Im nördlichen Landkreis Karlsruhe nehmen bereits Gemeinden am European Energy Award teil oder sind wie Walzbachtal bereits zertifiziert. Ziel des Programms ist, Kommunen auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität zu begleiten.
Wenn eine Kommune sich bewirbt und besonders gute Leistungen im Klimaschutz belegen kann, kann sie mit dem Gütesiegel ausgezeichnet werden. Handlungsfelder sind Stromausbau mit erneuerbaren Energien, Beiträge zur Wärmewende oder klimaneutrale Mobilität.
Zurückliegend machte die Gemeinde Ötigheim im Landkreis Rastatt ihren Plan für einen autofreien Sonntag auf freiwilliger Basis öffentlich. Nun will sie weitere Kommunen mit ins Boot holen, die wie sie selbst am European Energy Award teilnehmen. Was halten Gemeinden in nördlichen Landkreis von dieser Initiative?
Bürger können Vorbilder werden
„Walzbachtal steht einem autofreien Sonntag grundsätzlich offen gegenüber“, betont Bürgermeister Timur Özcan (SPD). Das gelte insbesondere, wenn er auf freiwilliger Basis ohne Zwang stattfinde und so Bürgern, die sich engagieren möchten, die Möglichkeit gebe, als Vorbilder zu fungieren. Die Gemeinde sei bereits dreimal mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden und bereite eine erneute Bewerbung vor.
„Der European Energy Award ist ein wichtiges Instrument zur Etablierung eines strukturierten Klimaschutzprozesses in Stutensee“, hebt Ayse Gün, die Referentin der Oberbürgermeisterin von Stutensee, hervor.
Innerhalb des Zertifizierungsprozesses habe die Stadt bereits effektive und passgenaue Maßnahmen zum Klimaschutz beschlossen. Konkrete Planungen für einen autofreien Sonntag gebe es aber nicht. Die Resonanz auf den Vorstoß der Gemeinde Ötigheim werde die Stadt Stutensee aber mit Interesse verfolgen.
„Grundsätzlich sind wir für einen solchen autofreien Sonntag, wenn er mindestens landkreisweit durchgeführt wird“, sagt Weingartens Bürgermeister Eric Bänziger (parteilos). Der autofreie Sonntag im Taubertal könne dabei ein Vorbild sein. „Das individuelle Verhalten wird es aus meiner Sicht nicht beeinflussen“, fügt er aber hinzu.
Auffrischung für den Klassiker
„Entsprechend unserem Gemeindeentwicklungsplan Pfinztal 2025 und den darin verankerten Einzelprojekten wie Klimakommission oder Lebensqualität durch Nähe sehen wir selbstverständlich solche Aktivitäten und Veranstaltungen zum Thema Klimaschutz als wichtig und positiv an“, sagt Pfinztals Pressesprecherin Elke Fleig.
Auch wenn das Konzept „Autofreier Sonntag“ schon lange bestehe, habe es aktuelle Relevanz. Ein autofreier Sonntag könne, kombiniert mit begleitenden Maßnahmen, die zusätzlich Alternativen aufzeigen, den „Klassiker“ auffrischen und zu einem positiven Bewusstsein für einen Mobilitätswandel beitragen.