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In Corona-Zeiten wichtiger denn je

Wie ist es um digitale Arbeitsgeräte an Schulen im Landkreis Karlsruhe bestellt?

Digitales Arbeiten ist an den Schulen im Alltag angekommen, auch wenn die meisten Endgeräte für Schüler aus einkommensschwächeren Familien noch fehlen. Die Schulträger statten Klassenzimmer und Lehrer mit dem nötigen Rüstzeug aus, so dass nötigenfalls Homeschooling ohne Probleme laufen kann.

Drei Jungs mit Tablet
Ergänzung zum analogen Unterricht: In der Grundschule sind beide Lern-Wege wichtig. Sowohl das Arbeiten mit Papier und Stift wie auch der Umgang mit digitalen Geräten. Die Walzbachtaler Jungs aus der dritten Klasse üben beide Varianten. Foto: Axel Orschessek

An der Walzbachschule in Jöhlingen sind 55 digitale Endgeräte im Einsatz: „Die haben wir aus dem Schuletat finanziert“, sagt Rektor Axel Orschessek. 250 Grundschüler nutzten sie dort abwechselnd. „Das digitale Arbeiten läuft gut, etwa im Mathematikunterricht, bei dem ich mit den Schülern über die Tablets Mini-Roboter so programmieren kann, dass diese kleine Aufgaben erfüllen, wie einen vorbestimmten Weg zurückzulegen“, erklärt Orschessek.

Lernen in der Grundschule gehe aber nicht völlig ohne Papier und Stift: „Die Motorik muss auch geübt werden. Deshalb muss digitales Lernen das klassische unterstützen.“

Zweimal 120.000 Euro für Ausstattung

Die Turmbergschule in Weingarten sei auf einem guten digitalen Weg, sagt Rektorin Karin Sebold: „Über den Digitalpakt von Bund und Land bekommen wir in diesem und im nächsten Jahr jeweils 100.000 Euro plus jeweils von der Gemeinde 20.000 Euro für digitale Ausstattung.

Alle Klassenzimmer sind mit Beamer und Visualizer ausgestattet.“ Endgeräte für die Schüler seien aus dem Sofortprogramm des Landes vor den Sommerferien bestellt worden, aber noch nicht geliefert. Dafür stehen etwa 25.000 Euro zur Verfügung. Weingarten besorgt diese Geräte in Eigenregie.

Aufgabe der Kommune sei es zudem, die Schule - gleichfalls mit Mitteln aus dem Digitalpakt - nach und nach mit Glasfaserkabel auszustatten, so dass im Endeffekt überall in den drei Schulhäusern auf ein stabiles WLAN zugegriffen werden könne, berichtet Medienexperte Tobias Wörner vom Kreismedienzentrum, der die Gemeindeverwaltung Weingarten unterstützt.

53 Geräte gehen nach Eggenstein-Leopoldshafen

Die Gemeinschaftsschule (GMS) in Eggenstein nutzt das Angebot der Kreisbehörde, Geräte für Schüler aus einkommensschwächeren Familien zu beschaffen. Laut Stefan Keller, Leiter des Amts für Schule und Kultur beim Landratsamt, bekommt die Gemeinde 53 Geräte, von denen 32 an die GMS kommen.

Bislang habe die Schule auf ein Kontingent von Leihgeräten zugreifen können, die die Gemeinde angeschafft hat. „Die Standardausrüstung ist in den Klassenzimmern installiert“, sagt Eser und hebt hervor, dass die Gemeinde als Schulträger für die Wünsche der Schule „sehr aufgeschlossen“ sei.

Stadt Stutensee stellt jedem Lehrer Laptop zur Verfügung

„Die Gemeinde ist in Vorlage getreten, um die Schule auszustatten. Alle Klassenzimmer haben Beamer und Laptop für den Unterricht, und das WLAN funktioniert“, berichtet Elke Engelmann, Oberstudiendirektorin am Ludwig-Marum-Gymnasium (LMG) in Berghausen. Die Gemeinde habe das Angebot der Kreisbehörde angenommen, digitale Endgeräte für bedürftige Schüler anzuschaffen.

Pfinztal habe alle Schulen am Ort – vier Grundschulen, Realschule und Gymnasium - mit ein bis zwei Klassensätzen an Endgeräten ausgestattet. Damit würde – etwa bei Quarantänefällen - der Fernunterricht gewährleistet, sagt Engelmann: „Wir können in allen Klassenzimmern und auf dem Flur digital arbeiten.“

Bei uns hat jeder Lehrer von der Stadt einen Laptop bekommen.
Joachim Mack / Geschäftsführender Schulleiter Stutensee

„Bei uns hat jeder Lehrer von der Stadt Stutensee einen Laptop bekommen“, informiert Joachim Mack, Rektor an der Pestalozzi-Schule in Blankenloch und Geschäftsführender Schulleiter der Stutenseer Grund- und Realschulen. Die Schüler sollen die gleichen Geräte bekommen, die bezuschussten seien bestellt. Für die anderen Schüler seien die Eltern zuständig. Viele Gespräche würden mit Kollegen, Schülern und Eltern zur Digitalisierung geführt. Eltern würden geschult, berichtet Mack: „Momentan geht das wegen Corona leider nicht.“

Es sei gesichert, dass die Schüler erreichbar seien, im Quarantäne-Fall wie auch falls es einen totalen Lockdown gäbe, denn fast alle hätten eine Mailadresse, und die meisten verfügten zuhause auch über Drucker, zum Ausdrucken von Arbeitsblättern beispielsweise. WLAN stehe zur Verfügung, nachdem Eltern dies vorher nicht gewünscht hatten.

Am TMG läuft die Digitalisierung gut

Auch am Thomas-Mann-Gymnasium in Blankenloch läuft die Digitalisierung schon gut, sagt Oberstudiendirektorin Sylvia Anzt, die Leiterin des Stutenseer Gynnasiums: „Wir haben zwei Klassensätze von Endgeräten, die variabel eingesetzt werden können. Neue Geräte, die über die staatliche Förderung angeschafft werden, würden ins „pädagogische Netz eingebunden“ (also im Unterricht eingesetzt), Schüler erhielten die bislang schon benutzten. „Die Kolleginnen und Kollegen haben nahezu alle einen Dienstrechner von der Stadt“, berichtet Anzt.

Das erleichtere die Unterrichtsvorbereitung wesentlich. „Fach- oder Klassenlehrer können ihre Geräte in den Klassenzimmern direkt an den Beamer anschließen.“ Dies habe sich beim Lockdown dahingehend bewährt, dass ganze Klassen zusammen unterrichtet werden konnten: die eine Hälfte in einem Raum analog, die andere Hälfte in einem zweiten Raum digital.

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