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Lärmaktionsplanung

Weingarten will Verkehrs-Lärm von der B3 mit neuem Belag reduzieren

In Weingarten läuft seit einigen Jahren die Lärmaktionsplanung. In Runde drei steht jetzt die B3 im Fokus, wie die Bürger bei einer Informations-Veranstaltung erfahren haben.

Autobahn
Die A5 bei Weingarten: Der Lärm in diesem Bereich gilt nicht mehr als gesundheitskritisch. Foto: Lother Marianne

Bei der Bürgerinformationsveranstaltung „Lärmaktionsplanung in der dritten Runde“ im Weingartener Rathaus haben Hauptamtsleiter Oliver Russel von der Gemeindeverwaltung und Martin Reichert vom beauftragten Ingenieurbüro Modus Consult über weitere Maßnahmen zur Lärmminderung in Weingarten informiert.

Nach der Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union und dem Bundesimmissionsschutzgesetz ist jede Gemeinde zur Aufstellung eines Lärmaktionsplans verpflichtet und muss je nach Dezibel-Belastung sogenannte Lärmminderungspläne aufstellen.

Darin werden Strategien zur Lärmminderung und -vermeidung hochbelasteter Bereiche und zum Schutz bisher ruhige Gebiete vor Lärmzunahmen entwickelt. Eine Lärmkartierung soll alle fünf Jahre erfolgen.

Die Gemeinde Weingarten hat im ersten Schritt des Lärmaktionsplans Verkehrs-, Lärm-, Betroffenheits- und Konfliktanalysen erstellt, ruhige Gebiete ermittelt und auch bereits vorhandene Planungen untersucht. In zwei weiteren Phasen wurde bereits Lärmschutz umgesetzt.

11.10.2021 Verkehr Jöhlingerstraße in Weingarten
In der Jöhlinger Straße in Weingarten hätten die Anwohner am liebsten noch einen dritten Blitzer, um Raser auszubremsen. Foto: Rake Hora

Erste Folgen in Weingarten: Tempo 30 und zwei neue Blitzer

In vielen Straßen in Weingarten gilt inzwischen Tempo 30. Auf der Jöhlinger Straße stehen zudem zwei Blitzer, um das Tempo und somit den Lärm zu reduzieren. Der Lärmschutzwall am Ortsteil Waldbrücke entlang der A5 sei so gut wie fertig und das Ergebnis sehr zufriedenstellend, hieß es: Das gigantische Lärmband entlang dieses Autobahn-Abschnitts liege nicht mehr im gesundheitskritischen Bereich, erklärte Martin Reichert.

In der dritten Runde im Maßnahmenkatalog soll auf 1.500 Metern Länge eine Fahrbahnsanierung der B3 vorgenommen werden – von der Durlacher Straße im Süden über den Marktplatz bis zur Bruchsaler Straße im Norden.

Eine Fahrbahndeckensanierung sei nicht zielführend, da die schallschluckende Wirkung des Belags bei Tempo 30 sehr schnell nachlasse, so Reichert. Durch die grobe Körnung fülle sich der Belag mit Dreck und Staub. Solche Beläge machten nur auf Autobahnen Sinn.

Für eine Sanierung in der 30er-Zone komme idealerweise nur lärmoptimierter Asphalt mit einer glatten Oberfläche in Frage. Dadurch reduzierten sich die Werte um zwei bis zweieinhalb Dezibel.

Den Lärm vorbeifahrender Züge wird der Lärmaktionsplan in Weingarten nicht lösen

Ein Einwohner merkte in diesem Zusammenhang an, dass es zwar erfreulich sei, dass Weingarten jetzt durch weniger Verkehrslärm belästigt werde, aber die nah vorbeifahrenden Güterzüge weiterhin eine starke Geräuschbelastung darstellen.

Reichert verwies darauf, dass das Thema Güterzüge nicht Bestandteil der aktuellen Lärmaktionsplanung der Gemeinde ist, allerdings sei auch hier eine Reduzierung des Lärms festzustellen. Viele Waggons seien inzwischen mit Flüsterbremsen ausgestattet, was den Schienenlärm von Güterzügen um die Hälfte reduziere. Die Lärmkarte „Schiene“ sei seit Ende Juni online einsehbar.

Oliver Russel betonte, dass sich alle Weingartener Einwohner bis 9. September zu den Sanierungsplänen der B3 im Rahmen des Lärmaktionsplans mit Kritik, Anregungen oder Fragen äußern können, per E-Mail, oder in einem persönlichen Gespräch im Rathaus. Die Einlassungen würden eingehend geprüft, dem Gemeinderat vorgestellt und die Bürger dann über das Ergebnis informiert.

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