Musik hat eine sehr große Bedeutung für Schlagzeuger Merlin Scherb, Pianist Roman Unzer und Cellist Johann Felix Jügelt. Und diese Leidenschaft wird belohnt.
Die drei jungen Karlsruher gehören zu den besten der jungen deutschen Musikergeneration und haben deshalb beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2022 ordentlich abgesahnt.
An oberster Stelle steht der Spaß am Spielen
Wie kommt man bei diesem renommierten Wettbewerb aufs Siegertreppchen? Alles geht damit los, dass man die Musikstücke auswählt, dann erarbeitet und dann heißt es: üben, üben, üben. Das klingt zunächst mal sehr leistungsorientiert.
Aber bei allen drei Musikern darf eines an oberster Stelle nie fehlen: „Es macht Spaß zu spielen und vielleicht kann ich es auch irgendwann beruflich machen“, meint Merlin Scherb. Und auch bei Roman Unzer und Felix Jügelt ist die Freude am Musizieren das Wichtigste.
Um dorthin zu kommen, wo die drei Musiker im Juni dieses Jahres standen, braucht man vor allem eine gute Vorbereitung und Unterstützung durch die Musiklehrer. „Meine Musiklehrerin hat mir gezeigt, wie es geht, sie hat mir musikalische Vorschläge gegeben und mir geholfen, einen Vorstudiumsplatz an der Musikhochschule Karlsruhe zu bekommen“, erzählt Merlin Scherb.
Ein Wettbewerb ist schon wichtig.Roman Unzer, Pianist
Ein Sieg der Musikschüler, zuerst beim Regionalwettbewerb und dann beim Bundeswettbewerb, macht Musiklehrende und Familie dann natürlich stolz. „Ein Wettbewerb ist schon wichtig. Da kannst du zeigen, was du gelernt hast“, meint Roman Unzer.
Für Felix Jügelt kam der Sieg eher überraschend: „Ich hatte nicht damit gerechnet, denn ich war nicht hundertprozentig zufrieden mit meinem Spiel. Aber mein Ziel, mich vom zweiten Preis zum ersten Preis zu steigern, hat geklappt.“
Zwei Wochen Cello-Pause im Jahr für Windsurfen
Der junge Cellist fand erst über Umwege zu seinem Instrument. Der Vater ist Geigenlehrer, doch als Zehnjähriger entschied sich Felix Jügelt gegen die Geige und für das Cello.
„Es lag mir einfach viel besser“, meint er. Diese Gabe nutzt er und beginnt in diesem Jahr mit dem Cellostudium in Saarbrücken. Nur für zwei Wochen im Jahr legt er das Instrument weg und geht Windsurfen.
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Bei Merlin Scherb begann die Liebe zum Schlagzeug mit Töpfen, auf denen er die ersten Versuche wagte. „Mit sieben Jahren habe ich dann endlich mein erstes Schlagzeug bekommen“, erzählt er. Jetzt spielt der 16-Jährige in vielen Orchestern mit, unter anderem beim Landes- und Bundesjugendorchester.
Roman Unzer schließlich kam durch den Fußballverein zum Klavier: „Mein Vater hat einen Flyer entdeckt, und da ich kein besonders guter Fußballer war, habe ich es mit dem Klavier versucht.“ Ein sinnvoller Schachzug des Hochbegabten.
Wie es nach dem Bundessieg weitergeht
Für die drei Nachwuchsmusiker geht es nach dem Bundessieg direkt weiter. Roman Unzer möchte beim Schumann-Wettbewerb 2024 wieder sein Können zeigen.
Felix Jügelt hat die Stiftung Musikleben im Blick, und Merlin Scherb groovt sich beim Bundesjugendorchester ein. Für die Jungmusiker ist Musik universell: „Eine Sprache, die jeder verstehen kann“, sagt Felix Jügelt. Und Merlin Scherb fügt hinzu: „Der Wettbewerb zeigt, dass es sich lohnt“.
Nun stehen die drei Musiker mit zwei ersten und einem zweiten Bundespreis auf dem Sprungbrett in eine musikalische Zukunft. Nach anstrengenden Pandemie-Jahren ohne Livemusik, in denen es oft galt, „ins Leere üben zu müssen“, steht nun das Preisträgerkonzert bei den Weingartner Musiktagen junger Künstler an.
Service
Konzert am 14. Oktober, 19 Uhr, Rathaus Weingarten. www.weingartner-musiktage.de