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Gemeinden sparen Wasser

200 Liter Trinkwasser am Tag für Matschanlage in Pfinztal

In Zeiten von Trockenheit und Energiesparen drosseln manche Gemeinden den Betrieb ihrer Brunnen. Weingarten setzt auf Zeitschaltuhren.

Brunnen mit Nixenskulptur am Rathausplatz Linkenheim
Im Umlaufbetrieb: Am Nixenbrunnen auf dem Rathausplatz in Linkenheim wird Trinkwasser nur zum Nachspeisen verwendet. Energie verbraucht er laut Gemeinde nicht maßgeblich. Foto: Alexander Werner

In der aktuellen Krise ist Energiesparen zentrale Herausforderung für Kommunen und Bürger. Dazu kommt jetzt auch noch die lange Trockenheit mit sinkenden Wasserpegeln. Manche Städte und Gemeinden haben bereits ihre Brunnen oder Wasserspiele im Betrieb eingeschränkt oder ganz stillgelegt.

Auf die Lage reagiert hat beispielsweise die Gemeinde Weingarten. „Der Brunnen an der Hartmannsbrücke befindet sich derzeit im Sparmodus“, informiert Öffentlichkeitsbeauftragte Gabi Dittert. Das bedeute, dass er mit einer Zeitschaltuhr ausgestattet worden und nun täglich von 9 bis 18 Uhr in Betrieb sei. Zudem sei die Wassermenge gedrosselt worden, da der Brunnen ans öffentliche Netz angeschlossen ist.

In Summe liege die benötigte Wassermenge nun unter einem Kubikmeter pro Tag, so Dittert. Das gelte ebenso für den Brunnen an der Ecke Bahnhof-/Kanal-/Paulusstraße beim Café Auszeit. Eine weitere Energiequelle wie etwa eine Pumpe sei nicht vorhanden oder nicht nötig.

Wasserrad wird durch Quelle betrieben

„Eine Stilllegung ist derzeit nicht geplant, kann jedoch kurzfristig – je nach Vorgaben – erfolgen“, erklärt Dittert. Die Wasserleitungen bei den Spielplätzen im Herrschaftsbruch und im Moorblick seien jetzt ebenfalls mit einer Zeitschaltuhr versehen für einen Betrieb zwischen 9 und 18 Uhr.

Stillgelegt seien derzeit die beiden Brunnen in der Friedrich-Wilhelm-Straße und der Kanalstraße. „Weitere Wasserspiele in der Gemeinde werden auf natürliche Weise betrieben“, ergänzt Dittert.

Beim Wasserrad geschehe das über den Walzbach und beim Brunnen am Sallenbusch durch eine Quelle. Allerdings bringe diese den Brunnen wegen der witterungsbedingt geringen Wassermenge gerade nur noch zum Tröpfeln.

Brunnen im geschlossenen Kreislauf

Linkenheim-Hochstetten verfügt über zwei Brunnen, den Nixenbrunnen am Rathaus und den Brunnen am Weschbuggl in Hochstetten. „Beim Umlaufbetrieb wird nur zum Nachspeisen Trinkwasser verwendet, ansonsten handelt es sich um einen geschlossenen Kreislauf“, erklärt Hauptamtsleiter Michael Thate am Beispiel des Rathausbrunnens. Erwägungen, einen Zeittakt einzuführen oder Brunnen stillzulegen, gebe es nicht. Der Pumpenantrieb sei vom Energieverbrauch nicht maßgeblich.

„Pfinztal unterhält derzeit 15 Zierbrunnen sowie Wasserspiele und Matschanlagen. Die Anlagen werden zum größten Teil im Wasserkreislauf mit einer Zisterne betrieben, die wenig Energie benötigt“, berichtet Pressesprecherin Elke Fleig. Die drei Matschanlagen in Berghausen, Söllingen und Wöschbach sowie der Storchenbrunnen in Berghausen würden mit Trinkwasser versorgt. Benötigt würden etwa 500 Liter für den Storchenbrunnen und je Matschanlage rund 200 Liter Trinkwasser pro Tag.

Der Storchenbrunnen selbst stamme aus dem Jahr 1826 und sei schon früh an die öffentliche Wasserversorgung von Berghausen angeschlossen gewesen. Die Schwengelpumpen in Söllingen in der verlängerten Rittnertstraße und im Bahnwinkel Ecke Wesebachstraße würden mit Grund- und Hangwasser versorgt.

17.000 Liter Jahresverbrauch für sechs Brunnen

„Die Stadt Stutensee betreibt insgesamt sechs öffentliche Brunnen. Diese werden alle durch Pumpen in Verbindung mit einem Reservoir-Kreislauf betrieben“, informiert Pressesprecher Lukas Lang. Das bedeute, dass nur etwa durch Verdunstung verlorenes Wasser ersetzt werde.

Die Brunnen werden auch rege von Vögeln genutzt.
Lukas Lang Pressesprecher in Pfinztal

Der Jahresverbrauch lasse sich dabei auf etwa 17.000 Liter beziffern. „Die Brunnen werden jedoch gerade bei der gegenwärtigen Trockenheit auch rege von Vögeln zur Wasserversorgung genutzt“, so Lang. „Deswegen wurde ein Abschalten bisher nicht in Betracht gezogen.“

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