Die Turmbergschule in Weingarten platzt aus allen Nähten. Seit Jahren steigen die Schülerzahlen und damit der Raumbedarf an der Gemeinschaftsschule für die rund 700 Lernenden in den Jahrgangsstufen eins bis zehn. Noch immer steht eine endgültige Entscheidung aus, wie die Erweiterung des Raumangebots aussehen wird. Bereits zum Schuljahr 2017/18 mussten Schüler auf Container im Pausenhof ausweichen, da es nicht genug Klassenzimmer gab. Im darauffolgenden Schuljahr wurden weitere Containern aufgestellt.
Keine weiteren Container
Diesen September wird die Gemeinschaftsschule in der Primarstufe erstmals fünfzügig ins Schuljahr starten. „Wir konnten zusammen mit der Gemeinde eine Lösung erarbeiten, wie die zusätzlichen Grundschüler untergebracht werden können, ohne weitere Container zu stellen“, sagt Schulleiterin Karin Sebold. Sie ist erst einmal mit der gefundenen Lösung „für ein Jahr“ zufrieden.
Die tägliche Hortbetreuung von 7 bis 17.15 Uhr wird von einem Raum in der Grundschule in einen nicht gemeindeeigenen Raum, etwa 100 Meter vom jetzigen Standort entfernt, ausgelagert. Zudem wurde der Jugendmusikschule ein Raum für das Schlagzeug gekündigt. Bisher wurde ein Raum im Schulgebäude zur Verfügung gestellt.
Dass die Schülerzahlen in Weingarten mit steigenden Einwohnerzahlen weiter wachsen werden, sei aufgrund der ausgewiesenen Baugebiete ein „vorhersehbares Phänomen“, sagt die Schulleiterin. Sie verweist auf die Einwohnerzahlen, die vor dem Jahr 2018 noch knapp an der 10.00er-Marke kratzten, während sie jetzt auf 10.500 angestiegen sind.
Wir improvisieren von Jahr zu Jahr.Karin Sebold
Schulleiterin
„Wir improvisieren von Jahr zu Jahr, um dem Platzbedarf gerecht zu werden“, so Sebold. Die bisher zweistöckigen Container weiter aufzustocken, sei baulich nicht möglich. Und das Stellen weiterer Container komme aufgrund der Platzsituation ebenfalls nicht in Frage, da dies nur zu Lasten der Parkmöglichkeiten ginge. Schon jetzt sei für die 60 Kollegen an der Schule kaum ausreichend Parkraum vorhanden.
Das pädagogische Konzept der Gemeinschaftsschule mit seinen individuellen Lernformen erfordert außer den Klassenzimmern auch Fach- und Differenzierungsräume. Geht man von einer fünfzügigen Grundschule (20 Räume) und einer zweizügigen Sekundarstufe (zwölf Räume für Input, Lernatelier mit Stillarbeit und Marktplatz für kooperatives Lernen sowie Clubräume für Nebenfächer) aus, bedeute dies einen enormen Raumbedarf, so Sebold.
Beschluss nach der Sommerpause
Die Schulleiterin hofft, dass der Gemeinderat nach der Sommerpause den Beschluss zu einem Neubau auf der grünen Wiese fasst. Denn die zweite diskutierte Variante, die eine Erweiterung des Platzangebots mit einer Sanierung der Gebäude am bisherigen Standort vorsieht, schlage laut der jüngsten Machbarkeitsstudie mit Investitionskosten von 35 bis 40 Millionen Euro zu Buche. Bauarbeiten im laufenden Schulbetrieb hält die Schulleiterin für nicht praktikabel.