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Kritik am Mobilitätskonzept

Anwohner machen sich Sorgen um Parkplätze in Weingarten

Wieder geht es um das Thema Parkplätze. Beim Vorort-Termin für das Mobilitätskonzept der Gemeinde Weingarten machten sich Anwohner Sorgen darüber, wo sie in Zukunft ihre Wagen abstellen sollen.

Wohnstraße mit parkenden Autos
Wird verkehrsberuhigter Bereich: In der Wiesenstraße wird auf definierte Gehwege verzichtet. Sicherheit, Barrierefreiheit und geordnetes Parken sind Eckpunkte des Mobilitätskonzepts. Foto: Marianne Lother

Das Mobilitätskonzept der Gemeinde Weingarten geht in die zweite Runde. Aus theoretischen Planungen wurden konkrete Vorschläge und die Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, vor Ort ihre Meinung kundzutun.

Zusammen mit dem Büro Modus Consult wurden Planungen in ein Konzept gegossen, das zum Ziel hat, den Ort zugunsten der schwächeren Verkehrsteilnehmer umzugestalten.

Es geht um Sicherheit, um Barrierefreiheit und um geordnetes Parken.

Parkraumkonzept für alle Quartiere

Im Jahr 2019 fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zu diesem Konzept. Im Jahr 2020 fanden sechs Quartiersbegehungen unter großer Resonanz der Anwohner statt. Deren Anregungen flossen in die weiteren Beratungen ein. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Hauptamtsleiter Oliver Russel und Ann-Kathrin Meilicke von Modus Consult erläuterten den zahlreichen Teilnehmern vor Ort das Parkraumkonzept, das für alle Quartiere in Weingarten gelten soll. Es besteht aus verschiedenen Modulen für die jeweiligen Gegebenheiten. Begonnen wird mit dem Quartier „Hinterdorf“ zwischen Bahnhofstraße, Kanalstraße und Ringstraße.

Alle Module folgen dem Grundsatz, mindestens einen Gehweg mit einer Breite von 1,50 Metern zu erhalten und eine Fahrbahnbreite von 3,15 Metern zu gewährleisten. Schleppkurven, Sichtverhältnisse oder Bordsteinhöhe werden berücksichtigt.

Parken nur noch in markierten Flächen

Meilicke machte von Anfang an klar, dass in Zukunft nur noch in markierten Flächen geparkt werden dürfe. Dadurch würden einige Parkplätze wegfallen, aber nicht so viele, dass es ein ernsthaftes Problem werde. Das sahen die Anwohner anders.

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Wenn alle Familienmitglieder für den Weg zur Arbeit auf das Auto angewiesen seien, hätten sie notwendigerweise mehr Autos als eigene Stellplätze. Eine Frau bemerkte, sie würde ihre Einfahrt nicht mehr benutzen, weil sie sonst durch fremde Parker eingesperrt würde.

Ein Teilnehmer fragte, warum er nicht vor der eigenen Einfahrt parken dürfe. Ein weiterer Bürger bezweifelte die Gültigkeit der Bestandserhebungen.

Falschparker als Problem

Die Anzahl der Parkenden sei an mehreren unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten erhoben worden, entgegnete die Planerin. Das Problem seien die Falschparker. Hielten sich alle an die künftigen Regelungen, so seien nur minimal weniger Plätze vorhanden als jetzt, nur nicht direkt vor jeder eigenen Haustür.

Nur eine einzige Teilnehmerin befürwortete das Vorhaben, den Pkw-Verkehr langsam zurückzudrängen und Parkplätze zu reduzieren, und verwies auf den öffentlichen Personennahverkehr. Sie erfuhr heftige Entgegnungen. Der Vorschlag, mit der Bahn zu fahren, sei inakzeptabel, denn der Zeitaufwand betrage das Mehrfache.

Bei der Begehung hieß es in der Wiesenstraße, dass dort kein definierter Gehweg mehr erforderlich sei, denn die Straße werde verkehrsberuhigt. In der Wilzerstraße sei versetztes Parken sowohl teilweise auf dem Gehweg wie auf der Fahrbahn vorgesehen.

Die Gehwegbreite von 1,50 Metern sei auf einer Seite gegeben und ausreichend. In der Uhlandstraße werden einige Parkplätze wegfallen. In der Jöhlinger Straße wurden Dutzende von Parkplätzen gestrichen, sagte Oliver Russel, und dort funktioniere es auch.

Im weiteren Verfahren ist beabsichtigt, die Markierungen der Parkplätze aufzubringen und eine entsprechende Beschilderung anzubringen. Erst danach hat das Konzept Gültigkeit.

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