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Sport für Menschen mit Einschränkungen

Rehasport in Weingarten bringt Menschen wieder in Bewegung

Angebote in Weingarten richten sich an Menschen nach Operationen, mit psychischen und chronischen Leiden. Wie dort trainiert wird, hängt von der Erkrankung ab.

Rehasportgruppe beim Kräftigen von Arm- und Rückenmuskulatur
Teilnehmende einer Rehasportgruppe kräftigen ihre Arm- und Rückenmuskulatur. Foto: Anette Kümmel

Menschen mit Einschränkungen müssen keineswegs auf Sport verzichten. Rehabilitationssport unterschiedlichster Art für die unterschiedlichsten Bedürfnisse soll Spaß an der Bewegung und eine Kräftigung von Muskulatur, Kreislauf und Kondition bringen. In Weingarten bieten zwei Vereine Reha-Sport an.

Jürgen Baumann ist der Vorsitzende des Behinderten- und Rehabilitationssportvereins. Er berichtet, die Teilnehmenden kämen mit Kreislaufbeschwerden, Schmerzen im Bereich von Schultern, Nacken und Rücken und oftmals künstlichen Gelenken. Ihnen bietet ein zertifizierter Übungsleiter orthopädische Sportgymnastik an.

Einmal wöchentlich trainieren sie Beweglichkeit und Mobilität, Koordination und räumliche Orientierung, Gleichgewicht und Sturzprophylaxe. Jedes Mitglied beteiligt sich nach seinen Möglichkeiten und in seinem Tempo.

Für die Herzsportgruppe in Weingarten fehlt ein Mediziner

Die Teilnehmenden kommen auf ärztliche Verordnung oder sind Vereinsmitglieder. Der Rehasportverein ist Mitglied im Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband und bot eine Zeit lang auch eine Herzsportgruppe an. Dazu ist jedoch die Anwesenheit eines Arztes oder einer Ärztin verpflichtend, und da sich bisherige Mediziner aus dieser Aufgabe zurückziehe, sei diese Gruppe vorübergehend nicht aktiv, berichtet Baumann.

Der Verein Active Plus in Weingarten bietet Rehasport in vier Bereichen mit speziell ausgebildeten Übungsleitern an. Die Vorsitzende Anette Kümmel berichtet, im Bereich Orthopädie kämen die Teilnehmenden häufig nach Hüft- oder Knieoperationen mit Ersatz oder ohne, Rückenbeschwerden und Arthrose. Hier seien meist relativ schnell Verbesserungen zu erzielen.

Die neurologischen Kurse sprechen Menschen mit Parkinson-Erkrankung oder Multipler Sklerose an. Mit ihnen trainiere man in erster Linie die koordinativen Fähigkeiten, um die Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung zu erhalten.

Sportler lernen, mit Erkrankungen umzugehen

Ähnlich sei es auch im Lungensport. Die Teilnehmenden lernen, mit ihrer Erkrankung umzugehen. Atemübungen und Verhaltenstipps bei akuter Atemnot geben Sicherheit im Alltag und erleichtern viele Aufgaben. Im Rehakurs für psychische Erkrankungen treffen sich unter anderem Teilnehmende mit Depressionen, Angststörungen oder Überlastungsproblematiken.

Hier stehen Entspannungsübungen und Übungen zur Selbstwahrnehmung im Vordergrund. Sie helfen den Erkrankten, besser mit der Störung umzugehen und beispielsweise Panikattacken frühzeitig zu erkennen.

Teilnehmer geben sich gegenseitig Halt

In allen Kursen habe die soziale Komponente einen hohen Stellenwert. Beide Vorsitzenden berichten übereinstimmend von einem sehr vertrauensvollen und heiteren Klima unter den Teilnehmenden, geprägt von Verständnis und gegenseitigem Halt.

Stellt der Arzt eine Erstverordnung aus, die von der Krankenkasse bewilligt wird, muss man kein Mitglied im Verein werden. Und übernehme die Krankenkasse keine Folgeverordnung, berichtet Anette Kümmel, seien viele Kursteilnehmer bereit, diese Kosten selbst zu tragen, um weiterhin von ihrer Rehasportstunde zu profitieren.

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