Von Marianne Lother
Der Verein versteht sich als Auffangstation für verwaiste und zurückgelassene Vögel, oft aus schlechter Haltung, für die er dringend Volieren benötigt. Die Entwicklung geschah nun relativ zügig, denn mit wachsendem Engagement der Mitstreiter wuchs auch der Bekanntheitsgrad dieser Einrichtung. Auch das Regionalfernsehen war schon da.
„Über 300 gefiederte Tiere haben wir hier“, berichtet die Vorsitzende Ursula Bluhm, „aber jetzt ist es soweit: der erste Spatenstich.“ Direkt hinter dem Lärmschutz ist Platz für drei Großvolieren in den Maßen 18 mal neun Metern. Entworfen hat die Planungen Architekt Torsten Hill.
Bürgermeister Eric Bänziger vertrat die Gemeinde, die die Fläche zur Verfügung gestellt hat. Zum zweiten Spaten griff Gerd Britsch, Tierarzt in Hagsfeld und Vorsitzender des Vereins „Federn Hilfe“ Karlsruhe. „Wir arbeiten mit vielen Tierparks zusammen und sind mit fünf Fachärzten und zehn Mitarbeitern wohl die größte Tierarztpraxis Europas, die auf Vögel und Reptilien spezialisiert ist“, erklärte er. „Aber in der Vogelszene kennt man sich.“
Kein vergleichbares Projekt im Landkreis
Sein Verein unterstütze solche Auffangzentren, weil „wir dort Volieren bauen, wo die Kompetenz schon da ist.“ Mit Ursula Bluhm arbeite er schon längere Zeit zusammen und wisse das Engagement und die Kompetenz dieses Vereins sehr zu schätzen. „Ohne den Tierarzt um die Ecke wäre das alles gar nicht machbar“, gab diese das Kompliment zurück. Eine weitere starke Unterstützung komme von der Peter-und-Anne-Goebel-Stiftung, denn der Verein „Federn Hilfe” finanziere sich über Spenden und reiche diese weiter.

Bänziger lobte das rührige Tun des Vogelvereins Waldbrücke, der versucht, mit Weihnachtsmarkt, Sommerfest und Altpapiersammlungen Geld für einen ständig wachsenden Bedarf zu generieren. Er freue sich, dass es jetzt in Weingarten eine Möglichkeit gebe, Vögel aller Art, insbesondere Papageien, artgerecht zu halten. Er denke, dass auch der Landkreis Interesse im Sinne des Tierschutzes habe, denn ein vergleichbares Projekt habe es seines Wissens im Landkreis noch nie gegeben.
Der zweite Bauabschnitt sei bereits in Planung und er denke, dass bis Ende 2021 alle drei Volieren fertig errichtet seien. Das Zertifikat Tierheim strebe der Vogelverein nicht mehr an, berichtete Bluhm. Es seien zu viele Bedingungen daran geknüpft, die sie als kleiner Verein nicht leisten könnten. Sie sei froh um ihre Mannschaft, aber man dürfe sich nicht unnötig überfordern. Es genüge, mit den Tierheimen in der Umgebung zusammenzuarbeiten.