Stadtbahnhaltestelle geben. Die Pläne der Gemeinderatsfraktion sehen die Haltestelle „Weingarten Süd“ auf Höhe des Bahnübergangs Häcker vor, knapp einen Kilometer Luftlinie entfernt vom Weingartener Bahnhof.

Ihren Antrag an Weingartens Bürgermeister Eric Bänziger (parteilos) sieht die WBB als „Startschuss“, um die Realisierbarkeit der zusätzlichen Haltestelle zu prüfen.

Vor allem im Süden von Weingarten sei viel Wachstum und Veränderung spürbar, sagt Timo Martin, der Fraktionsvorsitzende der WBB. Er nennt als Beispiel die Nachverdichtungen an der Ringstraße und die Neubaugebiete. „Dazu kommen die massiven Standorterweiterungen unserer größten Arbeitgeber Klocke und Klebchemie.“ Diese Aspekte seien bei der künftigen Mobilitätsentwicklung zu beachten.

Außerdem könne sich der Halt mit seiner Nähe zum Naturschutzgebiet Weingartener Moor auch positiv auf den Tourismus auswirken. Als Namen für die Haltestelle könnte sich die Fraktion daher auch „Weingartener Moor“ vorstellen. Das Land hebe die Fördersätze für solche Projekte deutlich an. Den Rest der Kosten teilten sich Landkreis und Gemeinde.

Deutsche Bahn: Entscheidung liegt beim Land

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) als Betreiber der Linien S31 und S32 verweist auf die Deutsche Bahn (DB) als Ansprechpartner. „Auch wenn es eines Tages zur technischen Realisierung dieser Haltestelle kommen würde, läge die Zuständigkeit für die Planung und den Bau einer solchen Haltestelle bei der Deutschen Bahn“, so ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Karlsruhe.

Die Deutsche Bahn könne erst in Aktion treten, wenn das Land einen entsprechenden Bedarf feststellt und eine technische Machbarkeit in Auftrag gibt. „Erst dann kann durch die DB eine Untersuchung erfolgen“, sagt eine Sprecherin der Bahn.

In diesem Schritt wird dann untersucht, ob die zusätzliche Haltestelle in das bestehende Fahrplankonzept integriert werden kann. Alternativ müsste ein neues Konzept erstellt werden, sagt die Sprecherin. Wie viel die Haltestelle kosten wird, kann die Sprecherin nicht sagen. „Da bräuchte es konkretere Planungen.“

Bei potenzieller Haltestelle „Weingarten Süd“ könnte Machbarkeit schwierig werden

Dem Landesverkehrsministerium und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg ist das Vorhaben der zweiten Haltestelle nach den Worten eines Sprechers bisher noch nicht bekannt.

„Ein erster Schritt, um den Bedarf eines neuen Haltepunkts zu untermauern, ist normalerweise eine Potenzialuntersuchung“, sagt der Sprecher. Diese sei von kommunaler oder regionaler Seite zu beauftragen.

Der Startschuss ist absolut zum richtigen Zeitpunkt.
Timo Martin WBB-Fraktionssprecher

Grundsätzlich seien neue Haltestellen zu begrüßen. „Im Fall von Weingarten Süd stellt jedoch aus Sicht des Landes die betriebliche Machbarkeit eine große Herausforderung dar“, sagt der Sprecher.

Die Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Heidelberg sei durch den Fern-, Güter- und Nahverkehr extrem stark ausgelastet und verspätungsanfällig. Eine Umsetzung sei nach Aussage des Sprechers erst durch die Entlastung durch die neue Güterschiene zwischen Mannheim und Karlsruhe möglich.

„Aber auch dann müsste die betriebliche Machbarkeit nachgewiesen werden, auch im Hinblick auf die Innenstadteinschleifung der S31.“ Die Einschleifung sieht vor, die Linie von Weingarten über den Karlsruher Ostring/Otto-Dullenkopf-Park in die Innenstadt von Karlsruhe zu leiten. Die Deutsche Bahn signalisierte der AVG vor drei Jahren ihre Zustimmung zu den Plänen.

Die Planungen für die zusätzliche Haltestelle in Stettfeld bei Bruchsal, die 2019 in Betrieb ging, haben zwölf Jahre gedauert. Timo Martin weiß, dass es ein langer Weg werden könnte. Aber: „Der Startschuss ist aufgrund der ÖPNV-Diskussionen, Fördermöglichkeiten und vielleicht einmaligen Gelegenheit absolut zum richtigen Zeitpunkt.“

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